Ein Artikel von „Couchpotato“ Marion Goldschmidt

Heute bin ich exakt da, wo ich Ende letzten Jahres (bzw. beim letzten Blogpost) auch war:

Gleiches Gewicht, gleicher Fitnesszustand. Kein Fortschritt, im Gegenteil eher zwei kleine Schritte zurück.

Wie das kommt?

Nachdem ich ja von meinem Riesendoppelerfolg geschrieben habe, dachte ich mir, dann kann ich es an Silvester mal ruhig einen Abend schleifen lassen und so richtig feiern. Das wäre auch nicht weiter schlimm gewesen (ich finde es sogar ganz wichtig, dass man sich mal so richtig hängen lässt und das Leben einfach nur genießt!), wären wir dann am kommenden Tag nicht direkt zu einem tollen Städtetrip aufgebrochen.

Denn da ging das Schlemmen direkt weiter … Tolle Freunde, die die leckersten Waffeln für uns gezaubert haben, natürlich mit Sahne. Und nicht nur ein gemütlicher und lustiger Abend an dem Chips, Schokolade und Co. auf dem Tisch standen. Ich fiel völlig in meine altern Muster zurück. Aß Dinge, von denen ich weiß, dass sie mir nicht gut tun. Hörte nicht mehr auf meinen Körper, spürte keine Sättigung – oder ignorierte sie gekonnt. Dachte “ich kann ja morgen wieder anfangen”.

Das alte Spiel.

Wie schrecklich bekannt mir diese Gedankenmuster sind … Bewegt haben wir uns zwar eine Menge: wir haben das Ulmer Münster erklommen (das sind über 800 Stufen! Als wir wieder unten ankamen, haben meinem Mann und mir die Beine gezittert, während die Jüngste gleich weiter fröhlich durch die Stadt gehüpft ist. Wie machen Kinder das??) und sind in München fast 20.000 Schritte flaniert. Trotzdem habe ich über zwei Kilo zugenommen und viel schlimmer noch, ich habe mich wieder machtlos gefühlt – dem Essen völlig lausgeliefert. Damit stieg der Frust und die Angst, dass ich da nie wieder rauskomme.

Doch dieses Mal ist wirklich etwas anders.

“Nicht mit mir!” schrie es in mir ganz laut und deutlich und ich zog meine Laufschuhe an und bin nach meinem “ZweiWochenHänger” einfach wieder losgelaufen. Und das tat so gut!! Ich lief dem Frust und der Angst einfach davon und automatisch habe ich wieder mehr auf mein Gefühl und meinen Körper gehört, habe auf mich geachtet, besser gegessen und die Motivation kam zurück!

Ich kann sogar behaupten, dass ich für diesen “Ausrutscher” fast ein bisschen dankbar bin, denn nun weiß ich, dass ich es immer und immer wieder schaffen kann! Egal was mich aus der Bahn hauen wird und egal, worüber ich noch stolpern werde und es ist gewiss, dass das noch öfter passieren wird. Ich kenne den Weg, MEINEN Weg. Ist das nicht fantastisch??

Klar wirft mich das im Training und auf der Waage ein Stückchen zurück. Aber das ist mir egal! Denn es geht wieder in die richtige Richtung, sogar wieder mit voller Kraft voraus. Und da ich den Weg selbst auch genieße, ist es ganz egal, wann ich am Ziel ankomme. Somit passt der Turtlegedanke nicht nur bei jedem einzelnen Lauf, sondern er begleitet mich immer!

Es gibt von Judith Riemer einen Spruch den ich sehr liebe und dessen tiefen, wahren Kern ich immer mehr verstehe:

“Frag mich nicht, wie schnell ich war, frag mich lieber, wie glücklich es mich macht!”

Dem ist nichts hinzuzufügen. ;o)

Eure Marion

Marions virtueller Cookies-Run

 

Cookie Consent with Real Cookie Banner