Nicht umsonst wird die Haut als Spiegel der Seele bezeichnet, und der Darm als geheime Kommandozentrale im Reich der Mitte. Beide stehen in engem Zusammenhang mit dem Immunsystem. Trockene und juckende Haut müssen dabei nicht zwangsläufig mit einer allergischen Reaktion zusammenhängen, auch das Auftreten kleiner roter Pickel wird häufig damit zusammengebracht. Doch nicht selten finden sich beim Hautarzt Leute, die beruflich unter Dauerstrom stehen oder ein Elternteil zum Pflegefall geworden ist. Der Alltag ist „knackevoll“ und die Betroffenen wissen weder ein noch aus.

Was die Haut gar nicht mag ist Stress

… und hier zeigt sich oft, wie eng Haut und Psyche zusammenhängen.

Doch wie kommt es, dass sich Stress in einer trockenen und juckenden Haut abzeichnet, was sagt die Wissenschaft?

„Man geht davon aus, dass die Nervenenden in der Haut unter Stress sogenannte Neuropeptide freisetzen“, sagt PD Dr. Kurt Seikowski, Experte für Psychosomatische Dermatologie an der Uniklinik Leipzig*. Diese Neuropeptide bewirken, dass Abwehrzellen ins Gewebe wandern, was führt dazu, dass in der Haut Entzündungen ausgelöst werden. Hält der Stress an, so können die Neuropeptide nicht richtig abgebaut werden. Die Folge sind chronische Hautentzündungen, die sich als rotes Ekzem und schuppigen Stellen äußern können.

Die gute Botschaft dabei:

Ein gut funktionierendes Immunsystem zeigt sich in einer gesunden Haut.

Und das können wir maßgeblich beeinflussen. Lies zu diesem Thema unseren November-Newsletter (bzw. die Beträge aus unserem Blog www.diediagnostikzentren.de), wo wir uns ausführlichen mit dem Themenkomplex Immunsystem beschäftig haben. Das Immunsystem ist sozusagen die Polizei unseres Körpers. Unter Stress kann das Immunsystem erlahmen, da der Körper große Mengen Adrenalin und Kortisol ausschüttet. Wenn Du nicht in der Lage bist, die erhöhten Konzentration an diesen Stresshormonen abzubauen (was ein leichtes wäre, lies wie es geht – hier!), dann geht das auf Kosten von Immunsystem und langfristig der Gesundheit.

Psychischer Stress beschleunigt auch Alterungsprozesse der Haut.

Dieser These ging die Studie von Bahman Guyuron von der Uni Cleveland nach. Er fand heraus, dass Geschiedene schneller altern als Verheiratete oder Ledige (… ob Geschiedene allerdings immer gestresster sind als Verheiratete sei an dieser Stelle kritisch beleuchtet ). Klar aber ist: Stress wirkt indirekt auf die Haut.

„Der Lebensstil und die Art der Stressbewältigung haben einen großen Einfluss darauf, wie schnell die Haut altert“,

sagt auch Seikowski. Beides sind Parameter, die in jedermanns Hand liegen und gut beeinflusst werden können. Klar, nicht alle Arbeitsbelastungen können vermieden werden, und auch die zu pflegende Mutter kann nicht einfach beiseite geschoben werden. Stressbelastungen bestehen nun einmal im Leben eines jeden, die Frage ist aber, wie gehe ich damit um, um ein erträgliches Maß zu schaffen. Gelingt es mir, auch mal „nein“ zu sagen, auch mal Auszeiten zu nehmen und den übrig bleibenden Stress gut zu verarbeiten, sei es mit effektiven Stressprogrammen (hier spielt die Atmung eine wesentliche Rolle!) und einer entspannenden Bewegungseinheit? Wolfgang Wiebecke, Experte im Stressmanagement, sagt, dass „sich fast 70 % der Deutschen mit ihrem Alltag überfordert fühlen. Es gibt aber einfache und effiziente Übungen, um seinen Stress ab- und sein Energielevel aufzubauen. Mit nur 10 min täglichem Training ist das zu schaffen“.*

Es gibt natürlich noch viele weitere Parameter, die Haut und Hautgesundheit beeinflussen. Der Schlaf als wichtiger Faktor sei aber am Ende dieses Artikel noch genannt. Seiokowski dazu: „Wenig Schlaf führt dazu, dass die Haut nicht ausreichend durchblutet wird“; sie kann sich weniger regenerieren, denn die Zellen der Haut teilen sich im Schlaf schneller. Das weiß jeder, der nach einer kurzen Nacht zerknittert in den Spiegel schaut.

Fazit:

Guter Schlaf, ein starkes Immunsystem, eine sinnvolle Limitierung des Stresslevels und gleichzeitig eine gute Stressverarbeitung sind der Garant für eine schöne, straffe und jugendliche Haut.

 

 

 

Literaturquellen:
*Taube, K.M., Seoikowski, K.: „Hautkrankheiten. So spielt die Seele mit.“ In: Ärztliches Journal. Dermatologie 1, 46-472.
*Wiebecke, W.: „Heuet schon mit Ihrem Fisch gesprochen?“. 4. Auflage 2017

Bildquelle: Canva Pro

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