Ein Artikel von Dipl.-Sportlehrer Markus Weber

Vorzeige-Athleten wie Brendan Brazier, Matt Frazier und Scott Jurek haben es gezeigt:

Eine vegane Ernährung und Lebensweise stehen auf keinen Fall im Gegensatz zu einer hohen Fitness und Leistungsfähigkeit. Auch Kraftsport und Bodybuilding ist mit rein veganer Ernährung möglich, wie das Beispiel des erst kürzlich verstorbenen Bodybuilders Jim Morris zeigt. Auch hierzulande gibt es einige prominente Sportler, die sich der veganen Lebensweise verschrieben haben: Gerlinde Kaltenbrunner hat mit dieser Ernährungsform (… und natürlich dem damit verbundenen Training) als erste Frau alle 14 Achttausender bestiegen, Arnold Wiegand ist Triathlet und hat den Ironman schon 5x gefinisht.

Auch unser Ultra-Läufer und Leiter des Diagnostikzentrums Friedrichshafen – Tim Wortmann – bestritt unter anderem 2015 Wettkämpfe wie den Keufelskopf Ultra (1. Platz), das Südtirol UltraSkyrace (5. Platz), den Zugspitz Supertrail (2. Platz) oder den Ultra Trail Marocco Eco Sahara (2. Platz); er vertraut dabei auf die Vorteile der pflanzlichen Kost. Das Vorurteil des „kraftlosen Veganers“ kann man also allein an diesen Beispielen entkräften. Es wirft sich aber schon die Frage auf, ob der Sportler bei der Umstellung auf die vegane Ernährung spezielle Aspekte beachten sollte.

Wichtige Baustoffe in der Ernährung

Für Freizeitsportler lässt sich dabei sagen, dass sie mit vegan die richtige Sportlerernährung gefunden haben, da die rein pflanzliche Ernährung viele Vitamine und Mineralstoffe liefert. Bei einem latenten Eisenmangel, von dem vor allem Frauen (v.a. bei starkem Zyklus) betroffen sind, sollte auf eine gute Eisenversorgung geachtet werden (mehr dazu im Medizinteil, der am 21.3.2016 erscheint).
Bei einem leistungsorientierten Training braucht der Körper natürlich vermehrt Baustoffe aus der Ernährung, die aber stark abhängig von der Art und Intensität der Belastung sind. Bei intensiven Ausdauereinheiten braucht der Körper Brennstoff, also ausreichend Kohlenhydrate, die Veganer sicherlich durch eine getreidelastige Ernährung optimal abdecken können. Bei langen lockeren Ausdauereinheiten verbrennt der Muskel vorwiegend Fette, diese Depots sind in unserem menschlichen Körper unerschöpflich. Für die anschließenden Regenerationsprozesse sind Proteine, also Aminosäuren wichtig, die Veganer u.a. über Hülsenfrüchte, Soja, Seitan und Nüsse abdecken können.

Schnellere Regenerationszeiten?

Der Triathlet und Ironman Brendan Frazier schreibt in seinem Buch „Vegan in Topform“, dass er als Teenager herausfinden wollte, wie er sich einen Vorteil gegenüber den anderen Athleten verschaffen konnte, um an die Weltspitze zu kommen. Beim Training sah er keine allzu großen Unterschiede, also fokussierte er sich auf die Regenerationszeiten. Hier stellte er durch Experimentieren mit unterschiedlichen Ernährungsformen fest, dass sich diese durch die vegane Ernährung deutlich verkürzen ließen. Er konnte somit härter und mehr trainieren, weil er sich schneller als andere Athleten mit Normalkost erholte. Sein Leitsatz war, dass

„die Verdauung pflanzlicher Nahrung weniger Energie braucht, die dann dem Körper zur Verfügung steht“.

Mehr über die vegane Ernährung, die pflanzliche Ernährungspyramide und wie eine Umstellung gelingen kann, erfährst du nächsten Montag, 14.3.2016 in Teil 2 der März-Serie.

Berglaufseminar mit Pflanzenpower

Du interessierst dich für pflanzliche Kost und Training? Dann solltest du keinesfalls die nächsten beiden Blog-Artikel verpassen, die sich genau mit diesen Themen beschäftigen. Und wenn du gleich in die Praxis kommen willst, dann nimm teil an Tim Wortmann’s Berglaufseminar (mit vegetarisch-veganer Verpflegung) vom 7. – 8. Mai 2016 im Montafon.

Alle Details dazu findest du hier zum Download.

Foto Tim Wortmann: Mo Garhammer
Fotos Berglaufseminar 2015: Markus Weber

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