Vitamin D – Das Sonnen- und Supervitamin

Vitamin D – Das Sonnen- und Supervitamin

Ein Artikel von Dipl.-Sportlehrer Markus Weber

Die Flut an Veröffentlichungen in den letzten Jahren über das „Sonnenvitamin“ zeigt bereits die Bedeutung von Vitamin D für unsere Gesundheit. Gleichzeitig wurden die Aufnahmeempfehlungen und Richtwerte durch die DGE (= Deutsche Gesellschaft für Ernährung), die bei Neuentwicklungen ja nicht immer besonders schnell reagiert, bereits geändert. Wurden früher nur 5 µg täglich empfohlen, ist es aktuell immerhin die vierfache Menge mit 20 µg. Andere Quellen geben aber auch Mengen von 100 µg, bei Mangelerscheinungen auch mehr an, wobei aber immer zwischen Studienquellen und Nahrungsergänzungsanbietern abzugrenzen ist.

Grundsätzlich kann der Körper das Vitamin D in hohem Maße (zu 90-95 %) selbst produzieren.

Dazu braucht er allerdings Sonnenstrahlen mit einem UVB-Anteil. Wer also von Frühjahr bis Herbst seine Haut der Sonne aussetzt, ist in der Regel schon ganz ordentlich mit Vitamin D versorgt. Lichtschutzcreme ab dem Faktor 8 verhindert aber die körpereigene Synthese von Vitamin D. Im Winter steht die Sonne hierzulande in einem flacheren Winkel zu uns, so dass keine UVB-Strahlen mehr ankommen. Da vitamin-D-reiche Lebensmittel selten im ausreichenden Maß zugeführt werden, entwickeln die meisten Menschen über die Wintermonate einen Vitamin-D-Mangel.

Was ist der Nutzen vom Vitamin D?

Vitamin D stärkt die Reifung der Immunzellen und steigert deren Abwehrleistung, ist also immens wichtig für unser Immunsystem. Besonders in der kalten Jahreszeit, wo meist ein Mangel herrscht, wird das Vitamin D umso wichtiger. Doch damit nicht genug: Entscheidend ist die sog. inflammatorische Aktivität des Vitamin D, es hat also einen entzündungshemmenden Effekt. Und wer in der Lage ist, Entzündungsreaktionen im Körper zu senken, der ist geschützt vor einer Vielzahl an Krankheiten: Zu nennen sind hier vor allem Zivilisationskrankheiten wie Herzinfarkt, Alzheimer, Krebs und Osteoporose; aber auch Gelenkbeschwerden und -abnutzungen (z.B. Arthrosen) sowie auch Depressionen können positiv beeinflusst werden.

Vor allem Sportler profitieren von einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung, denn bei Mangel kann es zu Muskelschwäche und Muskelermüdung sowie zu einer Verminderung koordinativer Fähigkeiten kommen.

Welche Strategien kann man anwenden, um ausreichend mit dem Sonnenvitamin versorgt zu sein?

Natürlich geht es darum, seine Haut regelmäßig der Sonne auszusetzen, und das möglichst ohne Sonnencreme; es wird davon ausgegangen, dass zwischen 15 und 30 min Sonnenbestrahlung zur Deckung des täglichen Bedarfs an Vitamin D ausreichend sind. Hier sollte allerdings je nach Hauttyp und Verträglichkeit auf eine angemessene Sonnenbestrahlung geachtet werden. Bei guter Sonneneinstrahlung können über 90 % dieses wichtigen Vitamins durch den Körper produziert werden.

Einen geringeren Anteil der Vitamin D-Versorgung übernimmt die Ernährung. Wertvoll für eine ausreichende Vitamin D-Zuführung sind Lebensmittel wie Lachs, Hering und Thunfisch, zudem Milch, Sahne, Käse und Ei. Wer beides nicht gewährleisten kann, sollte eine Ergänzung mit Vitamin D-Präparaten in Erwägung ziehen.

„Pflanzen ohne Licht gehen ein, Menschen auch“

so der Ernährungswissenschaftler und Autor des Buches „Heilkraft D“ Nicolai Worm. Nutze also Deine Sporteinheiten, auch um die Vitamin D-Produktion anzuregen, indem Du nicht nur in der Komfortzone Indoor-Training bleibst, sondern auch regelmäßig im Freien Deine Sporteinheiten durchführst. Natürlich jetzt über den Sommer, aber vor allem auch in den Wintermonaten.

Das kurbelt nicht nur Deine Vitamin-D-Produktion an, sondern beflügelt Deine Psyche und baut Stress ab – viel Spaß dabei!

Foto:  chuttersnap

Medizin / Wissenschaft: vegan und gesund

Ein Artikel von Dipl.-Sportlehrer Markus Weber

Was motiviert einen Menschen, vegan zu werden?

Manche mögen einfach kein Fleisch und keinen Fisch, andere lehnen die Tötung und die Nutzung der Tiere (oftmals in Massentierhaltung) ab und wollen hier Signale setzen. Oft bringen die Menschen aber auch ökologische Überlegungen dazu, sich vegan zu ernähren; denn warum müssen Lebensmittel um die halbe Welt transportiert werden, wenn es hierzulande direkt vor der Haustür tolle Alternativen dazu gibt?

Was sagt die Wissenschaft zur veganen Ernährung?

Fleischverzehr galt früher als notwendig und unverzichtbar, zu Zeiten der Industrialisierung stand dieses damals wertvolle Lebensmittel vielen gar nicht oder nur selten zur Verfügung. Heute hat sich das Blatt gewendet, der hohe Fleischkonsum führt bei vielen zu den weitläufig verbreiteten Zivilisationserscheinungen wie Übergewicht, Bluthochdruck, Gefäßschädigung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch Milch und Milchprodukte und deren Einfluss auf die Gesundheit werden immer wieder scharf diskutiert.

Umstellen ja, verzichten nein!

Nun wollen aber viele, die auf eine vegane Ernährung umstellen, nicht auf den Fleischgeschmack verzichten. Hier bieten sich Fleischersatzprodukte wie Soja und Seitan an, auch wegen des hohen Proteinanteils, der für Veganer wichtig ist, da gut resorbierbare tierische Eiweißquellen fehlen. Über die gesundheitlichen Auswirkungen von Soja und Seitan wird aber wegen der darin enthaltenen Phytoöstrogene sowie das Weizengluten diskutiert. Der Gießener Ernährungswissenschaftler Dr. Markus Keller meint dazu:

„Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft hat der moderate Konsum von Sojaprodukten mehr positive als mögliche negative Gesundheitsauswirkungen.“

Die normalen Hülsenfrüchte und Pseudogetreide (Amaranth, Buchweizen, Quinoa) bieten aber auch genug Alternativen. Auch sollten Veganer auf eine ausreichende Eisenversorgung achten, ein wichtiges und entscheidendes Mineral für die Sauerstoffversorgung der Muskulatur und somit den Fettstoffwechsel. Gute Eisenquellen sind Chia-Samen, Sesam oder Kürbiskerne genauso wie Sojahack. Letzteres enthält 5 mg/100g, fünfmal so viel wie Schweinefleisch. Weitere Empfehlungen findest du in dem Artikel Eisen – Basiswissen für Veggie-Sportler von Daniel und Katrin, von beVegt, dem größten veganen Sportblog.

Geht es um vegane Ernährung und Vitamine, so steht vor allem das Vitamin B 12 im Zentrum der Aufmerksamkeit, da es nicht in pflanzlichen Lebensmitteln vorhanden ist; es muss somit ergänzt werden. Inzwischen gibt es aber auch Nahrungsmittel wie Soja- und Reis-Drinks sowie Säfte, denen das synthetisch hergestellte Vitamin B 12 zugesetzt wird.

Alles in allem ist die vegane Ernährungsform gesund, Sportler vollbringen damit Höchstleistungen, es schützt die Tierwelt und ist ökologisch.

Berglaufseminar mit Pflanzenpower

Du interessierst dich für pflanzliche Kost und Training? Dann solltest du keinesfalls die nächsten beiden Blog-Artikel verpassen, die sich genau mit diesen Themen beschäftigen. Und wenn du gleich in die Praxis kommen willst, dann nimm teil an Tim Wortmann’s Berglaufseminar (mit vegetarisch-veganer Verpflegung) vom 7. – 8. Mai 2016 im Montafon.

Alle Details dazu findest du hier zum Download.

DER Motivationskick für Einsteiger – ein Wochenende für Couchpotatoes auf der Madrisa Alm

Ein Artikel von Marion Goldschmidt

Das vergangene Wochenende vom 14. auf den 15. November war für mich wirklich ein kleines Highlight. Dreizehn „Couchpotatos“ (da schließe ich mich mit ein) haben sich zu einem gemeinsamen Motivations-Wochenende auf der Madrisa Alm im Montafon getroffen um sich inspirieren zu lassen, um Stolpersteine auszuloten, um sich auszutauschen, um sich zu bewegen, um den letzten Anstupser zu bekommen,… um gemeinsam eine tolle Zeit zu verbringen.

Unsere sportlichen Vorbilder Judith Riemer (ja genau, die Turtlerunnerin) und Markus Weber vom Diagnostikzentrum haben ein abwechslungsreiches und informatives Programm auf die Beine gestellt, so dass von „öder Fortbildung“ nicht die Rede sein konnte.

Hier meine persönlichen Highlights (in Listenform, weil ich Listen einfach so liebe!):

  • Eine Fackelwanderung durch den düsteren Wald, der mir gemeinsam in der Gruppe so gar nicht düster vorkam.
  • Eine fantastische, komplett vegane Verpflegung, die nicht nur lecker war, sondern mir auch gezeigt hat, dass es gar nicht so schwierig ist, sich auf eine ganz andere und gesündere Art der Ernährung einzulassen.
  • Eine meditative Wanderung, bei der es nicht darum ging, als erster auf dem Gipfel zu sein, sondern darum, sein Tempo zu finden, die Natur zu genießen und in der Langsamkeit ein Stückchen mehr zu sich zu kommen.
  • Tollen theoretischen Input zu Zielbildern, sportliche Hürden und wie man diese umgehen kann.
  • Eine Einführung in die Erstellung eines Trainingsplans und auch gleich die konkrete Umsetzung.
  • Einen lebendigen Vortragsstil voller Anekdoten und wahrer Geschichten aus dem Leben.
  • Viel Zeit, um sich auszutauschen und um festzustellen, wie gut es tut, dass es anderen eben genauso geht, wie einem selbst.
  • Wahnsinnig herzliche und fröhliche Menschen kennen lernen, die einen so aufbauen und motivieren, dass man gar nicht anders kann, als loszulaufen. ;o)

Ich jedenfalls gehe nun mit neuer Energie an meine Laufeinheiten und wenn ich nicht schon begonnen hätte zu sporteln, wäre spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen es zu tun!

Mit einem dicken DANKE an Markus und Judith und vielen lieben Grüßen an alle Couchpotatoes da draußen:

Traut euch und macht den ersten Schritt. Es lohnt sich!!

Das nächste Couchpotato-Seminar findet bereits im April 2016 statt. Bei Interesse sendet eine e-Mail an Judith oder Markus und wir nehmen euch in den Verteiler für die konkreten Infos auf.

Impulse für eine gesunde Kantine

Bewegung, Ernährung und Stressmanagement sind die zentralen Bausteine zur Gesunderhaltung.

Deswegen ist es im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements wichtig, auch positiven Einfluss auf die Ernährung der Mitarbeiter zu nehmen. Verfügt der Betrieb über eine eigene Kantine, so liefert dies viele Vorteile, da wertvolle Impulse für eine gesunde Ernährung aus dem eigenen Hause kommen können.

Ideal wäre, auf regional hochwertige Nahrungsmittel zu achten. Natürlich sind die Investitionen hier etwas höher, doch der Return on Invest wird um ein Vielfaches höher sein. Die Speisen sollten zudem sparsam gesalzen werden (ein wichtiger Faktor zur Behandlung von Bluthochdruck); im Gegenzug wird ein guter Geschmack viel besser mit frischen Kräutern erreicht, auch das Auge isst mit, wenn die Speisen mit Schnittlauch und Kräutern garniert sind.

Die optimale Verteilung auf dem Teller

Auf dem Teller selbst sollte die sogenannte Sättigungsbeilage reduziert werden und mehr dem Gemüse weichen. Verdrängt dann noch reichlich Obst die Süßspeise als Nachtisch, so ist das Mahl perfekt. Wasser sollte in der ganzen Firma und zu jeder Zeit verfügbar sein, um Konzentrationstiefs durch Dehydration zu vermeiden. Obstschalen zum Zwischensnack und zur Behebung des Vormittagstiefs sind ein willkommener Leckerbissen.

Alles in allem sind solche Maßnahmen ohne großen finanziellen Aufwand für den Betrieb zu bewerkstelligen, gleichzeitig sind es wichtige Bausteine zur Gesundheitsförderung.

Bildquelle: fotolia.com © CandyBox Images

Couchpotato gesucht für Erfolgsgeschichte

Die Stoffwechsel- und Leistungsdiagnose ist nicht nur für ambitionierte Sportler, sondern vor allem für Sporteinsteiger ein wichtiges Instrument, den richtigen Weg in eine gesunde körperliche Aktivität zu finden. Hier durften wir durch unsere 15-jährige Erfahrung mit über 15.000 Leistungstests viele beeindruckende Erfolgsgeschichten erleben. Seit kurzem haben wir unseren hauseigenen Blog am Start; hier wollen wir eine Erfolgsgeschichte live und sozusagen in Echtzeit mit Euch teilen. Was wir jetzt nur noch suchen ist die Hauptperson dazu!

Wir suchen dich!

Wir wünschen uns einen waschechten Couchpotato (m/w), der den Wunsch verspürt, endlich in die Gänge zu kommen und ein aktiveres, bewegteres und schlankeres Leben zu führen. Der nur nicht mal schnell ein paar Kilos loswerden möchte, sondern bereit ist, über die Startlinie zu gehen und auf Dauer tatsächlich Bewegung in seinen Alltag bringen möchte.

Wenn Du endlich was verändern möchtest, aber nicht weißt, wo und wie Du anfangen sollst – dann sind wir da und unterstützen Dich! Wir untersuchen Dich, checken Deine Pulsgrenzen, besorgen Dir den für Dich richtigen Trainingsplan und begleiten Dich auch in Sachen Ernährungsumstellung.

Außerdem erhältst du ein signiertes Buch von Judith Riemer, die wir bereits seit 3 Jahren begleiten und die eine beachtliche Veränderung durchlebt hat. Ihr Buch „Turtlerunners Trainingsbuch“, das Anfang des Jahres erschien, hilft auch dir beim Einstieg in ein bewegtes Leben.

Judith im April 2014 und im Juni 2012 (Bildquelle: Susi Donner und alphafoto.com)

Judith im April 2014 und im Juni 2012 (Bildquelle: Susi Donner und alphafoto.com)

Was du dafür tun musst?

Du hast den schönsten Teil der ganzen Aktion und gleichzeitig auch den intensivsten: Du trainierst und ernährst Dich nach unseren Vorgaben und veränderst so schrittweise Dein Leben. Deine Erfolgsgeschichte dokumentierst Du regelmäßig in unserem Blog. Du bekommst Deine eigene Rubrik und schreibst über Deine Erlebnisse, Deine Gefühle, Deine Fortschritte, aber auch Deine Schwierigkeiten und Hindernisse. Auch dabei helfen wir Dir. Ach ja, und Du solltest entweder in der Nähe unseres Diagnostikzentrums (Scheidegg im Allgäu) wohnen oder bereit sein, die Anfahrt auf Dich zu nehmen.

Du möchtest unser Couchpotato sein?

Dann bewirb dich bis 15. Juni 2015 unter diagnostikzentrumblog@gmail.com. Überleg dir dazu bitte ein kreatives, spannendes und motivierendes Ziel, dass du erreichen möchtest.

Zum Beispiel könnte das sein:

  • der Hochzeitsanzug/ das Hochzeitskleid, das nach 20 Jahren wieder passt
  • die Dirty-Dancing-Hebefigur oder
  • die Teilnahme an einem besonderen Event

Sei kreativ und überzeuge uns mit deinem Ziel! Erzähl uns deine Geschichte, schreib uns wer du bist und wer du sein möchtest und schick uns 1-2 Bilder von dir. Eine Jury des Diagnostikzentrums wird aus den Einsendungen „unseren“ Couchpotato auslosen und alles Weitere erfährst du dann direkt von uns.

Spread the word!

Damit möglichst viele Couchies die Möglichkeit haben mitzumachen, erzählt bitte euren Freunden, Verwandten & Bekannten davon. Teil diesen Artikel in euren Netzwerken und helft uns auf diese Weise unseren Couchpotato zu finden.

Die Auswahl des perfekten Bikes

Welches Fahrrad passt zu mir?

Ein Artikel von Judith Riemer

Vor einigen Wochen überkam mich urplötzlich die Lust, mich mal wieder auf ein Fahrrad zu schwingen und einfach loszusausen. Den Alltag hinter mir zu lassen und den Fahrtwind im Gesicht zu spüren. Der einzige Haken dabei: Ich hatte kein Fahrrad.

Und soviel sei vorweggenommen: Ich habe immer noch keines.

Aber ich konnte mir eines ausleihen. Qualitativ nicht besonders hochwertig, aber für meine Ansprüche würde es doch genügen. Oder?

Naja, ich würde sagen: Nein. Um nach 15 Jahren ohne Fahrrad wieder ein Gespür dafür zu bekommen, wie es ist, wenn man statt auf 2 Beinen auf 2 Rädern unterwegs ist, reichte es aber aus. Und es reichte aus, um in mir das Gefühl zu wecken, dass ich davon gerne mehr hätte. Ganz zu schweigen von einem eigenen Rad.

Gefühlte 326 Besuche in verschiedenen Fahrradgeschäften, 2 gelesene Mountainbike-Zeitschriften und unzählige Recherchestunden im Internet später, stellte ich fest: Es hat sich ganz schön was getan in den letzten Jahren. Wo es früher ein City-Bike und ein Mountain-Bike gab, stehen jetzt Downhill-Räder, Enduro-Bikes, Fat-Bikes, Trekking-Räder, E-Bikes und viele mehr.

Ich fühlte mich überfordert und tat das einzig Richtige: Ich rief jemanden an, der sich damit auskannte. Sven Manhard aus Pfronten betreut mit seinem Sportgeschäft das „Bikefit-Projekt“ des Diagnostikzentrums in Pfronten und wenn sich einer mit Einsteigern in die Rad-Welt auskennt, dann er. Meine wichtigsten Fragen konnte er mir direkt telefonisch beantworten und das war sehr aufschlussreich für mich.

Unser Telefon-Interview

Judith:
Sven, ich durfte feststellen, dass es inzwischen es eine gigantische Auswahl an verschiedensten Typen von Mountainbikes und allgemein an Rädern gibt. Vorne und hinten gefedert (Fully), nur vorne gefedert (Hardtail), Enduro- und Downhill-Bikes, 26“-Räder, 29“-Räder … als Neuling kann man da leicht den Überblick verlieren. Was würdest du sagen, ist das Wichtigste, auf das ich achten sollte beim Kauf eines neuen Mountainbikes?

Sven:
Bevor ich auf die verschiedenen Typen der Räder eingehe, ist wichtig, dass du dir selbst klar wirst, wofür du das Rad verwenden möchtest. Wie soll es eingesetzt werden, was machst du mit dem Rad? Bist du eher Gelegenheitsfahrerin oder willst du übertrieben ausgedrückt doch mal die Alpen überqueren? Auf welchem Untergrund willst du fahren – Asphalt, Schotter oder über Wald & Wurzeln? Das sind Fragen, die du dir am besten schon vor deinem ersten Besuch im Radgeschäft selbst beantwortest. Nun zu den verschiedenen Typen, die du angesprochen hast:

Ein Hardteil-Mountainbike ist nur vorne an der Gabel gefedert und für die meisten Einsteiger ins Mountainbiking völlig ausreichend. Es ist ein sportliches, leichtes Rad, das sich unkompliziert z. B. auch auf Forstwegen fahren lässt. Der Wartungsaufwand ist relativ gering.

Ein sogenanntes Fully ist sowohl vorne als auch hinten gefedert und bietet um einiges mehr an Komfort als ein Hardtail, wenn du dort fährst, wo es richtig rumpelt, also über Wurzeln, Steine & Co. Außerdem macht ein Fully durchaus Sinn, wenn du vorhast lange Touren über 5-6 Stunden zu fahren oder aber auch, wenn du Probleme mit der Wirbelsäule hast.

Die beiden letzten Typen, das Enduro und das Downhill-Bike, sind beides Fully’s, aber spezielle Typen. Das Enduro hat mehr Federweg (ca. 150 – 160 mm) als ein Touren-Fully (ca. 120 mm Federweg) und ist eher abfahrtsorientiert. Mit einem Enduro bergauf zu fahren kann anstrengender sein als mit einem anderen Bike.

Das Downhill-Bike ist, wie es der Name schon sagt, für’s Bergabfahren gemacht. Du fährst mit dem Lift nach oben und hast dann das richtige Rad, um den Berg hinunter zu fahren. Das Downhill hat noch mehr Federweg als die anderen Räder und wird auch im Rennsport (Downhill-Rennen) eingesetzt.

Was die Laufräder angeht, so gibt es nicht nur 26“ und 29“-Räder – es gibt noch eine dritte, relevante Variante: die 27,5“ – Räder. Ganz grob gesagt, kann man es so einteilen:

26“-Räder findet man nur noch im Kinder- und Jugendbereich
27,5“-Räder eignen sich für kleinere Personen und die 29“-Räder besser für größere Menschen ab ca. 1,70 m, wobei das auch recht individuell ist und nicht auf den Zentimeter festgelegt werden kann. Denn sowohl die 27,5er als auch die 29er sind sportlich orientiert und haben einfach mehr Grip beim Bremsen und in den Kurven. Das 29er rollt leichter, dafür ist das 27,5er kompakter und wendiger. Auch hier kommt es wieder drauf an, was man mit dem Bike vorhat. Legst du eher Wert auf leichteres Rollen oder hast du vor, enge Single-Trails und Serpentinen zu fahren?

Judith: Ich habe gesehen, dass man sich ein Rad auch im Internet zusammenstellen und bestellen kann. Und teilweise sind die Preise auch günstiger als beim Händler vor Ort. Wie wichtig ist eine individuelle Beratung und was sollte diese unbedingt beinhalten?

Sven: Das, was das Internet nicht in dem Maße bieten kann, wie der Fachhändler vor Ort, ist das Eingehen auf den Kunden. Das Beratungsgespräch, in dem geklärt wird, was genau der Kunde mit dem Rad tun möchte, ist durch nichts zu ersetzen. Im Gespräch klären wir z. B. wie der Kunde auf dem Rad sitzen möchte – eher aufrecht oder doch lieber weiter nach vorne geneigt? Auch hier ist wieder der Einsatzzweck wichtig. Flachland oder ab in die Berge? Je nachdem muss ein anderer Rahmen gewählt werden oder Sattel und Lenker werden getauscht. Das Rad wird auf den individuellen Fahrstil des Kunden eingestellt. Entscheidend ist aber immer die Probefahrt. Und die kann dir das Internet einfach nicht bieten.

Judith: Die Preisspanne bei Mountainbikes reicht von ca. 300 Euro bis weit in den fünfstelligen Bereich. In welchem Bereich sollte ich mich preislich bewegen, wenn ich ein ordentliches Mountainbike haben möchte, dem ich auch in punkto Sicherheit vertrauen kann und wo sind die Unterschiede zum günstigen Bike?

Sven: Ein vernünftiges Hardtail-Mountainbike für Einsteiger bekommt du, um einen groben Rahmen zu nennen, für ca. 700 – 1.000 Euro. Wenn du weniger investierst, hat dein Rad ein höheres Gewicht und die Qualität der Komponenten wie Bremsen und Federgabel ist minderwertig, was zu Lasten der Sicherheit geht. Ab 1.000 Euro aufwärts werden die Räder leichter und auch die Einstellmöglichkeiten und die Qualität der Anbauteile nehmen zu. Diese Räder sind für einen regelmäßigen Einsatz gebaut und haben dementsprechend auch eine höhere Lebensdauer.

Judith: Wie genau sieht die Beratung bei Sport Manhard beim Fahrradkauf aus und wie unterstützt ihr das Bikefit-Projekt in Pfronten?

Sven: Uns ist es wichtig, gemeinsam mit dem Kunden zu klären, in welche Richtung der Kunde möchte. Wir zeigen ihm mehrere Möglichkeiten und zusammen sehen wir dann, wo es schlussendlich hingeht. Natürlich haben wir Fahrräder verschiedenster Typen, damit einer Probefahrt nichts im Wege steht. In Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Herstellern, können wir dem Kunden auch ein customized-Bike bieten, also ein Rad, das nach seinen individuellen Wünschen gefertigt wird. In diesem Bereich arbeiten wir u.a. mit dem Vorarlberger Radhersteller Simplon zusammen, der uns das gewünschte Rad innerhalb von 5 Werktagen liefert.

Unser Sportgeschäft ist übrigens der Treffpunkt für jede Bikefit-Ausfahrt und bevor es zur nächsten Tour losgeht, haben die Bikefit’ler die Möglichkeit uns kleinere Probleme zu melden. Wir stellen dann schon mal die Gangschaltung ein oder legen nochmal schnell Hand ans Rad, bevor es losgeht. Außerdem gibt es im Rahmen des Bikefit-Programms einen Workshop, bei dem wir den Teilnehmern zeigen, wie sie selbst die Laufräder wechseln können, wie sie einen Platten reparieren oder wie sie sich verhalten, wenn während der Tour etwas mit dem Rad nicht mehr stimmt. Sie lernen, ihre Schaltung richtig einzustellen und die optimale Sattelposition herzurichten. Und zu guter Letzt haben sie auch die Möglichkeit, bei uns ein Highend-Bike zu testen. Das ist die passende Kombi aus Technik, Wissen & Spaß.

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Es ist wohl wenig verwunderlich, dass ich nach diesem Interview direkt einen Termin für ein persönliches Kennenlernen und Probefahren vereinbart habe. Sven hat sich sehr viel Zeit genommen und ich habe soviel erfahren, dass ich eigentlich einen zweiten Blog-Artikel schreiben müsste. Wusstet ihr, dass die meisten Radfahrer den Sattel zu tief gestellt haben? Und auch in Sachen Gangschaltung und Lenker gibt es so viele Einstellmöglichkeiten – ohne Fachmann (wenn man nicht grad selber einer ist), wird das unübersichtlich. Daher ein großes Danke an Sven und sein Sport Manhard-Team – ich habe selten so viel in so kurzer Zeit gelernt und außerdem noch eine spaßige Probefahrt mit einem schönen Rad gemacht. Und hier gibt es für euch ein paar Bilder davon.

 

Mehr zu Sven und seinem Sportgeschäft sowie dem Bikefit-Projekt findet ihr hier:

Facebook: Sport Manhard
Facebook: Bikefit – Fit in Pfronten
Webseite: Sport Manhard
Webseite: Bikefit

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