Nervennahrung – Essen gegen den Stress

Ein Artikel von Dipl.-Sportlehrer Markus Weber

Wenn man unter Stress steht, greift man gerne nach dem Belohnungs- und Ausgleich-Prinzip zu Nahrungsmitteln, die nicht unbedingt gesund sind: Die zartschmelzende Schokolade beschert uns zwar durch das Glückshormon Serotonin kurzzeitig ein besseres Gefühl, doch man landet schnell wieder auf dem Boden der Tatsachen. Was bleibt sind zugeführte leere Kalorien.

Lebensmittel mit dem „Mehrwert“

Es gibt durchaus gesündere Varianten, seine Nerven bei Stress zu unterstützen und dabei keine unnötigen Fettspolster anzusammeln. Nüsse haben beispielsweise auch viele Kalorien, aber sie punkten im Gegensatz zur Schokolade mit einem hohen Gehalt an Magnesium und B-Vitaminen. Da bei Stress auch viele freie Radikale entstehen, liegt der Zusatznutzen der Nüsse auch in ihrem Vitamin E-Anteil, was diese Sauerstoffradikale unschädlich macht. Besonders Walnüsse, die es ja aktuell reichlich gibt,  sowie Pistazien sind somit ein wertvoller Pausensnack.

Avocados sind wie die Nüsse ebenfalls reich an B-Vitaminen und Magnesium, zudem enthalten sie viel Kalium; sie tragen damit zu einer guten Funktion des Nervensystems bei, ebenso Spinat, der aber weniger als Pausensnack denn als Beilage für die Hauptmahlzeiten geeignet ist.

Stress (ver)braucht viel Vitamin C

An Gemüse und Obst empfehlen wir Bananen, auch hier findet man einen hohen Magnesium-Gehalt, zudem Vitamin B6 und zahlreiche andere Mineralstoffe. Die Banane punktet auch mit der Aminosäure Tryptophan, die unser Körper in Serotonin umwandelt, also eine gute Alternative zur Schokolade. Paprika ist ebenfalls ein guter „Stresskiller“, denn Stressphasen sind Vitamin C-Fresser. Um unser Immunsystem zu schützen, sollte der Mehrbedarf schnell wieder aufgefüllt werden. Da hilft die Zitrone zur Avocado ebenso wie die rote Paprika, die im Vergleich zur Zitrone einen doppelt so hohen Vitamin C-Anteil hat, zudem auch noch reichlich Karotin enthält, das der Körper in Vitamin A umwandelt.

Und was ist dein Lieblings-Nervenfutter? 

Gutes essen für die Psyche

Kann ich durch die Ernährung meine Psyche beeinflussen? Jeder weiß, dass ein gut zubereitetes und lecker garniertes Mehr-Gänge-Menü nicht nur den Gaumen, sondern auch die Seele erfreut. Im Gegensatz dazu wird gerne bei Frust oder Langeweile gegessen oder gar gefressen. Das Essen hat also durchaus eine Funktion für unsere Psyche, sei es als Kompensation von Gefühlen, als Belohnung für Geschafftes oder weitere Aspekte.

Doch wie kann ich es vermeiden, dass die Vorweihnachtszeit wieder unerbittlich zuschlägt und der Drang nach Süßem auf der Hüfte sichtbar wird?

Laut einer Studie des New England Journal of Medicine nehmen Einwohner der westlichen Industrieländer gerade in diesem Zeitraum im Schnitt drei Kilogramm zu.

Der Gute-Laune-Stoff Serotonin ist auch in zuckerreichen Lebensmitteln und Nüssen zu finden. Das finden wir natürlich zuhauf in der Vorweihnachtszeit. Die gesündeste Variante wären täglich eine Handvoll Walnüsse, die auch wegen ihres gesunden Fettmusters punkten. Auch Bananen sind gute Serotonin-Lieferanten, zudem sind sie reich am Sportler-Mineral Magnesium. Es darf auch mal eine zartbittere Schokolade sein, denn hier sind reichlich sekundäre Pflanzenstoffe, vor allem die Flavonoide, vorhanden: In Maßen konsumiert fördert also auch die dunkle Schokolade die Gesundheit.

 

Autor: Dipl.-Sportlehrer Markus Weber
Bildquelle: fotolia.com/chocolate sweet food dessert © picsfive

Ernährung: Essen Frauen anders als Männer?

Studien des Robert Koch-Instituts zeigen eindeutig, dass Frauen ein anderes Essverhalten haben als Männer. Ist darin die höhere Lebenserwartung der Frauen begründet? Daran wird wissenschaftlich noch geforscht. Die gesündere Ernährung der Frauen dürfte hier eine wichtige Rolle spielen.

Frauen achten bei sportlicher Aktivität wie auch beim Essen mehr auf ihre Gesundheit; da verwundert es nicht, dass die Frauen mehr Gemüse und Obst sowie Vollwertkost essen. Beim Fleisch essen sie nur halb so viel wie ihre männlichen Kollegen. Milchprodukte werden von beiden Geschlechtern in etwa der gleichen Menge konsumiert. Bei Süßigkeiten schlagen die Männer in jüngeren Jahren mehr zu als die Frauen, doch das wandelt sich im höheren Alter: Jenseits des 55. Lebensjahres stürzen sich die Frauen mehr auf Süßes. Frauen trinken zudem deutlich weniger Alkohol. Warum essen Frauen gesünder? Klar ist, dass die meisten Frauen ein höheres Wissen über die Ernährung sowie Nahrungsbestandteile haben. Das mag daran liegen, dass die Frauen früher einen eigenen Haushalt gründen. Nur 57 % der Frauen leben mit 24 Jahren noch zu Hause, wohingegen 71 % der Männer in diesem Alter noch das „Hotel Mama“ genießen. Auch in Sachen Gewichtskontrolle haben die Frauen die Nase vorn, der Anteil an Übergewichtigen ist bei den Frauen niedriger als bei den Männern.

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