LOGI bei Übergewicht, metabolischem Syndrom und Diabetes Typ II

LOGI bei Übergewicht, metabolischem Syndrom und Diabetes Typ II

Im folgenden Absatz findest Du die Erkenntnisse einer Studie zu den positiven Effekten einer LOGI-Kost aus der Praxiserfahrung:

Unter Dr. Heilmeyer wurde in der Reha-Klinik Überruh bei Isny die LOGI-Methode viele Jahre zur therapeutischen Behandlung von Adipositas (= Fettleibigkeit / sehr schwergewichtige Menschen, der Body-Mass-Index liegt hier über 30 kg/m²) und Typ 2-Diabetes angewandt. Bei einer Studie mit insgesamt 73 Probanden (21 weibliche und 52 männliche Testpersonen), welche die Diplomandin Sarah Lang von der Sporthochschule Köln untersucht und verfasst hat, lag das Durchschnittsalter bei 45,5 Jahren, der Durchschnitts-Body-Mass-Index bei 38,8 kg/m², das Durchschnittskörpergewicht bei 114,5 kg sowie der durchschnittliche Körperfettanteil bei 42%. In dem dreiwöchigen Gruppenprogramm nahmen die Probanden an Ernährungs-, medizinischen und psychologischen Schulungen sowie an einer Bewegungstherapie teil. Die LOGI-Ernährung setzte sich aus ca. 1.600 kcal/Tag zusammen, der Gesamtkalorienumsatz durch das Bewegungsprogramm lag in der Woche im Durchschnitt bei ca. 2.000 kcal.

Nach Beendigung dieser dreiwöchigen Maßnahme wurde festgestellt, dass die Probanden ihr Körpergewicht durchschnittlich bereits um 2,9 kg und den Körperfettanteil um 1,2 % reduzierten. Folglich verbesserte sich auch der Body Mass Index (= Verhältnis Körpergröße zu Körpergewicht). Desweiteren konnten positive gesundheitliche Veränderungen an den Patienten nachgewiesen werden. Das Gesamtcholesterin sank trotz der kurzen Zeit signifikant um 9,3 %, wobei sich das (gute) HDL-Cholesterin um 4 % verbesserte. Auch die gestörte Nüchtern-Glucose konnte durchschnittlich von 112 mg/dl auf 101 mg/dl reduziert werden. Die positiven Effekte von LOGI konnte Heilmeyer an nahezu allen Patienten mit metabolischem Syndrom, die auf die LOGI-Kost umgestellt wurden, beobachten. Dr. Heilmeyer betont, dass bisher keine relevanten Komplikationen eingetreten sind. „Nicht selten kommt es vor“, so Dr. Heilmeyer, „dass sich die Patienten aufgrund der Verbesserung ihres Glucosewertes nach ihrem dreiwöchigen Reha-Aufenthalt kein Insulin mehr zuführen müssen“.

Mit dem folgenden Rezept liefern wir Dir einen Beitrag zur praktischen Umsetzung der LOGI-Kost:

Zitronen-Hähnchen aus dem Backofen

2 Hähnchenbrustfilets (etwa 300 g), 1 Knoblauchzehe, 1 Zitrone, etwas frischer Thymian, 2 EL Olivenöl und etwas Öl für die Form. 125 g Zucchini, Oliven, 100 g geschälte Tomaten aus der Dose, 1 Zweig Rosmarin, 1 Lorbeerblatt, 125 ml Geflügelfond, 20 ml trockener Weißwein. Salz und Pfeffer nach Geschmack.

Die Hähnchenbrustfilets abbrausen, trockentupfen und längs halbieren. Die Zitrone pressen. Den Knoblauch abziehen. Thymian waschen, trockenschütteln und die Blättchen abstreifen. Den Knoblauch in den Zitronensaft pressen, mit den Thymianblättchen, Salz und Pfeffer gut verrühren.
1 EL Öl untermischen und die Hähnchen darin 30 min zugedeckt im Kühlschrank marinieren.

Zucchini und Paprika waschen, putzen, in mundgerechte Würfel schneiden und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Zwiebel abziehen und in Ringe schneiden. Die Oliven entkernen und halbieren. Den Backofen auf 200 Grad (Umluft 180 Grad) vorheizen.

Die geschälten Tomaten abtropfen lassen, klein schneiden und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Eine Auflaufform dünn einfetten und die Tomaten hineingeben. Die Hähnchenbrustfilets, das Gemüse, 1 Lorbeerblatt, 1 Rosmarinzweig und die Oliven darauf verteilen. Das Gemüse mit Salz und Pfeffer würzen, Geflügelfond und Weißwein angießen.

Im Backofen (mittlere Schiene) 25-30 Minuten garen. Guten Appetit.

1 Portion Zitronen-Hähnchen: ca. 457 kcal, 46 g Eiweiß, 22 g Fett, 17g KH. Dieses Gericht liefert nur 74 kcal pro 100 g.

Wir wünschen einen guten Appetit!

Das Team der Diagnostikzentren

Low Carb für sportlich aktive Menschen

Low Carb für sportlich aktive Menschen

Fakt ist, dass es Leute gibt, die essen können was sie wollen und doch nicht dick werden. Nicht alle dieser „Allesfresser“ bewegen sich auch viel. Deren Insulinproduktion funktioniert schnell und effektiv, das Übermaß an Kohlenhydraten kann zügig abtransportiert und umgewandelt werden. Dann gibt es die Sportler, die sich regelmäßig bewegen und einen aktiven Stoffwechsel haben. Durch die Aktivität sind sie in der Lage, Kohlenhydrate zu verstoffwechseln und somit eine Umwandlung in Fette und nachfolgende Einlagerung zu vermeiden. Doch nicht selten finden wir in unserer täglichen Arbeit im Diagnostikzentrum auch unter den Sportlern Typen, die trotz hoher Aktivität mit Ihren Pfunden kämpfen. Was machen sie falsch? Und was passiert bei den vielen schwergewichtigen Menschen, die Ihr Gewicht erfolglos zu senken versuchen?

Die Insulinproduktion ist bei vielen Menschen verlangsamt und überschießend, vor allem im fortgeschrittenen Alter. Nach dem (durch das kohlenhydratlastige Mittagsmahl verursachten) Überzucker kommt die Mittagsmüdigkeit mit Konzentrationsschwächen und das Bedürfnis nach einem Mittagsschläfchen. Durch die überschießende Insulinausschüttung und den verstärkten Zuckerabbau naht der Unterzucker, der nach dem Mittagsschlaf Lust auf Kaffee mit Kuchen macht. Und der Zyklus Über- und nachfolgender Unterzucker wiederholt sich dann beim Abendessen, eine Brotzeit, die bei vielen wiederum kohlenhydratlastig ist; so springt die Insulinpumpe erneut an, und der erhöhte Insulinspiegel im Blut sorgt dafür, dass die Fette eingelagert werden.

Bei einer gewünschten Gewichtsabnahme geht es darum, in eine negative Energiebilanz zu kommen.

Einerseits geht dies durch Reduktion der Kalorienaufnahme, die wegen des besseren Sättigungsgefühls bei LOGI meist automatisch eintritt. Andererseits kann der Kalorienverbrauch durch eine sportliche Aktivität erhöht werden. Am besten ist natürlich die Kombination aus beidem.

Bei der sportlichen Aktivität sollte beachtet werden, möglichst im lockeren Grundlagenausdauerbereich zu trainieren, also im GA1-Bereich, der Umfang (= Trainingszeit) sollte hoch gewählt werden. Ziel ist es auch in der Bewegungseinheit, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Denn wenn Du eine hügelige Strecke hast und dort Pulsspitzen setzt, so wird der Kohlenhydratverbrauch angeheizt. Die Gefahr dabei ist, dass Du nach der Trainingseinheit vermehrt Hunger hast und somit die verbrauchte Energiemenge direkt danach wieder in Dich hineinfutterst. Im Extremfall kommst Du bei einem zu hochpulsigen Training mit Heißhunger nach Hause, da wird Dir das Abnehmen und Pfunde-Reduzieren schwer fallen.

Spannend: In einer Pilotstudie wurde festgestellt, dass Kohlenhydrat-Probanden bei einer 50-minütigen moderaten Dauerbelastung nicht annähernd in den Bereich der Fettverbrennung gelangen. Im Gegensatz hierzu zeigen die LOGI-Probanden niedrigere RQ-Werte (= Werte der Atemgasanalyse, Quotient aus Sauerstoffaufnahme und Kohlendioxidabgabe), was bedeutet, dass verstärkt die Fette zur Energiegewinnung herangezogen werden. Das bedeutet, dass die Muskulatur sportlich aktiver Menschen, die vor der Einheit keine Kohlenhydrate verzehren, schneller und effektiver in die Fettverbrennung kommt. Nüchtern-Training am Morgen wirkt sich also sehr gut auf Deine Grundlagenausdauer aus, da die aerobe Kapazität hier deutlich gesteigert werden kann. Voraussetzung ist natürlich der richtige Puls unter Belastung

Fazit: Locker, langsam, lange ist das Motto!

Beobachte Deine Pulswerte und halte diese im lockeren und entspannten Grundlagenausdauerbereich (v.a. GA1). Welcher Puls das konkret ist, kannst Du in einer Stoffwechsel- und Leistungsdiagnose herausfinden.

Klassische Ernährungsdogmen kritisch hinterfragt

Klassische Ernährungsdogmen kritisch hinterfragt

„Wer sich zu 35 Prozent von Fett ernährt, hat ein niedrigeres Sterblichkeitsrisiko als jene, die weniger Fett konsumieren“,

beginnt das Ärzteblatt den Artikel, in dem es um neue Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ging. Doch hat sich an deren Empfehlungen wirklich etwas verändert? Hat das Kohlenhydratdogma der DGE nun endlich ein Ende?

Eine fettbewusste Ernährung zu favorisieren ist nicht erst eine Erscheinung der letzten Jahre oder gar Jahrzehnte. „Bereits 1969 löste William Banting eine ganz Europa erfassende Diätwelle mit seiner deutlich kohlenhydratarmen Kost aus“, beginnt Dr. Purucker. Fast 100 Jahre später griff Atkins dieses Ernährungskonzept wieder auf und erreichte damals eine enorme Medienpräsenz. Es war anfangs wissenschaftlich verpönt wegen angeblich ungünstiger Wirkungen auf den Cholesterinstoffwechsel. „Anfang dieses Jahrtausends lieferten dann aber mehrere kontrollierte Studien den Nachweis, dass kohlenhydratreduzierte Kost nicht nur wirksam und unbedenklich, sondern sogar günstig hinsichtlich kardiovaskulärer Risikofaktoren des Fett- und Glukosestoffwechsels sind.“ so Purucker weiter.

Und was macht die DGE: Zumindest haben sie 2017 die Warnung vor einem erhöhten Risiko für Übergewicht durch Fett beziehungsweise für Herz-Kreislauferkrankungen durch gesättigte Fettsäuren gestrichen. Was sich aber nicht geändert hat war der Kohlenhydratanteil von mehr als 50 %. Das bringt Fachärzte wie Dr. Schätzler in Rage: „Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollte mit ihrem bisherigen ‚Fettaugen-Zählen‘ bzw. ihren Low-Fat- und High-Carb-Strategien, welche sie entgegen allen Low-Carb- und High-Fat-Experten-Voten (stellvertretend Prof. Nicolai Worm) nahezu postfaktisch mit Vehemenz vertreten hatte, zunächst einmal herbe Selbstkritik leisten. Denn dass die DGE mit ihren 10-Punkte-Regeln auf einen fahrenden Zug aufspringen, zugleich bei PURE-Detailkritik aber punkten will, spricht für fehlende Einsicht und Reflexionsfähigkeit bei gleichzeitig unangemessener Selbstüberschätzung.“

In der bisherigen Ernährungsmedizin werden (vorgegeben von der DGE und den Fachgesellschaften) 15-20 % Eiweiß, 25 bis maximal 30 % Fett und 55-60 % Kohlenhydrate empfohlen. Doch diese Nährstoffempfehlungen werfen einige Fragen auf: Die Amerikaner haben es unlängst geschafft, systematisch die Fette in ihren Lebensmitteln zu reduzieren. Massenhaft waren dort in den Discountern fettreduzierte und teilweise Lebensmittel ohne Fettgehalt zu finden. Und in welchem Land fanden wir die größte Anzahl an fettleibigen Menschen? Doch hier findet bereits ein Umdenken statt.

Der Urzeitmensch ernährte sich zu mageren Zeiten vorwiegend von Beeren, Pilzen, Zellulose (genießbaren Grünfutter) und Wurzeln. Wenn er einmal ein Säugetier erlegte, konnte er teils große Mengen an Fleisch verzehren. 30 Kilometer Bewegung täglich zum Sammeln und Jagen waren in diesen Zeiten normal. Erst als der Mensch sesshaft wurde und begann, Getreide anzubauen, wurde die Kost kohlenhydratreicher und der Alltag bewegungsärmer. Zu dieser Zeit finden sich die ersten Statuen beleibter Menschen. Bis in die Nachkriegszeit des ersten Weltkrieges war es keine Selbstverständlichkeit, immer ausreichend Essen zu bekommen. Da Kartoffel und Getreide und somit Brot billig waren und eine gute Sättigung beschwerten, waren die Kohlenhydrate bis in die Nachkriegszeit eine wichtige Mahlzeit; zudem gaben Kohlenhydrate Energie für den schweren arbeitsreichen Alltag. Doch wie sieht es im 21. Jahrhundert aus, wo der Gang zum Kopierer schon zum Highlight der täglichen Bewegung wird? Kann der Körper mit diesem Übermaß an Kohlenhydraten fertig werden?

Was macht die Lebensmittelindustrie heute mit den fettreduzierten Produkten, die nach nichts mehr schmecken?

Sie reichern diese häufig mit Zucker an. Wirft sich da nicht die Frage auf, ob wir unsere Aufmerksamkeit – wenn es um Gewichtsreduktion, Fettstoffwechsel und Gesundheit geht – nicht stärker auf die Kohlenhydrate richten sollten? Soll der Mensch mit Zuckerkrankheit (= Diabetes) weiterhin viele Kohlenhydrate essen, also den Zucker, der ihn krank gemacht hat?

Warum wenig Kohlenhydrate?

Der menschliche Körper ist stets bestrebt, seinen Blutzuckerspiegel auf einem möglichst konstanten Niveau zu halten. Normalniveau ist dabei 80-110 mg/dl. Kommt es durch eine Kohlenhydratzufuhr zu einem Überzucker, so reagiert die Bauchspeicheldrüse mit vermehrter Insulinproduktion, um die Kohlenhydrate zur Muskulatur zu transportieren oder in Fette umzuwandeln und zu deponieren. Zu hoher Zucker geht einher mit Konzentrationsstörungen, Müdigkeit und Leistungsabfall. Extrem zu hoher Zucker kann lebensbedrohlich sein (Sog. Hyperglykämie, Zuckerkoma). Zu niedriger Zucker hat in etwa dieselben Symptome. Nur reagiert der Mensch mit Hunger, bei extremem Blutzuckerabfall mit Heißhunger, die Alarmglocken schrillen! Auch ein zu niedriger Zucker kann lebensbedrohlich werden. Sollen wir jetzt wirklich einen Kohlenhydratanteil von 55 % verzehren und dabei den Körper aus seinem Blutzucker-Gleichgewicht bringen, indem wir die Insulinproduktion massiv anschieben?

In einer gesunden Ernährungsstrategie geht es letztendlich darum, Blutzucker- und somit Insulinspitzen zu vermeiden. Das erreicht man nur mit einer Senkung der Kohlenhydratmenge. Spannend dabei: Ein wesentlicher und wichtiger Aspekt der Low-Carb-Ernährung ist die automatische Reduktion der aufgenommenen Kalorienmenge, die durch ein anhaltenderes Sättigungsgefühl kommt. Isst man viel Kohlenhydrate (egal in welcher Form, also langkettig oder kurzkettig), so folgt der Blutzuckerspitze und der überschießenden Insulinfreisetzung nach dem Mittagessen ein Unterzucker, der Lust auf Kaffee und Kuchen macht. Gleiches Spiel wiederholt sich, dem Überzucker im Blut infolge des Kuchens / Stückchens zum Kaffee folgt ein Unterzucker mit mächtig Hunger am Abend. Hier eine kräftige Brotzeit, und nochmals springt die Insulinpumpe an, dessen erhöhter Spiegel dafür sorgt, dass die Fette über die Nacht hinweg in die Depots (Bauch und Hüfte) eingelagert werden. Und die längst überholte Empfehlung, 4-6 Mahlzeiten am Tag zu essen, heizt diesen Mechanismus zusätzlich an.

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