Nicht selten kommen sog. „Hochpulser“ zu uns zur sportmedizinischen Leistungsdiagnose. Hier gilt es natürlich zu klären, ob der Mensch tatsächlich ein Hochpulser ist oder sich aber nur an die chronisch zu hohen Pulswerte im Training gewöhnt hat.

Bestätigt sich, dass der Proband (oder die Probandin, bei Frauen kommt die Hochpusigkeit weitaus häufiger vor) tatsächlich so hohe Pulswerte hat und auch mit diesen hohen Pulswerten unterwegs sein darf, ist aber trotzdem ein Blick auf die Schilddrüse und die Schilddrüsenwerte im Labor wichtig. Denn die hohen Pulswerte können auch durch eine Überfunktion der Schilddrüse bedingt oder zumindest teilweise begünstigt werden.

Deine Schilddrüse mag keinen hausgemachten Stress

Grundsätzlich gibt es viele Wechselwirkungen zwischen den Lebensgewohnheiten und der Schilddrüse: Wer seine Schilddrüse langfristig gesund halten will, der sollte einerseits auf ein paar wichtige Aspekte in der Ernährung achten, um die Schilddrüse mit den für sie wichtigen Stoffen zu versorgen. Die Details dazu findest Du im Blogartikel der nächsten Woche. Gleichzeitig sollte der Mensch einen gesunden Umgang mit Stress haben. Stress macht nicht grundsätzlich krank, auch unsere Urzeitmenschen hatten Stress, wenn ihnen der Säbelzahntiger auf der Ferse war. Nur ist das Maß des heutigen Stresses oft auf einen Dauerlevel gestiegen, der nicht mehr gesund ist. Gleichzeitig ist die Stressverarbeitung bei vielen Menschen nicht mehr gegeben, weil sie sich im Gegensatz zu Urzeitmenschen gar nicht oder viel zu wenig bewegen; es kann aber auch das Gegenteil der Fall sein, dass sich gestresste Leute draußen im Wald beim Sport genauso stressen und viel zu schnell und zu hochpulsig unterwegs sind. Genau das mag die Schilddrüse nämlich auch nicht: Denn im Sport zu übertreiben und zu häufig, zu viel und vor allem zu hohen Pulswerten unterwegs zu sein kann auch eine Überfunktion der Schilddrüse hervorrufen oder zumindest begünstigen.

Ruheinsel Bewegung

Um zu sehen, welches Sportpensum zu einem persönlich passt, ist eine sportmedizinische Stoffwechsel- und Leistungsdiagnose ideal. Neben der Beurteilung der aktuellen Fitness sehen wir, ob die Intensität, die Dauer und die Häufigkeit der Trainingseinheiten des Probanden richtig gewählt wurden. Und dabei lohnt auch ein Blick auf den beruflichen und privaten Alltag des Probanden: Denn je stressiger sein Job und seine privaten Lebensumstände sind, desto mehr sollte die sportliche Aktivität eine Insel der Ruhe und Erholung für ihn sein; hier sollte der Betroffene Energie für seinen Alltag tanken können. Erst dann ist eine sportliche Aktivität auch gesund und für die Schilddrüse ideal. Denn Stress verkraftet die Schilddrüse auf Dauer nicht, da braucht es nicht zu verwundern, wenn diese negativ reagiert.
Ein hochwertiges Sportprogramm ist also ideal zum Schutz der Schilddrüse. Was bedeutet das? Die Runners World konstatiert dazu:

„Neben einer kontrollierten Jodversorgung ist Ausdauersport ideal, den Stoffwechsel und damit die Schilddrüsenfunktion anzuregen.“

Unser Fazit: Gehe regelmäßig zum Laufen oder Radeln, übertreibe es aber nicht.

 

Photocredit: lucas Favre

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