An was denkst Du, wenn Dich im Lauftraining Knieprobleme plagen?

Vielleicht den falschen Laufschuh erwischt? Prima, dieser Gedanke ist naheliegend, also zunächst einen anderen Laufschuh ausprobieren oder besser sich von einem professionellen Laufsporthändler beraten lassen. Oder hast Du es übertrieben? Ebenfalls ein guter Gedanke, denn oft liegen solche Probleme an der Trainingssteuerung: Wenn Kilometerumfänge zu schnell gesteigert werden und die Laufeinheiten zu dicht aufeinanderfolgen, ist es durchaus nachvollziehbar, dass sich der Körper z.B. in Form von Knieproblemen wehrt.

Oder ist das Laufen nicht für Dich geeignet? Dies sollte erst entscheiden werden, wenn andere Maßnahmen wie Laufschuhwechsel, Trainingsoptimierung, professionelle Kräftigung durch Physiotherapie und letztendlich auch ein Blick in den Mundbereich und die Zahnhygiene nicht helfen. Bei letzterem schüttelst Du jetzt vermutlich den Kopf:

Was sollen die Zähne mit einem schmerzenden Knie zu tun haben?

Ärzte wie Orthopäden oder auch Sportmediziner haben nur selten den ganzheitlichen Ansatz, bei einem Knieproblem über das erkrankte Körperteil oder Organ hinauszuschauen. Es erfolgt eine Behandlung der schmerzenden Stelle, die letztendlich nur eine Symptombehandlung sein kann, wenn die Ursache des Problems an einer ganz anderen Stelle liegt.

Gleichzeitig sehen Zahnmediziner oft nicht die immunologischen Zusammenhänge, dass entzündete Zähne auch die Gelenke krank machen können, dass sich Zahnfleischentzündungen mitunter auch an Sehnen und Bänder oder im schlechten Fall auch am Herzmuskel ablagern können. Trainiert der Sportler weiterhin fleißig, kann dies unter Umständen auch zu einer Herzmuskelentzündung führen. In diesem Fall ist sogar Gefahr im Verzug, denn eine solche Reihung von ungünstigen Faktoren kann auch den plötzlichen Herztod bedingen.

Regelmäßige Check-Ups für Zähne & Stoffwechsel

Eine Seltenheit ist dies leider nicht, wie eine groß angelegte britische Studie um dem Parodontologen Needleman gezeigt hat: Er untersuchte 302 Teilnehmer der Olympischen Spiele 2012. Es stellte sich heraus, dass über die Hälfte der Studienteilnehmer unter Karies litt. Bei 76 Prozent stellte er sogar Zahnfleischentzündungen fest. Diese Erkenntnisse sind durchaus beachtlich, da solche Entzündungen nicht nur Höchstleistungen verhindern, sondern bei längerem Bestehen durchaus eine Gefahr für die Gesundheit, also eine Gefährdung für Muskeln, Gelenke und Organe sind.

Nicht umsonst rät der deutsche Sportärztebund, sich zumindest alle zwei Jahr durchchecken zu lassen. Dies idealerweise mit einer Stoffwechselanalyse, der sog. Leistungsdiagnostik, um sehen zu können, ob die Trainingssteuerung optimal ist und der sportlich aktive Mensch sich richtig belastet. Gleiches gilt auch in der Zahnmedizin: Auch hier sollte ein regelmäßiger Check-up stehen, um Entzündungen und Zahnprobleme rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln; idealerweise sollte halbjährlich eine professionelle Zahnreinigung erfolgen, der Check des Zahnarztes einmal jährlich, spätestens alle zwei Jahre.

Weitere Warnsignale des Körpers

Solltest Du also von Gelenk oder Sehnenproblemen geplagt sein und trotz lokaler Maßnahmen nicht davon wegkommen, dann geh zum Zahnarzt und lass Deine Zähne durchchecken. Warnsignale für eine latente Entzündung können auch Kopfschmerzen oder eine Migräne sein, immer wieder auftauchende Magen-Darm-Beschwerden, die sich nicht zuordnen lassen oder aber auch Herzprobleme. Schütze Dich gleichzeitig durch eine gute Mundhygiene, die mindestens zweimal täglich ein ausgiebiges Zähneputzen über drei Minuten beinhaltet (durchschnittlich putzen die Deutschen nur 49 sec) und durch eine halbjährlich professionelle Zahnreinigung.

 

Bildquelle: Canva Pro

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