Rückenschmerzen stehen mit den orthopädischen Beschwerden an Nummer 1 der Krankenstatistiken, werden aber bereits dicht gefolgt von den psychischen Erkrankungen (Depressionen, Burnout etc). Ersteres wird gerne rein somatischer Natur angesetzt bzw. körperlicher Ursachen zugeschrieben, und so wundert es nicht, dass die Konzepte zur Behandlung des Rückenschmerzes die Psyche bis vor kurzem noch ausklammerten. Moderne Behandlungskonzepte tragen jedoch – basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen – auch psychischen Faktoren Rechnung.

Rückenschmerzen im Gesamten betrachten

Psychischen Belastungen wie z.B. Dauerstress, Konfliktsituationen oder schwierige Lebensphasen sollten nicht nur in der Entstehung des Rückenschmerzes und der Bandscheibenproblematik, sondern auch in der Bewältigung der Erkrankung betrachtet werden. Eine prinzipiell pessimistische, inaktive Einstellung des Patienten gegenüber der Behandlung von Rückenschmerzen wird hierbei als problematisch betrachtet. Es gilt daher bei der Therapie des rückengeplagten Menschen herauszufinden, wie der betroffene Mensch zu seinen Schmerzen steht. Wie sehr glaubt er an den Erfolg der Therapie und des Behandlungsprogramms? Zwei aktuelle Studien zeigen jetzt: Psychische Komponenten haben einen signifikanten Einfluss auf den Erfolg einer Rückenschmerztherapie*.

Anspannungssituationen lösen und den Schmerz gehen lassen

Für den Therapeuten wie für den Betroffenen stellt sich gleichwohl die Frage, ob denn nun die psychischen Faktoren beeinflusst werden können. Im ersten Schritt geht es für die Betroffenen darum, die Verantwortung für seine Gesundheit selbst zu übernehmen und nicht in die Hände des Therapeuten oder Arztes zu legen im Sinne von „Mach mich mal gesund.“ Die Studien zeigen ganz klar, „dass Patienten mit einer hohen Eigenverantwortlichkeit gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie haben, da sie ein hohes Maß an Motivation und Vertrauen mitbringen.“ Den Rückenpatienten sollte bewusst werden, dass sie ihre Beschwerden mit ihrem Handeln aktiv beeinflussen können.

Gleichzeitig müssen die im Hintergrund schwelenden Konfliktfelder betrachtet und natürlich auch behandelt werden. Probleme in der Beziehung, in der Familie oder am Arbeitsplatz sollten gelöst werden, da sonst der Rückenschmerz auch nicht gehen kann. Anspannungssituationen dürfen nicht weiter bestehen und auch Belastungen wie Gerichtsverfahren sowie Renten- und Versicherungsansprüche bedürfen einer Lösung, wenn der Rückenschmerz verschwinden soll. Wenn Du also zu den Rückengeplagten gehörst, dann betrachte Dein gesamtes Leben und suche mehrere Lösungen. Gerne begleiten wir Dich dabei!

 

*Quelle: Hollmann, M.: „Spezielle Therapiekonzepte können psychische Schmerzfaktoren beeinflussen“. In: AGR aktuell 2016/55

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