Sport härtet ab und stärkt das Immunsystem!
So ist es im Herbst und Winter in nahezu allen Zeitschriften zu lesen. Was aber passiert in unserem Körper, und welchen Einfluss haben sportliche Belastungen auf den gegen Infekte kämpfenden Körper? Welche Rolle spielen Art und Intensität der Belastung?
Studien konnten vielfach zeigen, dass im Immunsystem eine Vielzahl an Effekten für die verstärkte Infektabwehr verantwortlich sind, allen voran körpereigene Eiweißantikörper (vor allem die Immunglobuline IgA). Auch die Anzahl der natürlichen Killerzellen, die gezielt virusinfizierte Zellen angreifen und vernichten, wird durch gutes Ausdauertraining erhöht. Interessant waren zudem Untersuchungen zu den Botenstoffen, hier insbesondere das TNF-alpha, das bei der Aktivierung der T-Lymphozyten wichtig ist; dies zeigt an, wie gut der Körper gegen Viren kämpft. Gesundes lockeres Ausdauertraining erhöhte den Botenstoff TNF-alpha deutlich.
Interessant sind aber besonders auch die Studien, die verschiedene Sportarten und vor allem unterschiedliche Intensitäten untersucht haben. Bei einem moderaten Ausdauertraining zeigten sich durchweg positive Effekte, und dies insbesondere auch bei Outdoor-Sportlern wie Walkern, Läufern und Skilangläufern, die ihren Körper allmählich an die tieferen Temperaturen gewöhnt haben. Die Outdoorsportler haben im Winter zudem den Vorteil der Melatoninausschüttung und Vitamin D-Produktion, was sich zusätzlich positiv auf Schlaf und Immunsystem auswirkt. Zudem sind die besseren psychischen Effekte des Outdoor-Trainings inzwischen vielfach wissenschaftlich belegt.
Eine höhere Intensität der Ausdauerbelastungen, die in den Schwellenbereich und darüber geht, zeigt genau den gegenteiligen Effekt auf unser Immunsystem: Bei hohem Körperstress sinken IgA, Killerzellen und TNF-alpha ab. Sehr kalte Winterluft trocknet auch die Schleimhaut von Nase, Rachen und Bronchien aus und erschwert so den Abtransport von Kleinstpartikeln und Bakterien. Die Gegenmaßnahme: Trotz einem geringeren Durstgefühl sollte genau deswegen auch in den Wintermonaten viel getrunken werden (bei Ausdauerbelastungen über 60 min auch während der Einheit), zudem empfiehlt sich bei Temperaturen unter -10° C der Einsatz der Nasenatmung (also Intensität der Belastung senken!). Und das Wichtigste: Ein Training im idealen Pulsbereich hilft, die richtigen Belastungen zu setzen und somit das Immunsystem nachhaltig zu stärken, damit Du infektfrei über den ganzen Winter kommst. Durch die Stoffwechsel- und Leistungsdiagnose kann punktgenau festgelegt werden, wo dieser ideale Bereich liegt!
Sport im Winter und im Freien ist aber nur was für Gesunde!
Schon bei harmlosen Erkältungen arbeitet das Immunsystem auf Hochtouren, eine Sporteinheit würde in dieser Phase nur zusätzlich schwächen, daher Trainingspause einlegen! Krankheitserreger würden die Schwäche der Abwehr auch nutzen, um im Blutstrom in besonders gefährdete Regionen wie Niere, Nervensystem und Herzmuskel zu kommen; wer weiter trainiert, riskiert somit eine Herzmuskelentzündung!
Gönne Deinem Körper bei Erkrankung eine Pause, um danach wieder richtig angreifen zu können!