Schlafen nimmt für Regenerationsprozesse im Körper eine wichtige Rolle ein. Je härter das Training gestaltet wird, desto mehr ist ein erholsamer und ausreichender Schlaf wichtig, damit man für die nächste Trainingseinheit wieder belastbar ist. Jeder, der aber schon einmal umfangreicher oder intensiver trainiert hat (wie z.B. in der Vorbereitung eines Marathons oder einer Alpenüberquerung), der weiß, dass das intensivierte Training auch seinen Tribut in Form eines ausgedehnteren Schlafs fordert. Wer dem nicht nachkommt, riskiert, dass seine Leistungsentwicklung stagniert oder im schlechteren Fall sogar in den Keller geht. Sport und Schlaf bedingen sich also gegenseitig: Während ein intensiviertes Training mehr Schlaf fordert, kann ein lockeres Training auch weniger Schlaf nach sich ziehen: Denn ein moderates aerobes Training (was das für Dich konkret bedeutet erfährst Du in einer Stoffwechsel- und Leistungsdiagnose) fördert einen erholsamen Schlaf; deswegen kann es sein, dass ein moderat Trainierender weniger Schlaf braucht als ein Couchpotato.

Je mehr Stress – desto weniger Schlaf?

Häufig ist es aber so, je strenger und stressiger die Zeit für die Menschen, desto mehr sparen sie am notwendigen Schlaf. Die unverzichtbare Regeneration fehlt dann; eine Marathonteilnahme oder andere sportliche Highlights sollten deswegen nicht in eine stressige Lebensphase eingeplant werden, egal ob es beruflich die Hauptsaison ist oder familiär, wenn es beispielsweise einen Pflegefall in der Familie gibt. Nutze diese Phasen zur beruflichen Entwicklung oder für Deine Familie, erwarte hier aber keine sportlichen Höchstleistungen.

Wann wird nun die Leistung und Leistungsentwicklung beeinträchtigt?

Bereits eine Nacht mit schlechtem Schlaf kann negative Einflüsse auf die Laufleistung haben: Diese sind aber eher psychologischer Natur: Denn Wille und Durchhaltevermögen leiden meist darunter; bei einer Wettkampfteilnahme ist dies aber weiter nicht relevant, denn die schlecht geschlafene Nacht vor dem Marathon wird durch das Publikum und die Wettkampfkulisse kompensiert. Physische Auswirkungen und körperliche Einschränkungen zeigen sich meist erst nach mehreren Tagen schlechten Schlafs. Sollten die Schlafstörungen länger als zwei Wochen anhalten bzw. regelmäßig wiederkehren, ist professioneller Rat einzuholen.

Siesta & Co. helfen – im richtigen Maß!

Hat es mal mit dem Schlafpensum nicht gereicht, so denke über ein kurzes Nickerchen mittags nach. Die Siesta sollte aber nicht mehr als 30 min dauern; man muss auch nicht fest einschlafen, um sich zu erholen. Es tut auch gut, nur mal 5 Minuten Ruhe im hektischen Alltag finden: die Augen kurz schließen und ein Weilchen inne halten kann schon sehr erfrischend für Körper und Psyche sein. Auch Profisportler bedienen sich gerne dieses Mittels. Dieter Baumann sagt dazu:

„Ich bin einige wirklich gute Rennen gelaufen, nachdem ich eine Nacht schlecht geschlafen habe, aber ich hatte noch nie eine gute Trainingsphase, wenn ich mehrere Monate lang nicht gut schlafen konnte.“

Literaturquelle: Bewegung/Medizin: Baumann, Dieter, Zitat sowie Daten Metthew, Edlund, aus Runners World 06/2015

Bildquelle: pixabay/ StockSnap (30.07.2018)

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