Bewegung und Sport sind zweifelsohne elementare Bestandteile einer erfolgreichen Therapie bei Rückenschmerzen. Kräftigungsübungen sind dabei das Mittel der Wahl. Leider gibt es jedoch einige Rückengeplagte, die ihre Schmerzen nicht loswerden. Für den Rückenpatienten stellt sich die Frage, ob die falschen Übungen gewählt wurden oder doch noch mehr hinter diesen anhaltenden Rückenproblemen steckt.

Es keimt immer mehr Kritik an der veralteten Vorstellung auf, dass eine zu schwache Rückenmuskulatur die einzige Ursache von Rückenschmerzen sei. Natürlich ist es so, dass immer mehr sitzende Arbeitsplätze die Rückenmuskeln schwinden lassen und die Rückenprobleme sich dadurch mehren. Doch es ist nicht nur die für unseren Rücken ungünstige Sitzhaltung, sondern viele weitere Faktoren, die den Körper zu einer Reaktion mit Schmerzen veranlassen.

Psyche oder körperliche Dysbalancen?

Der Volksmund zeigt es bereits mit Aussagen wie „Der Chef sitzt ihm im Nacken“, „hat er das Kreuz, seinem ungeliebten Kollegen die Stirn zu bieten …“, dass die Psyche einen enormen Einfluss auf einen gesunden Rücken hat.

Auch das Konzept der muskulären Dysbalancen bringt nicht den vollständigen Erklärungsansatz der Entstehung des Rückenschmerzes. Hier wird davon ausgegangen, ein Ungleichgewicht der Muskulatur sei ursächlich für die Entstehung einer Rückenproblematik. Meist lässt sich beim Sitzmenschen eine zu schwache Bauchmuskulatur bei gleichzeitig zu starker bzw. zu stark tonisierter Rückenmuskulatur nachweisen. Gerne resultieren aus den Dysbalancen bzw. Ungleichgewichten auch fehlerhafte Bewegungsmuster.

Faszien, Core Stability und Rückenschmerzen

Das aktuell so populäre Thema um die „Faszien“ und die Forschungen dazu im Hinblick auf Rückenschmerzen liefern einen weiteren Erklärungsansatz. Faszien sind feine und zähe bindegewebige Häute, sie hüllen die Muskeln ein und erlauben es, einzelne Muskeln voneinander abzugrenzen. Allen Behandlungskonzepten ist gleich, dass sie zu mehr Bewegung aufrufen; Interessanterweise geht es bei der Behandlung von Rückenproblemen nicht nur um spezielle Kräftigungsübungen für die Rückenmuskulatur, sondern mehr um ein allgemeines Bewegungs- und Krafttraining. Diesem Ansatz geht auch die Core Stability nach: Hier wird die gesamte Rumpfmuskulatur und vor allem die inneren Wirbelsäulenstabilisatoren angesprochen. Es geht auch um Faktoren der Körperhaltung; doch die Körperhaltung scheint nicht maßgebender und auslösender Faktor für Rückenprobleme zu sein, sondern begünstigt diese nur.

Rückenschmerzen ganzheitlich betrachten

Wichtig bei der Behandlung von Rückenproblemen ist daher ein ganzheitlicher Ansatz. Die genannten Konzepte beziehen sich zu sehr auf einzelne Bereiche oder Strukturen. Erfolgversprechend ist daher der Einbezug psychischer Faktoren mit der Kombination von Kräftigungs- und Beweglichkeitsübungen sowie einem zusätzlichen Herz-Kreislauftraining, um den verspannten Muskeln eine „Sauerstoffdusche“ zu geben und Stressfaktoren, die den Rückenschmerz begünstigen, abzubauen. In welchen Pulsbereich Du genau diese Effekte erreichst, können wir Dir nach einer Stoffwechsel- und Leistungsdiagnose an einem unserer Standorte sagen.

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