Übertraining

Ein Artikel von Dipl.-Sportlehrer Markus Weber

Der Sommer geht langsam in den Endspurt und bei vielen Sportlern stehen in wenigen Wochen die ersten Herbst-Wettkämpfe im Kalender. Der richtige Zeitpunkt, um nochmal richtig Gas zu geben beim Training. Worauf du achten solltest, damit dein Trainings-Endspurt nicht im Übertraining endet und woran du das erkennst, verrät dir dieser Artikel.

Beim Muskel- und Herzkreislauftraining (Kraft wie Ausdauer) kann ein zu häufiges und zu intensives Training zu einer permanenten Ermüdung führen. Eine sogenannte hohe Belastungsdichte (viele Trainingstage, kaum Erholungstage), die keine Erholung zulässt, führt letztlich zu negativen Effekten wie Leistungsabfall, gestörtem Appetit, schlechtem Schlaf, verzögertem Rückgang der Herzfrequenz nach Belastung etc.; es kann aber auch zu unkoordinierten Bewegungsabläufen und damit zu ineffektivem Training führen. Eine gesteigerte Reizbarkeit kann ebenfalls ein Anzeichen für ein Übertraining sein. Eine andere Art der Symptome findet sich in einer irritierenden Abfolge von eigentlich gewünschten Anpassungen, wie z.B. das Absinken der morgendlichen Ruheherzfrequenz, das Absinken von Pulswerten bei gleicher Belastung und das Nicht-mehr-Erreichen des Maximal-Pulses. Als ungewünschter Effekt kommt dann noch eine erhöhte Infektanfälligkeit hinzu.

Dem Übertraining geht allerdings in jedem Fall ein längeres Missverhältnis zwischen Belastung und Regeneration voraus. Einige Parameter finden sich im Blutbild wieder. Ein Grund, warum wir in den Diagnostikzentren für Sportler mit derartigen Symptomen immer eine „große“ Diagnostik mit medizinischen Check-up präferieren. Wir klären die Symptomatik mit einem sportmedizinisch orientierten Blutbild ab und können die objektiven Befunde in unsere Überlegungen einbeziehen. Im Regelfall verändern sich wichtige Blutparameter, die aber nicht zwangsläufig verändert sein müssen. Typisch ist z.B. folgendes: das freie Testosteron sinkt, es zeigt sich ein deutlicher Anstieg des Harnstoffspiegels (zur Harnstoffbildung kommt es beim Aminosäurenabbau, wenn die Kohlenhydratspeicher leer sind), die Serum-Kreatinkinase steigt, das IGF (Wachstumshormon) sinkt, der Katecholaminmobilisierungsfaktor sinkt, das Kortisol steigt, das Serum-Ferritin und das Serum-Eisen sinken, die Lymphozytenzahl sinkt und besonders die eingeschränkte Laktatbildung gilt es in diesem Zusammenhang zu erkennen!

In diesem Sinne wünschen wir Euch ein gesundes Training.

Die Teams der Diagnostikzentren

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