„Bewegung ist Leben – Leben ist Bewegung“

„Bewegung ist Leben – Leben ist Bewegung“

An diesem Slogan sieht man, dass Bewegung und Aktivität im menschlichen Leben sowie der Entwicklung des Menschen eine zentrale Rolle spielen. In der modernen Lebensplanung ist daher die Bewegungsplanung ein wichtiger Punkt. Doch wie plane ich mein Bewegungspensum, um auch im Alter noch gesund und aktiv zu sein? Die Autoren des Buches „fit ins Alter“1 konstatieren dazu, „dass aus Sicht der Sportmedizin eine sportmedizinische Untersuchung, für jeden Sporttreibenden wohl eine der effektivsten präventivmedizinischen Methoden, ab dem 35. Lebensjahr einmal jährlich durchgeführt werden sollte“.

Als wichtige Inhalte einer solchen Untersuchung nennen die Autoren eine ausführliche Anamnese (also Befragung des Probanden) hinsichtlich seiner Vorerkrankungen, seiner sportlichen Aktivitäten sowie seines Lebensstils. Weitere Bestandteile sollen eine gründliche medizinische Untersuchung sein sowie Überprüfung der Lungenfunktion, der Muskel-Fettverteilung mittels Körperfettmessung sowie das Erstellen eines Blutprofils. Der Belastungstest mit Untersuchung des Stoffwechsels bildet dann den wesentlichen Kern der Untersuchung, da anhand der Ergebnisse dann die Planung und Steuerung der sportlichen Aktivitäten des Probanden festgelegt werden. All diese Punkte findest Du in unserer sportmedizinischen Stoffwechsel- und Leistungsdiagnose, die Inhalte findest Du auf hier.

Warum ist das so wichtig? Zum einen zeigt sich häufig (auch wenn das die Herren der Schöpfung nicht wahrhaben wollen), dass die Intensität der Belastung oftmals (vor allem bei Männern) nicht stimmt. Viele denken, sie hätten die richtige Belastungssteuerung im Gefühl. Der Test zeigt häufig das Gegenteil: Gefühl und tatsächlich ablaufender Stoffwechsel stimmen nicht überein, eine objektiv hohe Belastung (gemessen an Laktat, Atemgasen, Puls, Blutdruck) wird nicht selten als subjektiv gering eingeschätzt (subjektive Einschätzung anhand der Borg-Skala). Gerade im steigenden Alter kann das problematisch werden, da die Regenerationsfähigkeit und Erholungsgeschwindigkeit des Körpers abnehmen. Ein älterer Mensch braucht daher nach körperlichen Belastungen mehr Zeit zur Erholung als ein jüngerer. Für den Senior ist es daher elementar, dass die Intensität seiner Bewegungseinheiten stimmt. Wenn er seiner Gesundheit Gutes tun und seine Fitness aufbauen und halten will, dann muss er mit dem richtigen Puls unterwegs sein. Dieser wird über die sportmedizinische Stoffwechsel- und Leistungsdiagnose punktgenau festgelegt.

Gleichzeitig ist im Alter das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen höher als beim jüngeren Menschen. Das Leben geht nicht spurlos an uns vorüber. Gerade von dieser Seite her sollte der sportlich aktive Senior sowie vor allem ein mit Sport beginnender Rentner zunächst seine Gesundheit überprüft lassen. So wie wir selbstverständlich mit unserem Auto zu TÜV und Inspektion fahren, sollten wir das auch mit unserem Körper (als Gesundheits-TÜV) handhaben. Denn für den Körper sind Ersatzteile schwerer zu bekommen als für unser Auto. In diesem Sinne eine gute und gesundheitlich wertvolle Aktivität,

*Bachl, N., Schwartz, W., Zeibig, J.: „Fit ins Alter“ Wien 2006.

„Fit in die Urne“

„Fit in die Urne“

In unseren Leistungstests mit einem doch recht unterschiedlichen Klientel, also vom absoluten Sporteinsteiger, der über Jahrzehnte nichts mehr gemacht hat bis hin zum Leistungssportler, sehen wir zuhauf, dass ein 60jähriger spielend die Fitness eines 40-jährigen erreichen kann. Der legendäre Spruch von Prof. Hollmann, dass man „durch regelmäßige sportliche Aktivität 20 Jahre lang 40 Jahre alt“ bleiben kann, ist also kein Ammenmärchen, sondern harte Realität. Mehr noch: Wir hatten nicht wenige fitte 70er, die junge Erwachsene im Alter von 30 Jahren leistungsmäßig in den Schatten stellen. Also sogar „40 Jahre lang 20 bleiben“? Vielleicht nicht ganz, aber der Trend geht in diese Richtung. Der Alterungsprozess kann nachgewiesenermaßen erheblich durch eine gesunde Lebensführung – und dazu gehört als elementarer Baustein eine gesunde körperliche Aktivität dazu – verlangsamt werden.

Durch die Feststellung der aktuellen Fitness und Belastbarkeit mittels einer Stoffwechsel-analyse als Standortbestimmung sehen wir teils erhebliche Abweichungen von kalendarischem zu biologischem Alter. Manche sind schon deutlich vorgealtert, anderen wiederum ist das Alter kaum anzusehen; deren Fitness glänzt durch eine hohe Grundlagenausdauer und starke aerobe Kapazität. Warum gerade dieser Faktor für den Menschen im fortgeschrittenen Alter so wichtig ist, erfahrt Ihr in dieser Untersuchung.

Bei einer gesunden sportlichen Aktivität gibt es viele Parallelen zum Motormanagement eines Autos. Die folgende sieben Punkte sind für aktiven Senioren wichtig:

  1. Lasse den Motor regelmäßig laufen.
  2. Fahre die Drehzahl nicht zu hoch und habe den Drehzahlmesser im Auge.
  3. Fahre Langstrecken mit niedriger Drehzahl, das ist das Beste für Deinen Motor, kurze Ausfahrten (zum Bäcker um die Ecke) sind weniger wertvoll.
  4. Beanspruchen das Fahrgestell nicht zu sehr.
  5. Wechsle regelmäßig die Reifen, sorge für einen guten „Grip“, vor allem in den Wintermonaten.
  6. Tanke das Richtige (siehe auch Ernährungsteil).
  7. Gehe regelmäßig zum TÜV und zur Inspektion.

Der Benefit eines regelmäßigen und gesunden Bewegungsprogramms für aktive Senioren ist enorm: Gesunder Sport ist wie ein Multimedikament, er beeinflusst die Gesundheit auf allen Ebenen, Bewegungsapparat wie Organe. Besonders spannend sind vor allem die Auswirkungen auf die Psyche sowie nachlassende geistige Faktoren: Die Forschung geht davon aus, dass die körperliche Aktivität einen entscheidenden Einfluss auf die Hirnleistung nimmt. Ausführlich haben wir uns mit dem Thema „Sport und Demenz“ im Mai-Newsletter 2016 mit dem Titel „Honig im Kopf … und Adrenalin in den Beinen“ beschäftigt. Lies diesen auch unserem Blog oder schicke uns eine Mail, wir senden ihn Dir gerne zu.

Leben heißt, aktiv zu sein, Leben ist Bewegung. Jeder möchte eine hohe Lebensqualität im fortgeschrittenen Alter. Warum hat man Jahre zuvor im Berufsleben malocht? Doch leider gibt es viele Menschen, deren Leben im Rentenalter kaum mehr lebenswert wird. Willi Heepe3, der ehemals leitende Arzt des Berlin Marathons, stellte in einem Vortrag in Ravensburg ein schönes Motto auf: „Bewegt Euch gesund, dann kommt Ihr fit in die Urne!“ Na denn, leg los!

Im fortgeschrittenen Alter richtig essen und trinken

Im fortgeschrittenen Alter richtig essen und trinken

Soll ein Rentner anders essen als ein Berufstätiger?

Zweifelsohne ändert sich mit zunehmendem Alter so einiges in unserem Körper, was auch das Ernährungsverhalten

Soll ein Rentner anders essen als ein Berufstätiger? Zweifelsohne ändert sich mit zunehmendem Alter einiges in unserem Körper, was auch das Ernährungsverhalten beeinflusst. Wichtiger Punkt ist, dass der Wassergehalt der Zellen abnimmt, die Haut wird dadurch faltiger, die Elastizität des Bindegewebes und das Durstgefühl nehmen ab. Umso wichtiger wird, dass der Senior trotzdem ausreichend trinkt (mind. 1,5 Liter/Tag) und vor allem bei sportlichen Aktivitäten das Flüssigkeitsdefizit wieder ausgleicht. Ideal ist Wasser.

Da sich im Alter die Anzahl der Geschmacksknospen deutlich verringert, ändern sich auch Geruch und Geschmacksempfindungen. Sie spielen bei der Nahrungsauswahl und dem Appetit eine wesentliche Rolle. Senioren müssen als Folge davon aufpassen, ihre Speisen nicht zu stark zu salzen. Denn die Blutdruckwerte neigen im Alter dazu, zu hoch zu werden. Ein hoher Salzkonsum verstärkt diesen Effekt. Auch Zahnverluste und schlechtsitzende Prothesen können das Essverhalten negativ beeinflussen, da hier weniger gekaut wird und gleichzeitig ungern faserreiche Lebensmittel (fehlende Ballaststoffe!) gegessen werden.

Verstopfungen sind dann die Folge. Zur Beseitigung werden abführende Medikamente (Laxantien) eingenommen, die letztendlich auch wieder einen stärkeren Wasserverlust und somit negativen Einfluss auf den Wasserhaushalt haben. Es gibt kein einfacheres Mittel, Verstopfungen entgegenzuwirken, als die Bewegung. Damit wird die Peristaltik (= Darmbewegungen) angeregt. Wenn gleichzeitig zur sportlichen Aktivität noch ausreichend getrunken wird, so hat der Darm seine normale Funktion.

„Und eine kurze Transitzeit des Speisebreis (also täglicher Stuhlgang) kann auch zu einer Senkung des Risikos beitragen, an Darmkrebs zu erkranken.“*

*Quelle: Bachl, N., Schwartz, W., Zeibig, J.: „Fit ins Alter“ Wien 2006.

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