Burn-out – die Flucht vor dem Druck

Burn-out – die Flucht vor dem Druck

Was ist passiert bei einem Menschen, der sich ausgebrannt fühlt und merkt, dass seine Leistungsfähigkeit immer mehr abnimmt? Anfangs ging er noch mit hohem Enthusiasmus und großem Engagement an seine Arbeit, doch inzwischen ist er desillusioniert, die Tätigkeit bereitet ihm aktuell mehr Frust als Lust, er hat das Gefühl, den ganzen Stress nicht mehr bewältigen zu können. Nehmen Druck und Stress weiter zu, zeigt sich oft, dass sich diese Menschen von der eigenen Wahrnehmung und den eigenen Gefühlen entfremden und gar nicht mehr merken und somit steuern zu können, was ihnen eigentlich gut tut und was nicht. Sie verlernen, auf ihren Körper und dessen Bedürfnisse zu hören.

In so einem Zustand ist der beschriebene Mensch schon in einem fortgeschrittenen Stadium des Ausgebranntseins. Das „Burn-out“ ist aber an sich keine eigenständige Diagnose, sondern letztendlich eine Form der Depression, gerne auch als Erschöpfungsdepression bezeichnet. Früher war Burn-out vorwiegend in den sozialen Berufen zu finden, ein wichtiger Punkt für Betroffene war häufig die fehlende Wertschätzung seitens der betreuten Personen und Patienten oder vor allem der Mitarbeiter und des Chefs. Heute findet sich das Burn-out häufig bei Lehrern und auch in allen Sparten der Wirtschaftsunternehmen.

Was kann man selbst tun, um vom Burn-out wieder zum „Burn-on“ zu kommen?

Was kann man tun, um nicht auszubrennen, sondern für seine Tätigkeit zu brennen, mit Enthusiasmus und Energie an die Arbeit zu gehen und Spaß daran zu haben (so wie es vielleicht vor einigen Monaten oder Jahren noch der Fall war)? Hilfreich ist sicherlich einerseits, seine innere Einstellung auf den Prüfstand zu stellen: Sind meine Erwartungen an den Beruf realistisch? Was kann ich selbst leisten? Was kann ich von meinem Umfeld erwarten? Wann kann ich nein sagen, wann sollte ich mich abgrenzen? Welche Aufgaben kann ich delegieren? Besonders wichtig ist es bei vielen Betroffenen, sich selbst erst wieder kennenzulernen, um auf seine eigenen Bedürfnisse zu hören und seine Gefühle wahrzunehmen, quasi die eigene Betriebsanleitung wieder zu verstehen.

Andererseits ist die aktive Erhaltung der Gesundheit wichtig. Bei einer guten Stressverarbeitung spielen eine gesunde Ernährung (s.o.) sowie vor allem die Bewegung eine wichtige und entscheidende Rolle. „Kann ich meinem Stress davonlaufen?“ ist hier die entscheidende Frage. Vom Schreibtisch weg laufen viele gehetzt und gestresst durch den Wald, genauso wie es eine Stunde zuvor noch auf der Arbeit zuging! Ist das aktive Stressverarbeitung? Ist da nicht der Sport an sich noch ein weiterer Stressfaktor? Das Bewegungsprogramm sollte idealerweise zum Stressabbau führen, Adrenalin, das sich über den Tag angehäuft hat, muss durch die Bewegungseinheit am Abend ab- und nicht aufgebaut werden, wenn der Sport stressverarbeitend und stressabbauend wirken soll. Da spielt die Intensität der Bewegungseinheit eine wichtige und entscheidende Rolle! Genau hier finden viele nicht das richtige Maß, da sie meist so gehetzt und gestresst im Sport weitermachen wie sie es am Arbeitsplatz praktizieren. Da sind Pulsvorgaben, die idealerweise aus einer Stoffwechsel- und Leistungsdiagnostik kommen, sehr hilfreich für die Betroffenen.

Gutes Körpergefühl statt „Durchbeissen“

Da wir in den Diagnostikzentren sehr viel in der Psychosomatik arbeiten und somit auch viele Burn-out-Patienten begleiten, sehen wir oft, dass das Leistungsprofil häufig mit dem psychischen Profil korreliert: Denn bei Burn-out-Betroffenen finden wir oft eine hohe anaerobe Kapazität, sie haben also gelernt, sich durchzubeißen, wenn´s darauf ankommt; doch an Grundlagenausdauer fehlt es zumeist deutlich. Hier erkennen wir auch die Gefahr, dass genau diese Leute viel zu intensiv an den Sport herangehen. Schaffen sie es jedoch, mit Hilfestellung der Pulsmessung ein gutes Körper- und Belastungsgefühl aufzubauen, ist die sportliche Aktivität ein hocheffektives Mittel, dem Burn-out zu begegnen und einen guten Gegenpol zur Arbeit und beruflichen Herausforderungen zu setzen. Fazit: Man kann seinem Stress davonlaufen, wenn man nicht zu schnell läuft!

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Sport nach Feierabend (… der hoffentlich nicht zu spät ist)!

Bildquelle: Buecherwurm_65/ pixabay (18.1.2019)

Brainfood – essen für geistige Fitness

Brainfood – essen für geistige Fitness

Ein Artikel von Dipl.-Sportlehrer Markus Weber

Fallen Dir nach der Mittagspause die Augendeckel herunter, dann hat das Mittagsmahl sicherlich nicht den Zweck erfüllt. Mit der richtigen Ernährung kann solch ein Leistungstief verhindert werden. Durch den Verzehr bestimmter Nahrungsmittel wirst Du zwar nicht schlauer, aber Dir wird die Arbeit nach dem Mittagessen leichter von der Hand gehen.

Trinken – besser vor dem Essen

Dem Mittagsloch kannst Du einerseits schon vorbeugen, wenn Du über den Vormittag ausreichend trinkst. Beim Essen solltest Du allerdings eher sparsam mit den Getränken sein, da diese den Nahrungsbrei verdünnen und die Magensäfte, die diesen nun verarbeiten wollen, weniger wirksam machen. Trinke also über den Vormittag verteilt etwa alle 15-30 min ein kleines Glas Wasser. Der Toilettengang ist keine unerwünschte Unterbrechung, sondern eine Bewegungseinheit, die Dein Gehirn erfrischt und Deinen an den Bürostuhl gefesselten Bewegungsapparat freut.

Wichtig für Nerven und Gedächtnis: Omega-3- Fettsäuren

Schlage also immer zu, wenn die Kantine Fisch bietet, nützlich sind auch Nüsse und Leinsamen (z.B. über den Salat) oder Beeren. Vor allem Walnüsse beugen wegen der B-Vitamine, der Antioxidantien und der Mineralstoffe Nervosität und Konzentrationstiefs vor, geeignet sind auch Paranüsse und Cashews, die als wahrer „Stresskiller“ bezeichnet werden. Der Großteil Deines Tellers sollte mit Gemüse gefüllt sein, hier bekommst Du alle für die nachfolgende Arbeit und gute Konzentration wichtigen Vitamine und Mineralstoffe. Sei mit Kohlenhydraten wie Nudeln, Knödel, Reis und auch Kartoffeln (früher fälschlicherweise als Sättigungsbeilage bezeichnet) eher sparsam, da diese den Blutzucker ansteigen lassen, was im Anschluss müde macht.

Als Zwischensnacks eignen sich hervorragend eine Banane, sie versorgt Dein Gehirn mit der Aminosäure Tryptophan, die dort als Serotonin stimmungsaufhellend wirkt; ferner sind Avocados sehr sättigend und haben einen hohen Anteil an ungesättigten hochwertvollen Fetten. Prall gefüllt mit den Vitaminen B1, B6 und E sowie Magnesium, Eisen, Kalium und Folsäure sorgen Avocados für Energie und Stimmung, das enthaltene Lecithin schützt die Gehirnzellen und sorgt für eine gute Konzentration.

Guten Appetit!

Laufen bei Burnout – erinnert dich das an Übertraining?

Laufen bei Burnout – erinnert dich das an Übertraining?

Training: Laufen bei Burnout – erinnert Dich das an Übertraining?

Dem Burnout davonlaufen, geht das? Wenn man in den Wald hineinschaut und die stressgeplagten Menschen laufen sieht, könnte man durchaus meinen, dass sie dem Burnout davonlaufen wollen. Schaut man sich deren Gesichter an, so sehen diese nicht weniger stressgezeichnet aus als im Büro. Die zentrale Frage ist nur:

Finden Sie denn im Wald ihre Erholung, die sie suchen, und den inzwischen schon dringend notwendig gewordenen Ausgleich zum Beruf?

Wir sehen, dass dies leider nicht oft der Fall ist, denn gerade dieser Personenkreis läuft meist zu schnell, mit Erholung durch Sport hat das nichts mehr zu tun. Vor allem Burn-out-Betroffene dürfen nicht zu intensiv trainieren, sie sollten sich nicht unter einem Leistungsgedanken bewegen, denn Burnout-Gefährdete gehen im Alltag schon zu sehr an ihre Ressourcen, das sollten sie nicht auch noch im Sport so machen. Unsere 20jährige Erfahrung im Bereich der Psychosomatik zeigt, dass diesem Klientel aber genau dieser Fehler passiert:

Eine wertvolle Hilfe ist hier die Stoffwechsel- und Leistungsdiagnose, denn dann muss sich der vom Alltag gehetzte Burnout-Kandidat nicht allein auf sein Körpergefühl verlassen, sondern hat einen ganz objektiven Pulsbereich, in dem er laufen sollte, um seinen Gesundheitszustand und sein Wohlbefinden zu bessern. Und der Puls zeigt ihm sehr schnell an, wie anstrengend sein Alltag war. Ging er dort schon über seine Grenzen (viel Stress, wenig Schlaf, das Trinken vergessen …), so haut ihm der Puls bei Beginn der Laufeinheit viel schneller nach oben ab als in einem entspannteren Zustand; das sollte bewirken, dass er an stressbelasteten Tagen auch wesentlich langsamer läuft, um die vorgegebenen Pulsgrenzen einzuhalten.

Die vom Alltag Getriebenen schaffen es nicht, auf ihrer Laufrunde im Wald zu entspannen, weil sie das Tempo zu hoch wählen und somit eher den letzten Funken Energie, der vom Alltag noch übrig bleibt, im Wald verbrennen anstatt Energie durch eine lockere entspannende Laufeinheit aufzutanken.

Das richtige Maß

Fazit: Gerade beim Burn-out entscheidet die richtige Trainingsintensität, also das Einhalten der richtigen Pulswerte darüber, ob Körper und Psyche eine entspannende und stressabbauende Einheit zugeführt wird oder aber zusätzlicher Stress und weitere Spannung aufgebaut werden. Durch eine zu hohe Belastungsintensität hat der Sport keine nützlichen Effekte mehr, sondern kann den Burn-out sogar noch verschärfen. Lasse daher das richtige Maß an Belastung durch eine Stoffwechsel- und Leistungsdiagnose bestimmen.

Bildquelle: pixabay.com/ geralt

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