Okt 19, 2015 | Medizin/ Wissenschaft
Laut eines Artikels in der Ärztezeitung von Dr. Meißner und seinem Münchener Dermatologenkreis* hat nahezu jede Frau über 20 Jahren bereits geringe Zeichen einer Cellulite, also eine Orangenhaut. Männer hingegen kennen diese Probleme kaum. Bei Frauen ist Cellulite also die Regel, nicht die Ausnahme. Bei Männern ist es umgekehrt. Warum ist das so? Zuerst einmal die gute Nachricht: Cellulite hat keinen Krankheitswert und ist nur ein ästhetisches Problem. „Fälschlicherweise denken viele Betroffene, dass die Cellulite-Erscheinungen durch eine Gewichtszunahme entstehen“, schreiben die Münchener Dermatologen. Eine Gewichtszunahme seien aber genauso wie inaktive Lebensführung, Stress sowie die Pille nur verstärkende Faktoren. Im Alter steigen die Häufigkeit und das Ausmaß der Cellulite an.
Eine Sache der Struktur
Was passiert im Körper, wenn eine Cellulite auftritt? Die Orangenhaut ist eine „konstitutionell bedingte nicht entzündliche Veränderung des subkutanen Fettgewebes (= Unterhautfettgewebe), vorwiegend im Oberschenkel- und Gesäßbereich von Frauen“**. Mit ihren Dellen und Grübchen erinnert die Hautoberfläche dabei an eine Orange. Männer sind wenig von der Cellulite betroffen, da sie eine andere Anordnung und Größe ihrer Fettläppchen haben. Denn diese sind klein und durch dicke, eher parallel und schräg zur Hautoberfläche angeordnete sowie teilweise über Kreuz verlaufenden Stränge unterteilt. Bei Frauen sind die Fettläppchen größer, die Bindegewebsstränge sind dünn und verlaufen senkrecht zur Hautoberfläche. Das Fettgewebe wird also in Form kleiner Säulen zusammengehalten, die sich nach außen ausrichten. Bei einer Gewichtszunahme verstärkt sich der Druck im Fettgewebe, wodurch die Cellulite verstärkt wird. Die Cellulite wird auch durch das Hormon Östrogen bedingt, daher auch der deutliche Geschlechterunterschied. Es wird zudem diskutiert, ob Entzündungsprozesse und Gefäßveränderungen die Entstehung einer Cellulite beeinflussen.
Wenig Ursachenforschung, dafür viele zweifelhafte Lösungsansätze
Über die Ursachen der Cellulite wird angesichts der Zahl der Betroffenen erstaunlicherweise nur wenig geforscht, obwohl andererseits mit unzähligen Wundermitteln Milliarden verdient werden. Für die Behauptung, dass die Cellulite durch Stoffwechselschlacken und Übersäuerung des Körpers ausgelöst wird, gibt es wissenschaftlich wohl keine Belege*. Viele Studien scheinen gleichzeitig methodisch zweifelhaft, da sie mehr auf Befragungen der betroffenen Frauen beruhen. Eine Gewichtsabnahme mit aktiverer Lebensführung sowie gesünderer Ernährung scheinen einen positiven Effekt zu haben. Präparate wie Cremes, spezielle Massage-Techniken, Fettabsaugung oder auch eine Stoßwellentherapie bringen keinen eindeutigen Behandlungsdurchbruch bei Cellulite.
Die Erfahrungen zeigen, dass eine aktive Lebensführung, also mehr Bewegung und Sport, zum einen das Risiko sowie die Ausprägung der Cellulite verringert, zum anderen bei bestehender Cellulite eine Besserung erreicht werden kann. Dazu gibt es Trainingsformen, die im Trainingsteil unseres Newsletters nachgelesen werden können. Es zeigt sich zudem, dass die Aktivität einen besseren Effekt auf die Orangenhaut hat als Diäten, da nur durch Bewegung das Unterhautfettgewebe abgebaut werden kann. Das hat eine Studie an 69 Frauen im Alter von 35 bis 65 Jahren gezeigt, welche von Dr. Rümmelein in 2013 am Unihospital Zürich*** durchgeführt wurde. Ihr Fazit:
„better go for sports than for a diet“
oder anders gesagt: Je mehr Muskulatur, desto weniger Cellulite.
Na dann: viel Spaß beim Muskelaufbau!
Quellen:
*Meißner, T.: „Liposuktion, Koffein und Laser.“ In: Ärztezeitung 11 / 2006
**Wikipwdia.de: Cellulite
***Rümmelein, B.: Cellulite-Studie. In: Ästhetische Dermatologie und Kosmetologie 1 / 2013
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Okt 19, 2015 | Ernährung
Zuallererst gleich einmal die Ernüchterung: Es gibt keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse, ob eine Ernährungsform die Cellulite eindeutig und nachhaltig verbessern kann. Die meisten Empfehlungen zielen darauf ab, die Übersäuerung des Körpers zu senken sowie die Stoffwechselschlacken aus dem Bindegewebe herauszubekommen. Diesen Ansatz aber als Ursache der Cellulite zu betrachten ist heiß diskutiert und höchst umstritten.
Süßes statt Saures? Besser nicht!
Nichtsdestotrotz macht es Sinn, sich die Ernährungsempfehlungen anzusehen: Denn sportliche Aktivität zeigt sich als guter Einflussfaktor auf die Cellulite. Und auch im Sport werden zunächst Stoffwechselendprodukte (Laktat, Harnsäure etc.) sowie eine verstärkte Übersäuerung erzeugt. Deswegen sind die Ernährungsempfehlungen für eine Entsäuerung des Körpers und besseren Abtransport von Stoffwechselendprodukten auch aus anderen gesundheitlichen Aspekten sinnvoll, auch wenn sie bezüglich der Besserung der Cellulite wissenschaftlich nicht endgültig bewiesen sind. Um den Körper mehr in einen basischen Zustand zu bekommen, wird empfohlen, stark säurebildende Lebensmittel zu vermeiden; dies sind vor allem Alkohol, Kaffee, Softdrinks, dabei vor allem Cola und andere zuckerreiche Getränke sowie generell raffinierten weißen Zucker. Auch Weißmehl und tierische Eiweiße zählen zu den Säurebildnern.
Obst & Gemüse als basische Basis
Basische Nahrungsmittel sind Gemüse und Obst, Salate und Sprossen. Sportlich aktive Menschen haben immer einen höheren Bedarf an Vitaminen und Spurenelementen. Daher ist es letztendlich auch für Bewegungsfreunde das Ziel, die genannten Lebensmittel zu erhöhen, da diese neben der basischen Wirkung den Körper mit einer Vielzahl an Vitaminen und Spurenelementen sowie gesunden sekundären Pflanzenstoffen versorgen. Bei ausreichender Trinkmenge, die für sportliche Belange ebenfalls wichtig ist, gelangen die Nährstoffe an den Ort des Geschehens sowie die Stoffwechselendprodukte in die ausscheidenden Organe.
Auch einer kieselsäurereichen Ernährung wird eine bindegewebsstraffende Wirkung nachgesagt. Hierfür ist die darin enthaltene Hyaluronsäure verantwortlich. Kieselsäurereich sind Haferflocken oder auch die Schale der Kartoffeln.
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Okt 19, 2015 | Training
Über die Ursachen zur Entstehung einer Cellulite wird viel diskutiert, doch ein auslösender Faktor wurde nicht gefunden. Vielmehr sind es viele Faktoren, die das Entstehung der Orangenhaut begünstigen.
Training ist nicht gleich Training – der richtige Bereich macht den Unterschied
Unbestritten ist, dass eine Gewichtszunahme ein begünstigender Faktor für die Dellen an Oberschenkel und Po sind. Da kann die sportliche Aktivität natürlich gut ansetzen. Wenn aber das Unterhautfettgewebe reduziert werden soll, ist es natürlich wichtig und entscheidend, den richtigen Pulsbereich anzusteuern. Ein lockeres Training im GA1-Bereich bringt den Fettstoffwechsel in Gang, die Muskulatur lernt durch die moderaten längeren Trainingsbelastungen, die Fettsäuren ideal zu verbrennen, was langfristig für eine erhöhte Fettstoffwechselrate und somit eine bessere Gewichtsregulation sorgt. In welchen Pulsgrenzen Dein persönlicher GA-Bereich liegt, lässt sich exakt nur über eine Stoffwechsel- und Leistungsdiagnose feststellen. Der verbessernde Effekte auf die Cellulite wird zudem dadurch begünstigt, dass eine verstärkte Durchblutung des Gewebes stattfindet. Auch hier ist das lockere Grundlagentraining ideal.
Mit voller Kraft gegen Cellulite?
Zweiter Pfeiler zur günstigen Beeinflussung der Orangenhaut ist das Kräftigungstraining. Gezielte Übungen für die Muskulatur sind hier wertvoll, vor allem für die Bereiche Bauch, Beine und Po. Ein guter Muskelaufbau geht mit geringerer Ausprägung der Cellulite einher. Dr. Rümmelein konstatiert nach Ihrer Zellulite-Studie in Zürich*:
„Je mehr Muskulatur, desto weniger Cellulite.“
Sie stellte fest, dass bei Frauen, die sich wenig bewegen und somit auch niedrige Muskelwerte hatten, auch die Zirkulation reduziert ist; diese hätten häufig berichtet, dass die Haut über den Cellulite-Arealen besonders kühl sei. Sport und körperliche Aktivität führt aber über den Muskelaufbau insgesamt wieder zu einer besseren Durchblutung und Zirkulation, wodurch die Cellulite positiv beeinflusst werden kann. *Rümmelein, B.: Cellulite-Studie. In: Ästhetische Dermatologie und Kosmetologie 1 / 2013.
Und wie sieht es in der Praxis aus?
Welche Erfahrungen hast du bereits zu diesem Thema gemacht? Hinterlass uns doch hier einen Kommentar, falls du einen Tipp oder eine Frage zur Orangenhaut hast!
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