Gesunde Ernährung kinderleicht

Gesunde Ernährung kinderleicht

In der Kindheit wird der Grundstein für das spätere Essverhalten gelegt. Deswegen ist es gut, wenn sich Eltern frühzeitig Gedanken machen, was sie ihren Kindern vorleben wollen. Die wichtigste Regel ist mit Sicherheit, das Essen als Ritual zu pflegen, sich also Zeit zu nehmen, möglichst feste Zeiten für das Essen einzurichten und als Familie zusammen zu essen.

Wieviel dürfen Kinder essen?

Kinder dürfen und müssen im Verhältnis zu ihrem kleinen Körper wesentlich mehr essen als Erwachsene. Vom zweiten bis zum zehnten Lebensjahr nehmen Kinder relativ gleichmäßig an Körpergewicht und Körpergröße zu. Was sollen Kinder für ein gutes Wachstum essen? Hier findet man häufig den Begriff der „Ausgewogenen Mischkost“, doch was bedeutet das? Ausgewogen heißt viel Gemüse und Obst. Bei vielen Kindern fangen hier aber schon die Probleme an: „Mein Kind isst kein Obst und vor allem schon kein Gemüse“, heißt es gerne mal. Wie kann man seinem Kind gesunde Lebensmittel schmackhaft machen? Oft hilft es schon, wenn die Kinder beim Kochen helfen dürfen. Scheue dabei nicht davor zurück, Dein Kind auch einmal etwas schneiden zu lassen, nicht getreu dem Motto: „Schere, Messer, Gabel, Licht sind für kleine Kinder nichts!“ Kinder wollen wie Erwachsene arbeiten, also auch „schweres Material“ wie Messer bedienen dürfen. Erst dann wird das Kochen mit Mama und Papa interessant. Und schnell wird dann mal ein selbst geschnittener Happen Karotte, Gurke oder Tomate genascht. Lustige Formen animieren Kinder ebenfalls, zuzugreifen. Eine Karotte als Schiffchen, eine Tomate als Mund, eine Gurke als Auge, dem Ideenreichtum sind hier keine Grenzen gesetzt. Den Brotaufstrich mit einem Gesicht aus Gemüse dekoriert wird von kaum einem Kind ignoriert. Obst und Gemüse kann den Kindern auch gerne in pürierter Form „untergejubelt“ werden. Wenn sie Gemüse oder Obst in Roh- oder gekochter Form nicht anrühren, kann es durchaus sein, dass sie die pürierte Gemüsesuppe oder den selbst angerührten Obstquark mit Genuss vertilgen.

Buntes Treiben auf dem Teller ist angesagt!

Wichtig ist es generell, viel Abwechslung auf den Teller zu bringen, auch wenn bei neuen Rezepten die Kinder erst mal die Nase rümpfen nach dem Motto: „Was der Bauer nicht kennt …“. Wichtige Regeln sind weiterhin, dass der Teller nicht leergegessen werden muss; wenn das Kind satt ist, sollte es aufhören dürfen, auch wenn es viele Eltern schade finden, wenn sie das restliche Essen wegwerfen müssen oder selbst als Hausschwein fungieren, wenn sie die Reste der Kinder aufessen. Milch und Milchprodukte sind hervorragende Lieferanten für Calcium, wichtig für Knochenaufbau und Knochenstruktur. Naschen ist natürlich erlaubt, das Maß ist aber entscheidend. Trinken wird beim Spielen gerne vergessen, daher immer daran denken, ausreichend Getränke zu reichen, möglichst in Form von Leitungswasser oder zumindest verdünnte Schorlen. Auf einen Liter Flüssigkeit sollten Kinder über den Tag hinweg kommen.

Bildquelle Titelbild: Canva Pro
Bilder bunte Brötchen: Diagnostikzentrum, Markus Weber

Eine Sequenz Kinderyoga – auch passend für Dein Kind?

Eine Sequenz Kinderyoga – auch passend für Dein Kind?

Die ersten Versuche, Yoga mit Kindern zu machen, sind nicht immer einfach, vor allem wenn die Gruppe größer als 10 Kinder ist und zudem verhaltensauffällige Kinder darunter sind. Die Praxis zeigt, dass vor allem diese Kinder Probleme haben, sich auf Ruhephasen einzulassen, sie tun sich schwer, still zu halten. Rituale wie das Anschlagen einer Klangschale, sich immer wiederholende Lieder oder Bewegungen (Sonnengruß/Namasté), Asanas (z.B. Stehen wie ein Berg) und Atemübungen sind hier wertvolle Mittel, Fortschritte zu machen. Oft zeigen sich bereits nach wenigen Einheiten Tendenzen zur Besserung.

Kinderyoga, eine Geschichte zum Mitmachen:

Hier eine kleine Sequenz, wie das Verständnis vom Yoga den Kindern nahe gebracht werden kann: „Vor 4.000 Jahren lebten in Indien Menschen, die noch keine Autos, keinen TV, keinen Computer und auch kein Handy hatten. Sie hatten viel schöne, wilde Natur um sich herum. Weil sie die Tiere und Pflanzen so sehr liebten, beobachteten sie diese ganz genau und versuchten diese nachzuahmen. Das machte ihnen viel Spaß. Die Menschen bemerkten, dass sie durch diese Übungen kräftig und stark wurden und dass sie dadurch innere Ruhe gewannen. Du kannst Dir auch vorstellen, dass in Deinem Körper Lebensenergie fließt, so wie ein Fluss. Durch zu wenig Bewegung, ungesundes Essen, schlechte Gedanken, zu viel sitzen, zu viel Fernsehen oder Handy spielen wird der Fluss blockiert. So wie bei einem Fluss, in dem zu viele Steine liegen oder ein Staudamm, wodurch das Wasser beim Fließen gebremst wird. Durch Yoga schaffen wir die Steine aus dem Fluss. So kann die Lebensenergie wieder durch Deinen Körper fließen und Du bleibst gesund, fühlst Dich wohl und stark.“

Und hier nun eine Sequenz zum Kinderyoga: „Wir reisen ins Yogaland nach Indien“: Der Yogalehrer schlägt die Klangschale an und wartet, bis der Ton ausklingt. „Immer wenn die Klangschale erklingt, hörst Du zu und wirst still. Ich möchte Dich heute mit ins Yogaland nehmen. Wir beginnen gleich hier mit der ersten Yogaposition: dem Berg. Wer schafft es einmal, ganz fest und stark wie ein Berg hinzustehen? Wer angeblinzelt wird, darf durch den magischen Reifen ins Yogaland eintreten und sich ganz leise im Schneidersitz auf ein Königreich setzen.“

Rituale fördern Ruhe

Danach folgt das Begrüßungsritual mit dem Sonnengruß „Namasté und guten Morgen, dieser Tag sei ohne Sorgen …“ Danach kommt die Reise nach Indien, dem Heimatland des Yoga. Die Reise wird mit Geräuschen (Lokomotive und Schiff) und Bewegungen (Berg und Tal, Tag und Nacht) visualisiert. In Indien angekommen werden die Kinder gefragt, was sie dort alles sehen, welche Tiere ihnen begegnen. Es kommen Elefanten, Tiger, Kobras, Pfauen, Katze, Hunde, Löwen etc. vor, und die Kinder probieren dabei Haltungen und Bewegungen der Tiere aus. Anschließend folgt die Heimreise, auch wieder mit Geräuschen, Bewegungen und Haltungen.

Kinderyoga eignet sich nicht erst ab der Schule, sondern bereits im Kindergartenalter (ab einem Alter von 3 Jahren). In Indien, dem Ursprung von Yoga, wird bereits im Babyalter damit begonnen; hier üben die Eltern mit ihren Babys und machen mit ihnen Bewegungen aus dem Yoga. Entspannung zu finden ist in unserem Alltag eine wichtige Ressource. Und die Technik zur Entspannung muss gelernt werden, idealerweise bereits im Kindesalter. Beherrscht man sie, dann wird sie, wie Schwimmen und Radfahren, nicht mehr verlernt.

Bildquelle Titelbild: Canva Pro
Bildquelle Kinderyoga: Markus Weber

Macht unsere moderne Gesellschaft Strategien für Ruhe & Ausgeglichenheit für Erwachsene und vor allem Kinder notwendig?

Macht unsere moderne Gesellschaft Strategien für Ruhe & Ausgeglichenheit für Erwachsene und vor allem Kinder notwendig?

Unsere Kinder werden in eine schnelllebige Zeit geboren. Die Folge davon sind Defizite im Bereich der Konzentration, der Aufmerksamkeit und ein Fehlen der inneren Ruhe und Ausgeglichenheit. Ist die ansteigende Zahl an Kindern mit ADS- und ADHS sowie sonstige psychische, soziale und emotionale Verhaltensauffälligkeiten eine Folge davon?

Doch was können wir anderes erwarten, wenn wir es unseren Kindern so vorleben? Ständige Erreichbarkeit versus Smart-Phone, andauernde Online-Präsenz, hoher Leistungsdruck und weitere Stressoren im beruflichen und/oder häuslichen Kontext nehmen uns selbst die Ruhe und unsere Inseln, Auszeiten zu finden und Gedanken fließen zu lassen. Unsere moderne Zeit fordert, bewusst solche Inseln der Ruhe und Erholung zu schaffen. Für die einen ist es ein Sauna-Besuch, für andere ein schönes Buch, für den nächsten eine Bewegungseinheit in der freien Natur und für manche eine Yoga-Einheit.

Yoga: Nachahmer erwünscht!

Yoga ist bereits viele tausende Jahre alt. Ursprünglich praktiziert in Indien, fand es als „Hatha-Yoga“ weltweite Verbreitung. Das Ziel des Yoga ist es, „den Körper beweglich und frei von Verspannungen zu erhalten bzw. wieder in einen solchen Zustand zu führen“. Doch dem nicht genug: Jede körperliche Haltung ist auch ein Ausdruck der inneren Befindlichkeit; umgekehrt wirken natürlich bewusst angewandte äußere Haltungen auf unsere Stimmung und unser Gefühl; bei regelmäßiger Anwendung wird somit auch unser Denken beeinflusst. Yoga bedeutet „Verbindung“ von Körper, Seele und Geist; die Atmung spielt dabei eine wichtige Rolle, die Basis des Übens ist das Prinzip aus Anspannung und Entspannung.

Erwachsene erhalten einen rational orientierten Yoga-Unterricht. Die drei W-Fragen werden zu den Übungen erklärt, so dass der Erwachsene stets nachvollziehen kann, was, wie und warum er die Übungen macht. Bei den Kindern fordern allein schon die Namen der Asanas (= Yoga-Haltungen) zum Nachahmen auf: Der Affe, der Löwe, das Pferd, die Giraffe …; Kinder pflegen daher einen oft phantasievoll-kreativen Umgang mit den Übungen. Im Gegensatz zu den Erwachsenen, die oft nur ausschließlich in der Yoga-Stunde ihre Übungen praktizieren, haben Kinder aus sich heraus eine hohe Motivation zum eigenen Üben und ausprobieren, oft über Jahre hinweg.

Kinderyoga: Ein besseres Körpergefühl für dein Kind

Und die Wirkungen des Kinder-Yoga können sich sehen lassen, vor allem in unserer medien- und bewegungsarm geprägten Welt: Auf der körperlichen Ebene verbessern sich nachgewiesenermaßen die Motorik der Kinder, zudem das Körpergefühl und vor allem die Körperwahrnehmung. Angesichts der massiv steigenden Zahl motorisch auffälliger Kinder bietet das Kinder-Yoga hier eine tolle Behandlung und Möglichkeit, diesem Trend gegenzusteuern. Vor allem bei der Hirnentwicklung spielt die Entwicklung einer immer differenzierten Motorik eine entscheidende Rolle; dies bildet auch die Basis für das spätere logisch-abstrakte Denken. Das Kinder-Yoga ist somit in der Lage, frühkindliche Defizite auszugleichen und die Hirnentwicklung bei bereits bestehenden Defiziten auszugleichen. Neben der Verbesserung der Konzentration fördert Kinder-Yoga auch den sozialen Umgang und die Wertschätzung der Mitmenschen, seien es gleichaltrige Kinder oder Erwachsene. Gleichzeitig werden Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit gestärkt.

Das Yoga bietet somit viele Vorteile in der Entwicklung der Kinder sowie in der Förderung des Lernens. Es liegt daher der Gedanke nahe, das Kinder-Yoga auch dorthin zu bringen, wo Entwicklung und Lernen stattfindet: In die Kindergärten und in die kopflastigen Schulen. Neben der reinen Wissens- und Könnensvermittlung mit Lesen, Schreiben und Rechnen bekommen die Kinder hier ein unersetzbares Werkzeug, in unserer modernen schnelllebigen Welt zu bestehen, ihre innere Mitte zu finden und ausgeglichen sowie gelassen in den Alltag zu gehen. Achtsamkeit und Selbstmanagement stehen hier im Fokus. So leistet die Schule einen wichtigen Beitrag, auch Herz und Charakter der Kinder zu bilden.

Bildquelle: Canva Pro

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