Mrz 18, 2022 | Ernährung
Die Ernährung und letztendlich eine intakte Darmflora spielen eine wesentliche Rolle bei der Leistungsfähigkeit unseres Immunsystems sowie auch der Lungengesundheit. Nicht umsonst prägte sich in den letzten Jahrzehnten der Spruch:
Der Darm ist ein Spiegel unseres Immunsystems
Zunächst spielt die Vitamin C-Versorgung eine wesentliche Rolle: Denn zu Beginn der Erkrankung sinkt der Vitamin C-Spiegel in den weißen Blutkörperchen rapide ab. Wer also über die Wintermonate und jetzt im Frühling stets auf eine ausreichende Vitamin C-Versorgung achtet, ist mit seiner Immunabwehr schon mal gut aufgestellt. Das erreichst Du natürlich durch sämtliche Zitrusfrüchte; frisch gepresster Orangensaft zum Frühstück ist hier z.B. optimal. Zur umfassenden Vorbeugung sollten genügend frische Obstsorten, insbesondere Südfrüchte wie Orangen, Kiwis und Grapefruits auf Deinem Speiseplan stehen.
Immunsystemstärkend und bei einer Infektbehandlung hilfreich sind auch sekundäre Pflanzenstoffe. Hervorzuheben sind zur Stabilisierung des Immunsystems die Senföle (alle Kohlarten, Zwiebelgewächse, Kresse, Meerrettich). Ein sehr wichtiges Spurenelement zur Immunkräftigung ist Zink. Es fördert die Aktivität der natürlichen Killerzellen. Bei beginnender Erkältung ist eine frühzeitige Gabe von ca. 10-20 mg Zink (z.B. in Tablettenform) wichtig, um den Krankheitserreger rechtzeitig zu bekämpfen. Untersuchungen haben außerdem belegt, dass bei einem höheren Trainingsumfang das Risiko eines Zinkmangels größer ist, was eine langsamere Regeneration verursacht und somit ungünstig für das Immunsystem ist. Gute Zinkquellen sind Weizenkeime, Fleisch, Käse und Blütenpollen.
Wie steht es mit der Lunge? Kann die Funktion und Gesundheit der Lunge durch eine gesunde Ernährung beeinflusst werden? Die Studienlage zeigt, dass Du mit der Ernährung auf Deine Lungengesundheit einen guten Einfluss hast, auch wenn es in der Wirkung nicht so unmittelbar und schnell wie beim Immunsystem der Fall ist.
Die Lunge freut sich über Ballaststoffe.
Hier sind vor allem die Carotinoide (speziell das Beta-Cryptoxanthin) wichtig. Sie kommen in erster Linie in Obst und Gemüsesorten mit roter, gelber und oranger Färbung vor. Du findest sie also in rotem Gemüse wie Paprika und Tomaten, in orangefarbenes Gemüse wie Karotten und ebenfalls Paprika sowie in roten Früchten wie Kirschen, Himbeeren und Äpfel sowie in orangefarbenen und gelben Früchten wie Birnen, Orangen, Mandarinen, Mango und Papaya. Diese Nahrungsmittel helfen mitunter gegen die Invasivität eines Tumors (z.B. bei Lungenkrebs), sodass dieser nur in geringerem Umfang durch das Gewebe wachsen kann.
Zudem sind Lebensmittel mit Antioxidantien, die die Lunge gesund zu halten, wichtig. Sie helfen, eine bereits geschädigte Lunge wieder auf Vordermann zu bringen. Es sind nicht nur gutgemeinte allgemeine Ratschläge, denn wissenschaftlich wurde dieser Effekt durch die Johns Hopkins Universität bewiesen. Der Artikel dazu erschien im Dezember 2017 im European Respiratory Journal. Vereinfacht gesagt: Wer in seiner Ernährung viel Gemüse und Obst hatte, der hatte bessere Lungenfunktionsparameter. Speziell Äpfel, Bananen und vor allem Tomaten waren wertvolle Obst- und Gemüsesorten. Hier genügt es jedoch nicht, ab und an mal etwas davon zu essen. Diese Nahrungsmittel sollten täglich auf Deinem Speiseplan stehen. Am besten ist es, wenn Gemüse und Obst frisch zubereitet werden.
Doch nicht nur nach COVID-Infektion oder chronischen Lungenerkrankungen (Asthma, chronische Bronchitis, COPD) sollte die Lunge durch eine gesunde Ernährung unterstützt werden. Die Lungenfunktion wird ab etwa dem 30. Lebensjahr sukzessive schlechter. Diese altersbedingte Verschlechterung kann durch eine obst- und vor allem gemüsereiche Ernährung verzögert werden. Neben einer gesunden und zielgerichteten sportlichen Aktivität, die wir Dir nach einer sportmedizinischen Leistungsdiagnostik aufzeigen können, ist demnach auch die Ernährung ein wichtiger Faktor für die Lungengesundheit.
Mrz 18, 2022 | Training
Herz und Lunge sind bei einer Corona-Infektion besonders gefährdete Organe, die kurz nach der Genesungsphase eine Schonfrist brauchen. Die Viren dringen über die sogenannten ACE-2-Rezeptoren in die Zellen ein, und diese Zellen befinden sich vermehrt in Herz und Lunge. Bei etwa einem Drittel der Erkrankten ist der Herzmuskel beeinträchtigt, bei wiederum zwei Drittel davon sind Veränderungen im EKG zu erkennen. Wenn ein Mensch durch eine Vorerkrankung von Herz und / oder Lunge im Alltag bereits am Limit ist, dann ist klar, dass er bei einer Virus-Erkrankung (egal ob Grippe oder COVID) zu den besonders Gefährdeten zählt. Im Alter nimmt die Steifigkeit des Herzens zu, die Funktion der Muskulatur nimmt ab und die Leistungsreserven der Lunge werden geringer. Die gute Botschaft dabei: Durch ein gutes Training kannst Du diesem Prozess deutlich entgegensteuern. Prof. Halle dazu: „Es steht außer Frage, dass körperliches Training das Herz-Kreislaufsystem leistungsfähiger erhält und die Belüftung der Lunge fördert und so auch die Durchblutung durch den Euler-Liljestrand-Reflex verbessert. Zudem steigert Sport die Immunkompetenz. Dies sind alles Kapazitäten, die zur erfolgreichen Bewältigung einer Covid-19-Infektion von wesentlicher Bedeutung sind, gerade für untrainierte und alte Menschen.“
Was noch nicht komplett geklärt ist:
Bei wem treten welche Langzeitschäden durch die COVID-Erkrankung auf?
Wer ist besonders gefährdet für Long-Covid? Der Erreger tritt über die Lunge in den Körper ein, weswegen die Lunge primär von Langzeitfolgen betroffen ist; viele berichten auch längere Zeit nach der Genesung noch von Atemnot, Husten oder auch ständiger Müdigkeit / Schlappheit. Auch der Geruchs- und Geschmackssinn können noch längere Zeit danach beeinträchtigt sein. COVID-19 ist aber keine reine Lungenerkrankung, auch andere Organe können betroffen sein, hier vor allem das Herz. Verlaufsstudien müssen nun zeigen, mit welchen Folgen zu rechnen ist. Es ist durch viele Fallstudien schon absehbar, dass es in einigen wenigen Fällen zu länger andauernden Problemen kommt. In der Welt der Mediziner hat sich diese Diagnose schon als „Post-Covid-Syndrom“ manifestiert. Hier wird öffentlich, wie elementar jetzt ein gezieltes und auf die aktuelle Fitness abgestimmtes Sportprogramm zur Behandlung der Folgen der Erkrankung ist.
Ein weiterer Aspekt:
Man darf nie vergessen, dass Körper und Psyche eng zusammenhängen und miteinander verknüpft sind.
Atemwegserkrankungen wie beispielsweise das Asthma bronchiale hat nicht selten psychische Begleiterscheinungen oder gar Hintergründe, an Asthma Erkrankte haben häufig ein Problem mit Ängsten. Angststörungen und Depression haben hiermit eine enge Verknüpfung. Bewegung ist dazu ein optimales und hochwirksames Anti-Depressivum. Bei Angst- und Panikstörungen ist ein sinnvolles Sportprogramm hilfreich zur Bewältigung der Ängste. Wissenschaftlich ist dies vielfach bestätigt, und wir sehen es durch unsere 20-jährige Erfahrung in der Arbeit mit psychosomatischen Patienten. Daher ist es gerade jetzt in dieser Zeit wichtig, raus an die frische Luft zu gehen und sich zu bewegen.
Unser Apell daher: Zögere nicht lange, beginne jetzt, aktiv zu werden und suche nach allen Möglichkeiten, dies umzusetzen. Nimm Dir ein kleines Gymnastik-Workout morgens in der Früh oder abends zu den Nachrichten vor. Mache einen Spaziergang an der frischen Luft, gerne auch im Walking-Tempo oder bei ausreichender Fitness als Jogging-Einheit. Melde Dich gleich jetzt zu einem Bewegungskurs im Frühjahr an. Oder belege einen Digital-Kurs, der aktuell von vielen Studios und Bewegungseinrichtungen angeboten wird.
Mache zuvor eine Stoffwechsel- und Leistungsdiagnostik, um zu wissen, wie Du Deine sportlichen Aktivitäten Deiner Gesundheit zuträglich steuerst.
Mrz 18, 2022 | Medizin/ Wissenschaft
Immer mehr Menschen schlagen bei uns im Diagnostikzentrum auf, die Beschwerden nach einer Corona-Infektion haben. Sie klagen über ein „schnell außer Atem kommen“ (vor allem unter sportlicher Belastung), vermehrte Müdigkeit, teilweise auch verbunden mit Schlafstörungen und Antriebsschwäche. Schwerere Verläufe, die in Richtung einer Depression gehen, sind nicht selten.
Das veranlasste uns dazu, für die sportmedizinische Diagnostik ein spezielles Corona-Paket zu kreieren.
Ziel ist es, zunächst herauszufinden, ob die Beschwerden tatsächlich eine Folge der abgelaufenen Corona-Infektion sind oder die Ursachen mehr an der Trainingssteuerung liegen. Nicht selten kommt es vor, dass zuvor aktive Menschen, die aufgrund der Erkrankung eine Pause einlegen mussten, zu schnell in die bisherige sportliche Aktivität zurückgehen und ihren Körper damit überfordern. Genau das ist gefährlich: Denn der Herzmuskel ist nach der Krankheitsphase noch eine Zeit lang gefährdet: Wenn das Sportprogramm zu früh begonnen wird, kann sich eine Herzmuskelentzündung entwickeln.
Was ist ein Post-COVID-Syndrom (auch Long-COVID-Syndrom genannt)?
Auf der Seite des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege werden diese beiden Begrifflichkeiten als Synonym verwendet und mit der Abkürzung „PCS“ versehen. „Laut Robert-Koch-Institut definiert die Leitlinienempfehlung des britischen National Institute for Health and Care Excellence (NICE) Long Covid als gesundheitliche Beschwerden, die jenseits der akuten Krankheitsphase einer SARS-CoV-2-Infektion von 4 Wochen fortbestehen oder auch neu auftreten. Als Post Covid-Syndrom werden Beschwerden bezeichnet, die noch mehr als 12 Wochen nach Beginn der SARS-CoV-2-Infektion vorhanden sind und nicht anderweitig erklärt werden können.“1
Es wird weiter aufgeführt, dass das Krankheitsbild sehr vielfältig ist und daher eine Klassifizierung zunächst nicht einfach ist. Es können Beschwerden der Lunge auftreten, bei anderen macht der Kreislauf oder die Muskulatur Schwierigkeiten, viele klagen über Erschöpfungszustände bis hin zu einem Fatigue-Syndrom. Auch Konzentrationsschwächen und Kopfschmerzen werden in diesem Zusammenhang häufig genannt. Die Gefahr bei solchen anhaltenden Beschwerden ist, dass diese in Angstzustände bis in eine Depression münden können.
Erste Anlaufstelle für Betroffene ist sicherlich der Hausarzt, der als Lotse für die Abschätzung und weitere Behandlung dient; im Zweifel ist auch eine fachärztliche Abklärung ratsam, hier entwickelten sich in der letzten Zeit deutschlandweit spezielle Post-Covid-Ambulanzen. In einem weiteren Schritt kann auch eine ambulante oder stationäre Rehabilitation angesetzt werden, auch hier gibt es bereits spezialisierte Kliniken. Spannend ist auch die Entwicklung der Selbsthilfegruppen: Deutschlandweit liegt die Zahl der Post-Covid-Selbsthilfegruppen bereits bei knapp 70, im Allgäu gibt es bisher keine, im Nachbarlandkreis Weilheim-Schongau hat eine PCS-Selbsthilfegruppe im Februar 2022 ihre Arbeit aufgenommen.
Bei allen Fragen rund um körperliche Aktivität zur Behandlung des PCS stehen wir im Diagnostikzentrum gerne zur Verfügung.