Sep 12, 2018 | Medizin/ Wissenschaft
Trotz der inzwischen weiten Verbreitung des E-Bikes stößt man immer wieder auf Meinungen und Aussagen, die das E-Bike generell ablehnen;
„Das E-Bike ist für mich erst eine Option ab dem 70. Lebensjahr“
„Das ist nur was für Alte und Unfitte“
„E-Biken ist Radeln für Faule“
Unserer Erfahrung nach lehnen selbst wenig Trainierte, die lange nichts mehr gemacht haben, das E-Bike oft ab. In der Stoffwechsel- und Leistungsdiagnostik sieht man aber, dass deren Fitness kaum für ein klassisches Radaufbautraining – besonders im Allgäuer Voralpenland – ausreicht. Daher leisten wir viel Überzeugungsarbeit, wenn es um das Thema E-Bike geht.
Letztendlich ist das Entscheidende, dass ja jeder die Wahlmöglichkeit hat: Es bleibt jedem selbst überlassen, ob und wie stark er den Motor zuschaltet. Will man sich heute etwas stärker fordern, so wird der E-Motor sparsam eingesetzt; merkt man aber, dass man sich unterwegs schon arg ausgepowert hat, so hilft einem der Motor, noch gut und doch recht entspannt nach Hause zu kommen (sofern der Akku reicht).
E-Bike – nur für Unsportliche & ältere Menschen?
Das E-Bike bietet nicht nur für Unsportliche und ältere Menschen enorme Vorteile, auch für Ambitionierte birgt das E-Bike tolle Möglichkeiten. Man denke dabei nur mal an den Weg zur Arbeit: Auf dem Hinweg zur Arbeitsstelle möchte keiner verschwitzt, kaputt und fertig wie ein Schnitzel in der Firma ankommen; hier kann etwas mehr Unterstützung vom E-Bike gewählt werden, um wach und frisch auf das Gelände der Firma einzufahren. Auf dem Nachhauseweg kann sich der E-Biker dann aber mehr anstrengen, die Motorunterstützung wird heruntergefahren oder gar nicht eingeschaltet.
Paare profitieren vom e-Bike-Training
Spannend wird es bei uns in der Stoffwechsel- und Leistungsdiagnose immer, wenn Pärchen zum Test kommen, die auch miteinander trainieren. Denn häufig zeigt sich, dass so ein Training keinen Sinn macht, wenn die Leistungsunterschiede zu groß sind. Männer profitieren meist vom gemeinsamen Training, da diese eher dazu neigen, das Grundlagentraining zu vernachlässigen und durch die gemeinsamen Einheiten mit der Frau etwas ausgebremst werden, was den meisten Männern gut tut. Die leidtragenden sind zumeist die Frauen, die bei den gemeinsamen Einheiten meist zu hochpulsig unterwegs sind und somit langfristig nicht mehr vom Training profitieren. Genau dieser Leistungsunterschied lässt sich mit einem E-Bike spielend ausgleichen, so dass beide Spaß an den gemeinsamen Ausfahrten haben und gleichzeitig den idealen Trainingseffekt erreichen. Und wer das nicht ständig auf dem Pulsmesser überprüfen möchte, der kann bei intelligenten Systemen den Ideal-Puls, der mittels einer Stoffwechsel- und Leistungsdiagnostik ermittelt wird, einstellen; das E-Bike erbringt dann automatisch die Leistung und unterstützt dementsprechend an Steigungen, so dass die Herzfrequenz nicht zu hoch ansteigt. Der E-Biker kann sich somit ganz auf seinen Fahrspaß und den Genuss der Landschaft konzentrieren; in unseren Augen eine tolle Sache!
Zuletzt gerade für Untrainierte und Leute, die lange nicht mehr auf dem Rad gesessen sind: Das E-Bike hat wegen des höheren Gewichts durchaus etwas andere Fahreigenschaften als ein klassisches Rad. Darauf sollte man sich einstellen, besser üben: Techniken zur Gewichtsverlagerung sind hier sinnvoll; auch dem wegen des höheren Gewichts des Rades (… und bei längerer Pause meist auch des Fahrers selbst) längeren Bremsweges muss Rechnung getragen werden; beim Kauf des E-Bikes sollte also auf gute Bremsen geachtet werden, wichtiger ist aber noch, dass die Fahrer auch eine gute Bremstechnik beherrschen, um im Gefahrenfall auch schnell zum Stehen zu kommen. Auch das Überfahren von kleineren und vor allem größeren Hindernissen oder das Herunterfahren von Schwellen will gelernt sein. Wir empfehlen daher E-Bike-Einsteigern, vor allem nach längerer Trainingspause, einen Technik-Einstieg-Kurs zu machen. So kann sich Spaß und Genuss auf dem E-Bike voll entfalten.
Bildquelle: pixabay.com/ 12.09.2018
Sep 12, 2018 | Ernährung
Das E-Bike bietet tolle Möglichkeiten, ein wertvolles, gezieltes, effektives und grundlagenaufbauendes Ausdauertraining zu machen. Können diese Effekte durch eine gute Ernährung unterstützt werden? Zweifelsohne, denn es kommt sicherlich darauf an, was und wie man isst, um eine hohe Fitness und ein gutes Wohlfühlgewicht zu erreichen.
Ziel beim E-Bike-Training ist es, den Motor so zu regulieren (… oder bei automatischen Systemen regulieren zu lassen), dass die Herzfrequenz immer im Idealbereich bleibt. So wird gewährleistet, dass sich die Muskulatur immer im Sauerstoffüberschuss befindet, eine Grundvoraussetzung dafür, dass der Muskel Fette zur Verbrennung heranzieht. In diesem sog. „Fettstoffwechselbereich“ erreicht man aber nicht nur eine gute Regulierung des Körpergewichts, sondern auch einen wertvollen Stressabbau, eine Stärkung des Immunsystems, eine Normalisierung erhöhter Blutdruck- und Cholesterinwerte und noch viele weitere gute Effekte auf die Gesundheit.
Wasser, marsch!
Unterstützt werden können diese Effekte durch eine gezielte Ernährung: Denn jede Kohlenhydratgabe unmittelbar vor der Trainingseinheit bremst zunächst den Fettstoffwechsel aus. Die morgendliche Fahrt nach dem Frühstück in die Firma ist ja mehr zweckdienlich, aber bei der abendlichen Rückfahrt von der Arbeitsstelle nach Hause (wo gerne aufgrund des besseren Trainingseffekts ein Umweg gefahren werden kann) sollten Kohlenhydrate unmittelbar vor der Fahrt vermieden werden. Auch während der Ausfahrt ist man bei Einhalten des idealen Pulskorridors besser mit Wasser als mit Apfelschorle oder speziellen Sportgetränken beraten. Also denkbar einfach: Den richtigen Pulsbereich im Radcomputer einstellen und unterwegs nur Wasser trinken. Der Kollege, der auf dem normalen Rad fährt und am Berg über seine Grenzen geht, braucht Kohlehydrate in Form von Sportgetränken und Sportgels, um die leer gefahrenen Muskelspeicher aufzufüllen. So entspannt und somit wertvoll für die Gesundheit kann E-Bike-Training nach einem anstrengenden Arbeitstag sein. Abends kann dann gerne eine Mahlzeit mit etwas mehr Kohlenhydraten eingenommen werden, um die Regeneration zu fördern und das Immunsystem somit zu stärken.
Bildquelle: pixabay.com/ 12.09.2018
Sep 12, 2018 | Training
E-Bikes und vor allem E-Mountainbikes sind en vogue
Viele haben sich schon eingedeckt und freuen sich auf die elektro-motorisierte Unterstützung am Berg. Die Industrie kommt kaum nach mit der Produktion, und die Radsportläden freuen sich (sofern sie sich denn einen ausreichenden Vorrat zugelegt haben) über gute Umsätze im E-Bike-Bereich.
Doch nicht nur die Händler haben Freude an den E-Bikes, auch wir Sportwissenschaftler und Leistungsdiagnostiker schätzen den Einsatz der Pedelecs oder E-Bikes bei unseren Probanden. Denn zweifelsohne ist es hierzulande im hügeligen Voralpenland nicht einfach, die aus der Stoffwechseldiagnostik empfohlenen Pulsbereiche dann beim klassischen Radeln auch umzusetzen. So fällt es vor allem den weniger Trainierten schwer, zum Grundlagenaufbau ohne Pulsspitzen zu fahren und den angegebenen GA1-Bereich einzuhalten; nicht jedoch mit dem E-Bike: Bei Erreichen der Pulsgrenze wird der E-Motor einfach etwas mehr zugeschalten, und der E-Biker kann seinen Puls problemlos im idealen Bereich halten, eine feine Sache!
E-Bikes mit automatischer Pulskontrolle
Inzwischen gibt es sogar E-Bikes, bei denen die Pulskontrolle automatisch festgelegt werden kann. Die Firma Kalkhoff hat bereits 2013 ein System konstruiert, das die Motorleistung in Abhängigkeit vom Puls des Fahrers reguliert. Es wurde bewusst konzipiert für Untrainierte, Menschen mit koronarer Herzkrankheit sowie Reha-Patienten, die in der Regel nicht auf´s Rad steigen, weil sie an Steigungen schnell an ihre Grenzen kommen. Die Uni Erlangen testete das System sogleich mit einer Studie, an der 25 Übergewichtige teilnahmen. Wie geplant blieb die Herzfrequenz im empfohlenen Korridor, so dass die Teilnehmer gute Trainingseffekte erreichten und somit auch Spaß an der Bewegung auf dem Rad fanden. Viele legten sich gleich nach Ende der Studie ein E-Bike zu.
Bildquelle: pixabay.com/ 12.09.2018