Heilfastenkuren sind eigentlich nicht zum Abnehmen gedacht. Ihr tieferer Sinn liegt in einer Reinigung des Körpers. Nichtsdestotrotz nutzen viele diese Kuren vorrangig, um die angesammelten Pfunde des Winters zu verlieren. Was sich hinter Fastenformen wie Buchinger, Schroth oder Mayr-Fasten verbirgt, erfährst Du in diesem Artikel:
Ob das Fasten mit einem Heilfasten nach den Leitlinien von Otto Buchinger oder dem österreichischen Arzt F.X. Mayr durchgeführt wird, stellt mehr eine ideelle Frage dar, denn beide Methoden haben ihre Vorzüge. Beim Buchinger-Fasten kann der Fastende eine geringe Menge Kalorien (max. 250 kcal) zu sich nehmen, dies in Form von Säften und Gemüsebrühe. Beim Tee-Semmel-Fasten nach Mayr steht die Kau-Schulung durch einen trockenen Dinkelsemmel im Vordergrund. Beim Fasten mit gleichzeitiger betonter sportlicher Aktivität (vgl. Fastenwandern) ist evtl. die Hinzugabe von Einweiß in Form von Buttermilch sinnvoll. Buchinger verordnet gerne auch ein Magnesium-Kalium-Präparat.
Gemeinsam haben die beiden Heilfastenmethoden die Entlastungstage, die vor der eigentlichen Fastenphase durchgeführt werden; das können ein Obsttag, Apfel-Reis-Tag oder auch Kartoffel-(püree-)tag sein; an diesen Tagen sollte bereits auf Kaffee und Alkohol verzichtet werden. Darauf folgen die eigentlichen Fastentage, 4-7 an der Zahl. Länger sollte nur in Absprache mit einem Arzt oder besser unter ärztlicher Aufsicht gefastet werden. Zu Fastenbeginn wird mit Glaubersalz, Passagesalz oder Abführtee gearbeitet, um den Darm zu reinigen. Alle zwei Tage empfiehlt sich ein Einlauf oder Sauerkrautsaft. Nach der weitgehenden Entleerung des Magen-Darm-Trakts treten in den Regel auch keine Hungergefühle mehr auf und das Fasten wird dadurch nicht zur Hungerkur, sondern zu einem positiven Erlebnis. Beendet wir die Fastenphase mit dem sog. „Fastenbrechen“: Hier kann der Fastende 1-2 Äpfel essen, auch gedünstet, pro Apfel sollte er jedoch eine halbe Stunde kauen. Die nachfolgende Aufbauphase, in der sich der Körper wieder an feste Nahrung gewöhnt, sollte nicht weniger als vier und nicht mehr als 7 Tage dauern.
Bei der Fastenmethode von Johann Schroth, als Schrothkur bekannt, wechseln sich Trink- und Trockentage ab. Bei der klassischen Schrothkur gibt es drei Trockentage, an denen weniger als ein halber Liter Flüssigkeit getrunken wird. Weitere Elemente der klassischen Schrothkur sind eine spezielle salz- und fettlose sowie eiweißarme Kost mit Reis-, Grieß- und Haferbrei; in der modifizierten Schrothkur werden die Breis durch ein Kurgebäck ersetzt, zudem wird die Trinkmenge an den Trockentagen etwas erhöht. Hinzu kommen Schrothsche Packungen bzw. Dunstwickel, bei denen der Körper über Nacht in feuchtkalte Tücher gepackt wird; für Erwärmung sorgen dann Wärmflaschen.
Das benachbarte Oberstaufen ist einziges anerkanntes Schroth-Heilbad in Deutschland. Wenn Dir also nach Fasten ist und Du Dich für die Schrothkur entschieden hast, dann quartiere Dich dort ein, nutze die schöne Natur des Allgäus für das Wandern und lasse die Intensität der Bewegung durch eine Leistungsdiagnose im nahe gelegenen Diagnostikzentrum Scheidegg festlegen; dann wird Fasten zu einem Erlebnis!