Wann wird der gestörte Schlaf zur Schlafstörung, die zumindest im Auge behalten oder gar behandelt werden muss? Zunächst sollte die Beeinträchtigung des Schlafs betrachtet werden: Macht das Einschlafen Mühe? Ist das Durchschlafen gestört? Oder ist es ein Früherwachen, bei dem der Betroffene deutlich zu früh am Morgen erwacht und bis zur eigentlichen Aufstehzeit nicht mehr einschläft? Grundsätzlich kann man immer dann von einer Schlafstörung sprechen, wenn mit dem gestörten Schlaf ein Leidensdruck ausgelöst wird und/oder verstärkt Tagesmüdigkeit auftritt, die Einfluss auf sonstige Aktivitäten nimmt.
Die Schlafzeit isoliert zu betrachten macht keinen Sinn, denn 5 Stunden qualitativ hochwertigen Schlafes können wertvoller sein als 8 Stunden gestörter und somit wenig erholsamer bzw. gering regenerativer Schlaf. Doch wie viel Schlaf braucht der Mensch? Das lässt sich natürlich (wie bei so vielen Dingen) nicht pauschal sagen, denn das individuelle Schlafbedürfnis hängt von vielen Faktoren ab: Entscheidend ist Dein Alltag und Stresslevel, dann natürlich die Schlafqualität (je besser, desto weniger brauchst Du), Deine Ernährungsgewohnheiten und zuletzt auch Dein Training. Je härter und umfangreicher Du trainierst, desto mehr Ruhe, Erholung und Regeneration benötigt Dein Körper in der Nacht.
Gleichzeitig ist es wichtig, wie lange die Schlafstörung anhält: Eine vorübergehende Schlafstörung mit einer Dauer von wenigen Tagen kennen sicherlich die meisten von uns. Ausgelöst werden sie häufig durch Anspannungssituationen wie z.B. eine bevorstehende Prüfung; kaum ist das Ereignis vorbei, regelt sich der Schlaf wieder von selbst ein. Lästiger sind sogenannte „kurzzeitige Schlafstörungen“, die zumindest ein bis mehrere Wochen anhalten. Oft spielen seelische Belastungssituationen eine Rolle oder Krankheitszustände, die im Auge behalten werden müssen, wenn sie den Schlaf negativ beeinträchtigen. Die chronische Schlafstörung dauert dann mehrere Wochen, Monate oder gar Jahre an; deren Behandlung gehört in professionelle Hand. Problematisch hierbei: Oft werden wahllos nur Schlafmittel genommen, die bis zum Missbrauch der Medikamente führen; das ist der falsche Weg und führt nicht zu einer Besserung, oft sogar zu einer Verschlechterung.
Unser Tipp: Pflege für ein gutes Einschlafverhalten Rituale!
Solche Rituale können übliche Dinge sein wie Zähneputzen, Eincremen, Selbstmassage oder ein paar Dehnübungen. Bereits Dich mental auf Ruhe vor, indem Du den vergangenen Tag gedanklich rekapitulieren lässt. Meide Handy, PC/Bildschirm oder Fernseher, denn die Blautöne/-reize dieser Medien lassen Dich schlechter einschlafen, v.a. wenn Du eh schon Schwierigkeiten mit dem Einschlafen hast. Wenn Du nachts aufwachst und das „Kopfkino“ angeht, dann steh auf und widme Dich einer Tätigkeit (lesen, etwas schreiben, Hausarbeit), bis Du wieder müde wirst, anstatt Dich im Bett zu wälzen und darauf zu warten, wieder einzuschlafen. Liegst Du dann doch des nächtens wach und kannst nicht schlafen, so gönne Dir einen kalten Kniegus. Danach wirst Du uns erst einmal verfluchen, wenn Du hellwach im Bett liegst. Doch kaum hast Du diesen Gedanken beendet, wirst Du schon eingeschlafen sein, denn der Engstellung der Blutgefäße durch den Kaltreiz an den Beinen folgt eine Weitstellung der Gefäße mit vermehrter Durchblutung der Beine; dadurch wird dem Hirn Blut entzogen, wodurch das Einschlafen erleichtert wird.
Bei Früherwachen nutzt Du die Gunst der Stunde und machst eine Bewegungseinheit in die aufgehende Sonne, sei´s walkend, joggend oder radelnd. Du wirst sehen, wie energetisch geladen Du in den Alltag und an Deine bevorstehenden Aufgaben gehst. Und wenn Du mittags ein Tief hast, dann gönne Dir ein „Power-Nap“ zur Mittagsstunde. Dieser sollte kurz sein, maximal 30 min dauern. Denn so fällst Du nicht in den Tiefschlaf und bist wieder fit für die Aufgaben des Nachmittags.