Ein Artikel von Dipl.-Sportlehrer Markus Weber

Das digitale Zeitalter bringt eine Menge an Veränderung mit sich. Das Leben ist schnelllebiger geworden, die Zeit gefühlt knapper, die Ruhephasen weniger, viele sind getrieben vom schnellen Leben und finden kaum mehr Ruhe. Dass das auch Auswirkungen auf Beziehungen, auf Familie, Kindererziehung und unsere heranreifenden Jugendlichen hat, haben wir in unserem Newsletter vom August dargestellt.

Das digitale Zeitalter bringt aber natürlich auch viele positive Aspekte mit sich.

Auf viele Annehmlichkeiten der Smartphones möchte kaum mehr einer verzichten. Das hat auch die Welt des Trainings und der sportlichen Aktivitäten verändert. Man denke nur an das „Self-Tracking“: hier zeichnen Smartphones und Armbänder die körperlichen Leistungen und Gesundheitswerte als Basis für das Training auf. Einerseits dient es dem Anwender dazu, einen Überblick über seine körperlichen und sportlichen Aktivitäten zu bekommen. Für uns als Stoffwechsel- und Leistungsdiagnostiker ist es auch ein solider Anhaltspunkt, wie aktiv der Proband in seinem Alltag ist.

Motivational sind das zumeist gute Tools, die den inneren Antrieb fördern.

Ähnlich verhält es sich mit den Trainingsplänen, die in großer Zahl im WorldWideWeb angeboten werden. Es werden relevante Daten eingegeben, ausgespuckt wird dann eine individuelle Trainingsempfehlung, der der motivierte Sportler oder Sporteinsteiger dann folgt. Seine erfassten Trainingsdaten kann er wiederum hochladen, die dann mehr oder weniger ausgewertet werden. Das erfolgt natürlich nach festgelegten Formeln und Trainingsprinzipien.

Fraglich ist nur, wie weit die Individualität solcher Programme geht.

Ob der automatisch nach den Eingaben erfolgte Trainingsplan wirklich auf die Bedürfnisse und Anforderungen des Kunden zugeschnitten ist und alle Aspekte seines Trainings und der Lebenssituation erfasst. Gibt die Anleitung des Trainings wirklich den maximalen Effekt des Trainings her? Ist die Zeit, die der Sportler in seine Aktivitäten investiert, auch gut angelegt?

Messbar wird das durch eine Stoffwechsel- und Leistungsdiagnose: Hier wird nicht per Formel der ideale Trainingspuls errechnet, sondern anhand der Stoffwechselsituation in der Muskulatur (mit Hilfe der Laktatmessung und Atemgasanalyse) punktgenau erfasst und in Folge dann der richtige Trainingspuls festgelegt. Unsere Erfahrung zeigt, dass es vor allem hier oft erhebliche Abweichungen zu den errechneten Werten gibt. Gleichzeitig überprüfen wir anhand verschiedener Blutwerte sowie des EKGs und des Blutdruckverhaltens die Gesundheit des Probanden. Dazu ist eine App natürlich nicht in der Lage.

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