Essen nach Zeckenbiss – gibt es einen Schutz?

Essen nach Zeckenbiss – gibt es einen Schutz?

Die Borrelien, also die Bakterien der Borreliose, haben leichtes Spiel, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Dies ist vor allem der Fall, wenn bereits eine Auto-Immunerkrankung vorliegt. Daher gilt es, die Ernährung so abzustimmen, dass sich viele immunstärkende Lebensmittel darin befinden. Dazu zählen z.B. Knoblauch, Zwiebel und Ingwer.

Abwehr stärken auf natürliche Weise

Abwehrstärkende Kräuter sind Basilikum, Pfefferminze, Salbei, Garten- und Kapuzinerkresse. Gewürze mit stärkendem Effekt auf das Immunsystem sind Koriander, Thymian und Zimt. Gleichzeitig sind Mikronährstoffe, also Vitamine, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe für das Immunsystem wichtig. Auch hier kommen wieder die Radikalfänger zum Einsatz, das sind Vitamin A, C und E; sie sind optimal für die Zellfunktion, unterstützen außerdem die Mitochondrien und stärken das Immunsystem; Bakterien können besser abgetötet und eliminiert werden. Vitamine aus der B-Gruppe, die in Fleisch, Fisch, Nüssen, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten vorkommen, schützen das Nervensystem.

Belastungen minimieren

Gleichzeitig sollten sog. toxische Belastung des Körpers minimiert werden: Das sind Maßnahmen wie der Verzicht auf Alkohol, aber auch die Minimierung von raffiniertem Zucker sowie glutenhaltigen Speisen. Giftstoffe kannst Du ideal durch Bärlauch binden, dieser wächst besonders jetzt im Frühjahr an vielen Stellen (sollte aber nicht mit dem giftigen Maiglöckchen verwechselt werden). Auch die Brennnessel, die ebenfalls jetzt im Frühjahr gut anschiebt, unterstützt die Entgiftung und Ausscheidung über die Nieren. Die Brennnessel kann beispielsweise als Tee getrunken werden. Auch chinesische Heilkräuter können hilfreich sein, diese sollten aber nur vom Fachmann gegeben werden.

Trailrunning: Spaß vs. Risiko

Trailrunning: Spaß vs. Risiko

Jetzt beginnt wieder die Zeit des Trailrunnings, viele haben nach den Wintermonaten Lust, wieder abseits der Wege zu laufen und neue Laufabenteuer zu suchen. Noch hält sich die Gefahr eines Zeckenbisses in Grenzen, da die „Holzböcke“ im Laub unter dem Schnee überwintern und sich bei Kälte noch keine Wirte suchen. Doch die Temperaturen steigen schon merklich an, und somit vermehrt sich auch die Zahl der wieder aktiven Zecken.

Was tun, auf die reizvollen Trails komplett verzichten?

Das muss jeder Läufer sicherlich selbst für sich entscheiden. Durch den Wald auf befestigten Wirtschaftswegen zu laufen birgt sicherlich keine großartige Gefahr, wenn man nicht an den Sträuchern an Wegesrand streift, denn Zecken lassen sich nicht von Bäumen auf ihren Wirt fallen. Sie befallen einen nur, wenn man barfuß oder leicht bekleidet durch Wiesen oder durch hohes Gras läuft. Sie krabbeln auf Äste oder Blätter von niedrigen Waldsträuchern, aber höchstens 80 cm hoch. Besondere Vorsicht ist an warmen Regentagen geboten, denn Zecken bevorzugen Wärme und Feuchtigkeit. Der Schweiß des Sportlers zieht die Zecken besonders an und macht aktive schwitzende Menschen zu einem beliebten Ziel.

Wenn man einen Traillauf abseits der Wege plant, hilft es schon, sich unterhalb der Hüfte komplett zu kleiden, also eine lange Sporthose zu tragen. Auch Anti-Zeckensprays, die einen für den Menschen unauffälligen, für Zecken aber abwehrenden Duft verströmen, kann diese abhalten. Nach dem Lauf sollte man sich auf de kleinen und nicht leicht zu findenden Tierchen absuchen. Ein besonderes Augenmerk sollte man auf versteckte Körperregionen wie Achselhöhle, Kniekehle, Bauchnabel, hinten an der Schulter, Nacken und Ohren sowie der Leisten-/Schamgegend legen. Beim Duschen ist es hilfreich, sich mit einem harten Strahl abzubrausen, denn Zecken, die noch nicht zugestochen haben, werden hier einfach abgewaschen. Findet sich eine Zecke, sollte diese möglichst schnell entfernt werden; sie sollte mit einer Pinzette oder einer sogenannten Zeckenkarte hautnah und mit einer leichten Drehbewegung herausgezogen werden. Die Einstichstelle sollte danach desinfiziert und an den darauffolgenden Tagen (bis zu 4 Wochen danach) beobachtet werden, ob sich eine Rötung bildet. Abfotografieren hilft dabei, Änderungen festzuhalten. Bei auftretender Rötung sollte gleich ein Arzt aufgesucht werden, da in diesem Fall eine Antibiotika-Behandlung indiziert sein kann.

Wie gefährlich ist die Zecke?

Wie gefährlich ist die Zecke?

Wir haben einen milden Winter hinter uns. Allergiker merken das bereits, indem schon in eigentlichen Wintermonaten wie dem Februar erste Auswirkungen des Pollenfluges auftreten. Weniger bemerkt wird zunächst die schnelle Ausbreitung von Insekten, zudem auch der Zecke. Sie lauert uns schon bald wieder auf Wiesen und im Unterholz auf, denn sie liebt warme feuchte Regentage.

Besonders Süddeutschland ist von Zecken betroffen, viele Regionen zählen inzwischen zu den Risikogebieten. Übersichtskarten dazu gibt es zuhauf im Internet, z.B. unter zecken.info oder unter zeckenwetter.de. Die häufigste Zeckenart hierzulande ist der „gemeine Holzbock“.

Welche Gefahren verbergen sich hinter einem Zeckenstich?

Zum einen sind es Bakterien, die sich im Darm einer Zecke befinden und eine Borreliose auslösen können, eine Krankheit, die Nervensystem, Gelenke und Gewebe angreift. Davor kann man sich auch nicht mit Impfungen schützen. Die gute Nachricht dabei ist: „Man geht davon aus, dass sie erst nach einigen Stunden, in denen die Zecke am Menschen saugt, in dessen Blut gelangen“2.

Je schneller also die Zecke also entfernt wird, desto geringer ist das Risiko, an Borreliose zu erkranken.

So erkennst Du Borreliose

Laut Robert Koch Institut1 tragen 5-35 % der Zecken tragen das krankheitserregende Bakterium in sich. Die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren, liegt bei 2,5 bis 5,6 %. Und gleichzeitig entwickelt nicht jeder, der sich ansteckt, auch Symptome. Diese werden durch die Abwehrmechanismen des Körpers hervorgerufen. „Das Bakterium selbst ist eigentlich gar nicht so gefährlich; es will den Wirt nicht töten, sondern selbst möglichst unentdeckt bleiben. Nur durch die Reaktion des Immunsystems wird es sichtbar.“2 Der Krankheitsverlauf ist schleichend. Anfangs kann man die Symptome wie Schwindel, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Müdigkeit und Abgeschlagenheit für Anzeichen einer Grippe halten, Sportler deuten Symptome wie massiv angeschwollene Gelenke oft für eine Trainingsüberlastung. Im schlimmsten Fall können hohes Fieber, Herzprobleme bis zu einer Hirnhautentzündung auftreten. Bei Symptomen sollte man nach einer kreisförmigen Hautrötung suchen. Aber Vorsicht: Auch diese kommt nicht immer vor, 30 % der durch einen Zeckenstich infizierten weisen diese Hautrötung nicht vor. Zudem kann es bis zu 28 Tage dauern, bis sich diese Hautrötung (die auch gerne als Wanderröte bezeichnet wird) zeigt. Tritt sie aber auf, ist diese schon ein recht sicheres Zeichen für eine Lyme-Borreliose.

Das Tückische an der Diagnostik ist: Ein positiver Laborbefund (auf Abwehrstoffe/Antikörper) erlaubt nur in Zusammenhang mit der Symptomatik eine sichere Diagnose. Die Diagnose muss eindeutig sein, wenn mit Antibiotika behandelt wird, vor allem bei einem Wechsel zu anderen Antibiotika, falls das erste Präparat nicht anschlägt. Bei wem die Symptome ausbrechen, der kann im schlimmsten Fall ein Leben lang daran leiden. Bei fortgeschrittener Erkrankung gibt es nur wenig, was die Ärzte dagegen tun können. Es ist also Vorsicht angesagt, wenn bei warmer Witterung abseits der Wege gelaufen wird. Vorbeugende und wichtige anschließende Maßnahmen findest Du hier.

Die zweite Gefahr, die von Zecken ausgeht, sind Viren, die sich im Speichel der Zecke befinden. Dieser Virus geht bei einem Zeckenstich sofort ins Blut des Wirtes. Die dadurch ausgelöste Erkrankung der Frühsommer-Hirnhautentzündung (FSME) äußert sich durch schmerzvolle Angriffe auf das Nervensystem. Allerdings liegt die Gefahr nur bei 1:150: Denn nur 2 % der Zecken sind mit diesem Virus infiziert, und nur jeder Dritte, der von einer infizierten Zecke gestochen wird, zeigt die entsprechenden Krankheitssymptome. Gleichzeitig kann man sich gegen FSME impfen lassen.

Beim Thema Zecken ist auch besondere Vorsicht für Tierhalter geboten: Zecken haben bei Tieren wegen des Fells besonders leichtes Spiel. Auch vom Hund oder der Katze kann eine Zecke auf den Mensch übergehen, besonders wenn das Tier gestreichelt oder gebürstet wird. Tierhalter sollten sich also regelmäßig auf Zecken absuchen, vor allem wenn die Tiere viel im Freien sind.

Literaturquellen: 

  • 1 Robert-Koch-Institut: häufig gestellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, Infektion, aktualisiert 19.12.2019, www.rki.de
  • 2  Runners World 7/2015, S 30
  • 3 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, www,infektionsschutz.de
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