Andere Wege der Ernährung bei Diabetes

Andere Wege der Ernährung bei Diabetes

„Seit Jahrzehnten wird von den diabetologischen Fachgesellschaften zur Ernährungstherapie des Diabetes mellitus eine kohlenhydratreiche, fettreduzierte Kost empfohlen.“ So beginnt der Artikel von Dr. Peter Heilmeyer im Internist Praxis. In seiner 30-jährigen Tätigkeit als Chefarzt der Klinik Überruh ging Dr. Heilmeyer mit seinen Diabetes-Patienten aber einen anderen Weg: Nach dem LOGI-Prinzip reduzierte er die Kohlenhydrate unter 20 %. Diese werden dann vorwiegend in Obst und vor allem Gemüse zugeführt. Den Fettanteil in der Ernährung erhöhte er bei seinen behandelten Diabetikern auf 50 %, der Proteinanteil wurde in dieser Ernährungsstrategie auf 30 % festgesetzt.

Das war von nicht unwesentlichem Erfolg: Medikamente konnten innerhalb kürzester Zeit reduziert, oft ganz abgesetzt werden, weil sich die Stoffwechselparameter erheblich besserten.  

Dazu führte er vor über 15 Jahren eine Studie durch und veröffentlichte diese. In der Zusammenfassung zu dieser Studie schreibt Dr. Heilmeyer: „Von daher sollten die gängigen Ernährungsempfehlungen für Diabetes mellitus Typ 2, die nach wie vor eine hohe Kohlenhydratzufuhr (45-60%) beinhalten, dringend überdacht und die längerfristigen Effekte einer kohlenhydratreduzierten Ernährung schnellstmöglich in größerem Rahmen weiter erforscht werden.

Was bedeutet das nun konkret beim Ernährungsverhalten und der Zubereitung von Mahlzeiten für den Typ-2-Diabetiker? Grundsätzlich geht es darum, die klassische „Sättigungsbeilage“ mit Nudeln, Reis und Kartoffeln auf dem Teller zu reduzieren, unter Umständen auch mal ganz wegzulassen. Ersetzt wird die Lücke auf dem Teller mit reichlich Gemüse, als Dessert kann auch Obst dienen. Ein gutes Stück Fleisch als Proteinlieferant darf gerne sein, vor allem wenn das Rind regional aufgewachsen ist und in seinem Leben auch einmal eine Weide gesehen hat. Denn auch derjenige, der das Fleisch konsumiert, profitiert davon, wenn sich das Rind bewegt hat; im Fleisch von aktiven Rindern, die auf der Weide sind, finden sich wesentlich mehr Omega-3-Fettsäuren.

Welche Gerichte speziell für Dich geeignet sind und wie Du diese zubereitest, das wirst Du in unserem Jahresprogramm „dem Diabetes davonlaufen“ erfahren. Hier leiten wir Dich an, Deine Ernährung Schritt für Schritt umzustellen und so mit Genuss zu essen.

Komm dazu zu unserer Auftaktveranstaltung mit Vortrag von Dr. Peter Heilmeyer am Mittwoch, den 14. Juli um 15.0 Uhr ins Pilgerzentrum Scheidegg. Hier kannst Du Dich für das Programm anmelden.

Das Medikament Bewegung zur Behandlung des Diabetes

Das Medikament Bewegung zur Behandlung des Diabetes

Neben einer ungesunden Ernährung ist zu wenig Bewegung eine der Hauptursachen für den Typ-2-Diabetes.

Eine gesunde körperliche Aktivität senkt nicht nur den Blutzuckerspiegel, sondern verbessert in erheblichem Maße die Insulinempfindlichkeit der Zellen. Da dieser Effekt nach kurzer Zeit wieder nachlässt, ist es wichtig, sich regelmäßig zu bewegen, um einen dauerhaften Effekt zu erreichen.

Doch wie viel Bewegung ist vonnöten, um nachweisbare Effekte zu erzielen?

Und welche Bewegung ist hilfreich, um dem Diabetes davonlaufen zu können? Die Dosierung des „Medikaments Bewegung“ spielt eine entscheidende Rolle. Dazu gleich eine erfreuliche Botschaft: Es muss und vor allem es darf nicht so anstrengend sein, wie viele denken. Denn Belastungen im aeroben Bereich, also einem Trainingsbereich, in dem Fette verstoffwechselt werden, ist bei der Entwicklung einer starken Gesundheit und zur Behandlung des Diabetes ideal. Das Bewegungsprogramm steht dabei auf den beiden Säulen Ausdauer und Kraft.

Im Juli beginnen wir damit, eine Gruppe an Diabetikern (Typ II) über ein Jahr lang zu betreuen. Gleich am Anfang starten wir mit einer sportmedizinischen Untersuchung und Stoffwechseldiagnose, um einerseits die Gesundheit der Teilnehmer zu überprüfen und die aktuelle Fitness zu erfassen. Viel wichtiger ist dabei, dass wir nach der Untersuchung anhand der Stoffwechseldaten das Bewegungsprogramm auf den jeweiligen Teilnehmer punktgenau abstimmen. Was der Einzelne in seiner speziellen Situation umsetzen kann, wird in monatlichen Trainingsplänen zusammen mit dem Teilnehmer erarbeitet, festgelegt und regelmäßig angepasst. Nach einem halben Jahr erfolgt eine erneute Kontrolle mittels sportmedizinischer Untersuchung und Stoffwechseldiagnose, um die Erfolge zu erfassen und das weitere Bewegungsprogramm zu planen.

Wir sind schon sehr gespannt auf die Ergebnisse unseres Projekts!

Wie Dr. Peter Heilmeyer in seiner langjährigen Erfahrung, die er in unserem Projekt einbringt, erwarten wir deutlich verbesserte körperliche Parameter, insbesondere der Blutfettwerte (Triglyceride und Cholesterin), eine Senkung des Körpergewichts und eine Reduktion der Medikamente. Spannend werden sicherlich auch die Effekte auf den Grundumsatz: Denn muskuläres Training steigert den Grundumsatz, der langfristig zu einem niedrigeren Körpergewicht und besseren Gesundheit führt. So wird dem Teilnehmer ersichtlich, dass viele Diäten (mit der sich viele in der Vergangenheit schon durchgeschlagen haben) unnötig und sinnlos sind, da diese den Grundumsatz senken und somit zum gefürchteten Jojo-Effekt führen. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Menschen durch Diäten langfristig an Gewicht zulegen. Durch ein gutes auf die aktuelle Fitness abgestimmtes Bewegungsprogramm gehen wir den umgekehrten Weg.

Ist Diabetes heilbar?

Ist Diabetes heilbar?

In der nationalen Versorgungsleitlinie für Typ-2 Diabetes seht es eindeutig: Vor Beginn einer medikamentösen Therapie sollte eine Schulung, Ernährungstherapie und eine Steigerung der körperlichen Aktivität erfolgen. Die Chancen einer Verbesserung des Diabetes mellitus Typ 2 sind in diesen Bereichen enorm. Erst wenn diese Maßnahmen erfolglos bleiben, soll mit der Einnahme von Antidiabetika (in aller Regel Metformin) begonnen werden. Warum wird dann aber oft und schnell medikamentös behandelt? Es ist meist schwer und vor allem zeitaufwendig, Menschen mit Typ-2 Diabetes zu einer nachhaltigen Änderung des Lebensstils zu bewegen. Es sind gewohnte Verhaltensmuster, die verändert werden müssen, weg von einem inaktiven Lebensstil hin zu einem bewegten Leben, weg von Süßigkeiten hin zu einer gesunden Ernährung mit viel Gemüse.

Schafft der Diabetiker diesen Wandel, so ist der Typ-2 Diabetes praktisch heilbar.

Das zeigen inzwischen einige Studien. Medikamente können reduziert oder gar komplett abgesetzt werden. Eine Reduktion des Körpergewichts hin zu einem normalen Body Mass Index ist möglich und erreichbar. Eine gute Fitness und Leistungsfähigkeit lässt sich in absehbarer Zeit mit einem gesunden Bewegungsprogramm erreichen. Natürlich bedarf es einer fachlich guten Anleitung, denn wenn die Bewegung nicht richtig dosiert wird, so zeigt auch das „Medikament Sport“ seine Nebenwirkungen, sei es in muskulären Problemen oder Beschwerden im Bereich des passiven Bewegungsapparats (Sehnen, Bänder, Gelenke). Es sollte dringend vermeiden werden, dass der nach vielen Jahren inaktive Mensch beim Einstieg in einer sportliche Aktivität Frustrationserlebnisse sammelt und so schnell wieder in die Inaktivität verfällt. Schafft er aber den Einstieg in ein aktives Leben, so wird er schnell merken, wie gut ihm das bekommt, er wird Freude an Bewegung und Lust auf Aktivität entwickeln.

Dann ist der Grundstein dafür gelegt, dass er langfristig aktiv bleibt.

Gleichzeitig ist eine professionelle Begleitung im Bereich der Ernährung wichtig. Es sind zumeist nicht radikale Ernährungsumstellungen, die erforderlich sind, sondern kleine Bausteine, die nach und nach verändert werden und so nachhaltig zum Erfolg führen. Wie dies von statten gehen kann, erfährst Du an unserer Auftaktveranstaltung am Mittwoch, den 14. Juli um 15.00 Uhr, mit dem in der Diabetes-Behandlung erfahrenem Mediziner Dr. Peter Heilmeyer. Nach dieser Veranstaltung beginnen wir unser Jahresprogramm „dem Diabetes davonlaufen“. Wir betreuen Typ-2 Diabetiker über ein Jahr lang betreuen und sorgen dafür, dass die Teilnehmer einen aktiven und gesunden Lebensstil entwickeln.

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