Ein Artikel von Dipl.-Sportlehrer Markus Weber

Was motiviert einen Menschen, vegan zu werden?

Manche mögen einfach kein Fleisch und keinen Fisch, andere lehnen die Tötung und die Nutzung der Tiere (oftmals in Massentierhaltung) ab und wollen hier Signale setzen. Oft bringen die Menschen aber auch ökologische Überlegungen dazu, sich vegan zu ernähren; denn warum müssen Lebensmittel um die halbe Welt transportiert werden, wenn es hierzulande direkt vor der Haustür tolle Alternativen dazu gibt?

Was sagt die Wissenschaft zur veganen Ernährung?

Fleischverzehr galt früher als notwendig und unverzichtbar, zu Zeiten der Industrialisierung stand dieses damals wertvolle Lebensmittel vielen gar nicht oder nur selten zur Verfügung. Heute hat sich das Blatt gewendet, der hohe Fleischkonsum führt bei vielen zu den weitläufig verbreiteten Zivilisationserscheinungen wie Übergewicht, Bluthochdruck, Gefäßschädigung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch Milch und Milchprodukte und deren Einfluss auf die Gesundheit werden immer wieder scharf diskutiert.

Umstellen ja, verzichten nein!

Nun wollen aber viele, die auf eine vegane Ernährung umstellen, nicht auf den Fleischgeschmack verzichten. Hier bieten sich Fleischersatzprodukte wie Soja und Seitan an, auch wegen des hohen Proteinanteils, der für Veganer wichtig ist, da gut resorbierbare tierische Eiweißquellen fehlen. Über die gesundheitlichen Auswirkungen von Soja und Seitan wird aber wegen der darin enthaltenen Phytoöstrogene sowie das Weizengluten diskutiert. Der Gießener Ernährungswissenschaftler Dr. Markus Keller meint dazu:

„Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft hat der moderate Konsum von Sojaprodukten mehr positive als mögliche negative Gesundheitsauswirkungen.“

Die normalen Hülsenfrüchte und Pseudogetreide (Amaranth, Buchweizen, Quinoa) bieten aber auch genug Alternativen. Auch sollten Veganer auf eine ausreichende Eisenversorgung achten, ein wichtiges und entscheidendes Mineral für die Sauerstoffversorgung der Muskulatur und somit den Fettstoffwechsel. Gute Eisenquellen sind Chia-Samen, Sesam oder Kürbiskerne genauso wie Sojahack. Letzteres enthält 5 mg/100g, fünfmal so viel wie Schweinefleisch. Weitere Empfehlungen findest du in dem Artikel Eisen – Basiswissen für Veggie-Sportler von Daniel und Katrin, von beVegt, dem größten veganen Sportblog.

Geht es um vegane Ernährung und Vitamine, so steht vor allem das Vitamin B 12 im Zentrum der Aufmerksamkeit, da es nicht in pflanzlichen Lebensmitteln vorhanden ist; es muss somit ergänzt werden. Inzwischen gibt es aber auch Nahrungsmittel wie Soja- und Reis-Drinks sowie Säfte, denen das synthetisch hergestellte Vitamin B 12 zugesetzt wird.

Alles in allem ist die vegane Ernährungsform gesund, Sportler vollbringen damit Höchstleistungen, es schützt die Tierwelt und ist ökologisch.

Berglaufseminar mit Pflanzenpower

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