Von der Couch-Potato zur „Renn-Schnecke“

Von der Couch-Potato zur „Renn-Schnecke“

Ein Eintrag im Tagebuch unserer „Couchpotato des Jahres 2015“, Marion Goldschmidt

Von der Couch-Potato zur „Renn-Schnecke“

Es ist der Corona-Februar 2021, ich sitze gerade mit meinem Mann und meinen Kindern bei einem Spieleabend zusammen, als mein Handy klingelt. Ich gehe dran und… muss mich ganz kurz sammeln! Die Stimme kenne ich doch?

Es ist Markus vom Diagnostik Zentrum in Scheidegg. Mit diesem Menschen habe ich seit über 5 Jahren nicht mehr gesprochen und trotzdem, oder gerade deshalb freue ich mich wie ein Honigkuchenpferd, dass er sich bei mir meldet.

Wir haben uns im Juli 2015 kennengelernt, denn dort bin ich durch ein lustiges Gewinnspiel zu einer Leistungsdiagnostik in Scheidegg gekommen. Ich hatte mich damals als Couch-Potato beworben und den ersten Preis gewonnen. Ich wollte endlich  meinen Hintern vom Sofa hochbekommen und beginnen, das Leben zu leben, von dem ich so viele Jahre geträumt habe.

Damals ging es mir nicht besonders gut, ich war permanent gestresst, wog über 80 Kilo (mein Höchstgewicht waren 84 🥺 bei einer winzigen Körpergröße von 1,54m). Ich fühlte mich ganz und gar nicht wohl in meiner Haut und war einfach unfit.

Am heißesten Tag des Jahres 2015 lief ich also schwitzend und schnaubend auf einem Laufband im Allgäu. Es war mir unendlich peinlich. Zum Glück waren wahnsinnig nette Menschen um mich rum, die mir das Gefühl gaben, dass alles gut ist.

Und so verließ ich mittags das Diagnostikzentrum hoch motiviert, ausgestattet mit vielen Informationen und einem Trainingsplan, der auf mich persönlich zugeschnitten war… Cool!

Tja und dann?
Dann lief ich los.
Natürlich sehr langsam und am Anfang auch mehr gehend, als rennend.

 

Doch ich lief, Kilometer um Kilometer.

Es wurde Herbst und Winter, es war eiskalt und viel zu früh dunkel, aber ich lief weiter. Und irgendwann passierte das Unfassbare:

Ich lief (ich meine so richtig „joggend“) das erste mal 5 Kilometer am Stück!! Voller Stolz hatte ich das Gefühl, einen riesigen Sieg errungen zu haben.

Seit diesem Winter laufe ich… regelmäßig. Phasenweise joggend, in anderen mehr walkend.

Ich habe in diesen ersten Monaten über zehn Kilo abgenommen, ohne Diät, einfach durch mehr Bewegung. Mir tat das draußen sein so gut, dass ich ausgeglichener wurde, weniger stressbedingte Essanfälle  hatte und so pendelte sich das Ganze ein.

 

War es immer einfach?

Sicher nicht. Dann half ich mir mit kleinen Tricks, zum Beispiel spannenden Hörbüchern, die ich nur beim Laufen hören durfte.

Doch mit der Zeit begann ich, meine Zeit draußen zu genießen! Zeit für mich alleine. Zeit zum Nachdenken. Zeit zum Abschalten.

Und Wetterfest bin ich eh, da kann mich kein Wind und kein Regen aufhalten. Im Gegenteil, inzwischen mag ich es besonders, wenn es richtig schmuddelig ist. Dann spüre ich den Regen auf den Haut und fühle den Wind in den Haaren. Und dieses wunderbare Gefühl, nach so einem Matsch-Lauf dreckig wie ein Schweinchen unter die heiße Dusche zu springen.

 

Herrlich!!

Was sich als weiteres, besonders großes Glück ergeben hat, war die Bekanntschaft mit einer wundervollen Frau, die mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen ist.

Als wir uns kennenlernten, war auch sie gerade dabei abzunehmen und so haben wir uns zum Walken verabredet. Aus diesem einen Lauf sind inzwischen hunderte geworden. Unsere „Tratschwalkrunden“ sind uns heilig. Zwei bis drei mal die Woche schaffen wir es und das ist Balsam für den Körper und die Seele!!

Das bin ich, vor gut zwei Jahren. Mit viel mehr Wohlbefinden und einem deutlich bewegteren Alltag. Doch an dieser Stelle war noch nicht Schluss! Die fünf Kilometer Distanz habe ich nie übertroffen. Auch hatte sich mein Gewicht recht stabil auf End-60 eingependelt…

Bis ich letztes Jahr im Sommer für einige Wochen in eine Reha durfte. Dort habe ich viel Zeit mit mir selbst verbracht. Was für ein Geschenk!

Die letzten Jahre waren nicht einfach, eines unserer Kinder war schwer erkrankt und mir tat diese Auszeit unglaublich gut.

Ich ging in diesen Wochen viel spazieren, ich lief meinen Sorgen sozusagen einfach davon, an manchen Tagen über 30000 Schritte. ;o)

Und nach einer längeren reinen „Gehzeit“, begann ich dort auch wieder mit dem Laufen.

Ich wusste ja noch, wie es ging. Am Anfang mit vielen Gehpausen und schön langsam.😅

Zack – da hatte mich der Ehrgeiz wieder gepackt. Wenn ich einmal fünf Kilometer joggen konnte, geht das sicher auch noch mal.

 

Und das tat es.

Zufällig war ein sympathischer Italiener mit mir in dieser Reha, ein leidenschaftlicher Ultra-Marathon-Läufer. Im Tausch gegen den ein oder anderen Espresso schaute er sich meine Lauftechnik an, gab mir einige Tipps mit auf den Weg und motivierte mich weiter zu machen.

Also blieb ich dabei.

Und so laufe ich – bis heute.

Ja, sogar die 10 Kilometer sind geknackt, und auch vor kleinen Bergen habe ich keine Angst mehr!

Ich radel mit dem Rad zur Arbeit, geh am Wochenende leidenschaftlich gerne Wandern und bin so fit, wie noch nie in meinem Leben. Dabei bin ich inzwischen über 40!!

Es ist unfassbar, wie schön es ist, sich wohl in seinem Körper zu fühlen, mit den Kindern um die Wette zu rennen, an einem miesen Tag zu den Turnschuhen, statt zur Chipstüte zu greifen.

Und ganz von allein, über viele Monate hinweg, hat sich mein Gewicht weiter reduziert. Ich wiege mich nicht regelmäßig, doch war ich wahrlich erstaunt als ich plötzlich die so lang erträumte „5“ vorne auf der Waage sah.

In diesen Jahren ist mein BMI von über 34 auf 24 gesunken.

 

Verrückt oder?

Keine Diät hat je geschafft, was Bewegung und Selbstfürsorge bewirkt haben.

Ich laufe, weil es mir einfach undendlich gut tut, weil ich laufen möchte. Weil die frische Luft den Kopf frei pustet.

So, Ihr habt es geschafft. Das war meine kleine (?) Geschichte, wie ein Vormittag vor fünf Jahren mein Leben ganz schön auf den Kopf gestellt hat.

Danke lieber Markus, für Deinen Anruf und Deiner Frage, wie es mir ergangen ist.

Danke für den professionellen und motivierenden „Tritt in den Hintern“. 

Ohne Dich und Dein Team wäre ich heute nicht da, wo ich bin.

Und ich muss sagen, es gefällt mir hier ausgesprochen gut!! 😊

Es ist wichtig, die richtige Balance zu finden. ;o)

Nass und happy! Aber woher kommen plötzlich all diese Falten?

Ein Eintrag im Tagebuch unserer „Couchpotato des Jahres 2015“, Marion Goldschmidt

Lernen, laufen, lachen…

Unglaublich aber wahr. Da sind wir schon mitten im Juni, auch wenn es sich gerade manchmal noch nicht so anfühlt. Aber ich darf mich da wohl kaum beschweren, denn ich liebe den Regen! Ehrlich!! Und die Regenläufe am allermeisten (obwohl es ein harter Kampf war, mit dem Regentrommeln auf unserem Dachfenster!). Denn wenn man erst mal völlig durchnässt ist, dann macht noch mehr Wasser auch nichts mehr aus. Und man kann in jede Pfütze auf dem Weg springen und sich freuen, wie ein kleines Kind. Herrlich!

Vielleicht sollte ich Euch kurz mal erzählen, wie es mir inzwischen so geht, was das Laufen, mein Gewicht und das Leben überhaupt so mit mir im Schilde führt.

Ich stecke gerade in einer sehr stressigen Phase, denn ich schreibe an meiner Abschlussarbeit für das Studium. Das soll eigentlich in Vollzeit passieren und ich schreibe halt so gut, wie es eben geht, wenn man drei Kinder hat, die nur vormittags betreut sind. Das heißt auch, dass ich viel zu viel Zeit am Schreibtisch verbringe und alles andere liegen bleibt.

Das Gute ist, ich habe keinen Schreibtisch. Dafür einen Laptop, den ich entweder auf unseren Esstisch stelle, um mich dort dann mit meterhohen Stapeln von Büchern zu umgeben oder (und jetzt kommt das „Special Feature“) den ich auf unserem großen, überdachten Balkon stelle und dann, mit Blick auf dunkelgrüne Bäume und dem Zwitschern der Vögel in den Ohren, dort arbeite.

Und das ist beispielhaft für vieles in meinem Leben. Ich mache das Beste daraus, versuche es mir so schön, wie möglich zu machen und kümmere mich, trotz Zeitnot und unendlich langer ToDo Liste, so gut es geht um mich. (Stichwort „Selbstliebe“ oder „Selbstfürsorge“, das hätte echt mal noch einen eigenen Blogpost verdient!).

Ich kann es nicht anders sagen: Es geht mir gut!

Mein Gewicht ist jetzt nicht weiter dramatisch nach unten gegangen, aber eben auch nicht mehr nach oben. Und das ist völlig OK so, denn ich fühle mich wohl in meiner Haut. Ich könnte sogar fast schon behaupten, mein Körper und ich fangen wirklich an, Freunde zu werden. Und davon hätte ich vor einem Jahr noch nicht mal zu träumen gewagt. Auch nicht davon, dass ich immer noch nicht gertenschlank bin, aber mich trotzdem pudelwohl damit fühle. Keine Diät mehr, NIE MEHR!

Aber auch deshalb, weil wir beide uns arrangiert haben, mein Körper und ich.
Ich gönne ihm drei große Tratschwalk-Runden pro Woche (jeweils zwischen einer und eineinhalb Stunden), dazu etwas Yoga, ab und zu ein paar Bahnen im Schwimmbad, jede Menge frischer Luft und gutes, leckeres Essen. Dafür dankt er mir mit stabiler Gesundheit, einem Hauch von Tiefenentspannung und der Möglichkeit von der Waschküche im Keller, bei akutem Telefongebimmel bis ins zweite Stockwerk zu sprinten und oben trotzdem noch mit meinem Anrufer sprechen zu können, ohne ihm ins Ohr keuchen zu müssen.
Und die Zeit, die morgens, in meiner kostbaren, kinderfreien Vormittagszeit für das Laufen drauf geht, die hole ich dann entspannt und hochkonzentriert in den Stunden danach am Schreibtisch locker wieder rein.

Fazit: Das will ich nicht mehr missen!!

Und es fühlt sich nicht mal an wie Sport, zu dem man sich quälen muss, sondern ist etwas, worauf ich mich jedes Mal freue!

In ein paar Wochen ist sozusagen mein erster „Vom-Sofa-Plumps-Geburtstag“ und zu dieser Gelegenheit würde ich gern einen DANKE-Lauf machen. Bei dem ich über das vergangene Jahr nachdenken möchte, mir selber mal ordentlich auf die Schulter klopfen will, für all das was ich geleistet habe (ja, manchmal tut auch ein bisschen Eigenlob verdammt gut!) und auch den Menschen danken will, die mich auf diesem Weg begleitet haben.

Also, am Montag, den 4. Juli ist es soweit. Vielleicht möchte ja noch jemand an diesem Montag die Laufschuhe schnüren und eine kleine DANKE-Runde drehen??

Liebste Grüße,
Marion

Immer schneller, immer weiter?

Ein Eintrag im Tagebuch unserer „Couchpotato des Jahres 2015“, Marion Goldschmidt

Zur Zeit passiert gerade ganz viel bei mir und auch in mir.
Dinge verändern sich, mein Äußeres verändert sich und ich verändere mich. Und das kann manchmal ganz schön verwirrend sein. Und schön. Verwirrend schön!!

Das Laufen ist fester Bestandteil meines Alltags geworden und mein Leben ist dadurch so viel reicher!

Ich war so unglaublich stolz, als ich das erste mal die fünf Kilometer gelaufen bin und bis jetzt bin ich jedes Mal fast noch ein bisschen erstaunt, wenn ich diese Strecke schaffe, ohne Pause, ich ganz allein!

Gestern bin ich das erste Mal angesprochen worden, weil ich so „anders“ aussehen würde. Das liegt sicher daran, dass mir meine Hosen in Größe 44, die früher gezwickt haben, jetzt nur noch mit Gürtel passen, aber sicher auch daran, weil es mir einfach viel besser geht. Und zwar bis in die letzte Pore!

Und ja, nicht alles ist immer nur perfekt.

Auch ich hab meine schlechten Tage bei denen ich hopplahopp in alte Muster zurückfalle.

Aber dann ist das einfach so. Ich schlafe drüber, ignoriere das schlechte Gewissen und mach einfach weiter.
So habe ich inzwischen 15 Kilo abgenommen und das ganz ohne Diät. Wenn mir das mal jemand vor einem Jahr gesagt hätte! So viel Mühe, so viel Zeit und Energie und vor allem so viel Frust und kaputtes Selbstbewusstsein. Ist das nicht furchtbar traurig?

Dabei ist es eigentlich so einfach:

Nimm Dich selbst wichtig und höre in Dich hinein.

Was willst du wirklich? Und wenn man ganz genau hinhört, dann sind es eben nicht die Chips und der Käsekuchen, sondern es ist manchmal ein großes Bedürfnis nach Ruhe und ein anderes mal das herzliche Lachen mit einem guten Freund.

Wenn ich hier schreibe „ohne Diät“ heißt das nicht, dass ich genau so esse, wie früher.

Es heißt vielmehr, dass ich nach meinen Bedürfnissen esse. Und zwar dann, wenn ich körperlichen Hunger habe (aber auch nur dann!) und auch nur so lange, bis ich angenehm satt bin (und das wieder zu lernen, war verdammt schwer!). Aber das Beste kommt noch:

Ich esse WAS ICH WILL! Niemand wird mir jemals wieder vorschreiben, was das genau ist. Es gibt keine Verbote mehr. Dafür viel mehr Genuss! (OK, der Weg weg von den Diäten und der Fremdbestimmung war mit viel Arbeit verbunden. Es kostet Zeit und viel Geduld, sich selbst wieder Vertrauen zu lernen. Aber es lohnt sich!)

Laufen und essen bedingen sich gegenseitig.

Beim Laufen habe ich die Zeit in mich rein zu hören. Und zusätzlich verbrenne ich natürlich  auch ein paar klitzekleine Kaloriechen.

Was sich nun aber herauskristallisiert ist, dass ich eigentlich schon ganz zufrieden bin.

Will ich denn viel weiter laufen als 5 Kilometer? Darf ich meine langen Wochenend-Tratsch-Walkingeinheiten einfach beibehalten? Und ist es denn wirklich so erstrebenswert in Kleidergröße 36 zu passen?? Aber ist es nicht auch gefährlich plötzlich kein großes Ziel mehr zu haben? Fühlt sich irgendwie beängstigend an. Ich kann mich nicht daran erinnern jemals NICHT abnehmen zu wollen. Da wird grad ganz viel Energie frei… Und ich bin sehr gespannt, wofür ich die wohl einsetzen werde.

Zum Schluss noch einen kleinen Eindruck von meiner Lieblingslaufrunde mit dem „Zauberbrückchen“.

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Hauptsache, die Kurve gekriegt …

Ein Artikel von „Couchpotato“ Marion Goldschmidt

Heute bin ich exakt da, wo ich Ende letzten Jahres (bzw. beim letzten Blogpost) auch war:

Gleiches Gewicht, gleicher Fitnesszustand. Kein Fortschritt, im Gegenteil eher zwei kleine Schritte zurück.

Wie das kommt?

Nachdem ich ja von meinem Riesendoppelerfolg geschrieben habe, dachte ich mir, dann kann ich es an Silvester mal ruhig einen Abend schleifen lassen und so richtig feiern. Das wäre auch nicht weiter schlimm gewesen (ich finde es sogar ganz wichtig, dass man sich mal so richtig hängen lässt und das Leben einfach nur genießt!), wären wir dann am kommenden Tag nicht direkt zu einem tollen Städtetrip aufgebrochen.

Denn da ging das Schlemmen direkt weiter … Tolle Freunde, die die leckersten Waffeln für uns gezaubert haben, natürlich mit Sahne. Und nicht nur ein gemütlicher und lustiger Abend an dem Chips, Schokolade und Co. auf dem Tisch standen. Ich fiel völlig in meine altern Muster zurück. Aß Dinge, von denen ich weiß, dass sie mir nicht gut tun. Hörte nicht mehr auf meinen Körper, spürte keine Sättigung – oder ignorierte sie gekonnt. Dachte “ich kann ja morgen wieder anfangen”.

Das alte Spiel.

Wie schrecklich bekannt mir diese Gedankenmuster sind … Bewegt haben wir uns zwar eine Menge: wir haben das Ulmer Münster erklommen (das sind über 800 Stufen! Als wir wieder unten ankamen, haben meinem Mann und mir die Beine gezittert, während die Jüngste gleich weiter fröhlich durch die Stadt gehüpft ist. Wie machen Kinder das??) und sind in München fast 20.000 Schritte flaniert. Trotzdem habe ich über zwei Kilo zugenommen und viel schlimmer noch, ich habe mich wieder machtlos gefühlt – dem Essen völlig lausgeliefert. Damit stieg der Frust und die Angst, dass ich da nie wieder rauskomme.

Doch dieses Mal ist wirklich etwas anders.

“Nicht mit mir!” schrie es in mir ganz laut und deutlich und ich zog meine Laufschuhe an und bin nach meinem “ZweiWochenHänger” einfach wieder losgelaufen. Und das tat so gut!! Ich lief dem Frust und der Angst einfach davon und automatisch habe ich wieder mehr auf mein Gefühl und meinen Körper gehört, habe auf mich geachtet, besser gegessen und die Motivation kam zurück!

Ich kann sogar behaupten, dass ich für diesen “Ausrutscher” fast ein bisschen dankbar bin, denn nun weiß ich, dass ich es immer und immer wieder schaffen kann! Egal was mich aus der Bahn hauen wird und egal, worüber ich noch stolpern werde und es ist gewiss, dass das noch öfter passieren wird. Ich kenne den Weg, MEINEN Weg. Ist das nicht fantastisch??

Klar wirft mich das im Training und auf der Waage ein Stückchen zurück. Aber das ist mir egal! Denn es geht wieder in die richtige Richtung, sogar wieder mit voller Kraft voraus. Und da ich den Weg selbst auch genieße, ist es ganz egal, wann ich am Ziel ankomme. Somit passt der Turtlegedanke nicht nur bei jedem einzelnen Lauf, sondern er begleitet mich immer!

Es gibt von Judith Riemer einen Spruch den ich sehr liebe und dessen tiefen, wahren Kern ich immer mehr verstehe:

“Frag mich nicht, wie schnell ich war, frag mich lieber, wie glücklich es mich macht!”

Dem ist nichts hinzuzufügen. ;o)

Eure Marion

Marions virtueller Cookies-Run

 

Das Beste kommt zum Schluss…

Das Jahr neigt sich zügig dem Ende zu. Ich mag diese Tage zwischen dem Weihnachtstrubel und der großen Silvestersause. Hier kehrt etwas Frieden ein, die Kinder spielen friedlich, der Mann hat Urlaub und ich finde Zeit und Ruhe für mich. Zeit, um mein Jahr zu reflektieren und Pläne für das kommende zu schmieden.
Eine große Hilfe ist dabei das Laufen geworden. Da ich ohne Musik, Hörbuch oder sonstige Berieselung durch die Wiesen und Wälder trabe, wird mein Kopf dabei richtig schön frei! Es ist nicht so, dass ich tiefschürfende Probleme bewusst löse oder mir den Kopf über dieses und jenes zerbreche. Es ist eher so, dass ich nichts denke, dass ich einfach runter fahren kann und das tut unendlich gut!
Und wisst Ihr, was noch wahnsinnig gut tut?
Die ersten Erfolge!
Da es kommende Woche genau ein halbes Jahr her ist, seit ich bei Markus und Judith war und damit meinen ersten Schritt in ein gesünderes und bewegteres Leben getan habe, ist es auch ein guter Zeitpunkt mal zu schauen, was seit dem alles passiert ist.
Und dafür ist der Tag heute perfekt! Denn heute, ausgerechnet am „dritten Weihnachtsfeiertag“ sind gleich zwei für mich spannende, bahnbrechende und unglaubliche Dinge passiert:

1. Eigentlich wollte ich mit meiner Mitbewohnerin heute morgen eine kleine Runde zusammen tratschwalken gehen. Diese hat mir aber leider kurzfristig abgesagt. Nichts desto trotz bin ich in meine Turnschuhe geschlüpft und hab mir gedacht, dann renn ich eben alleine.
Und wie ich gerannt bin!! Das erste mal 5 KILOMETER, ohne Pause, durchgelaufen!
Ich bin wirklich stolz auf mich und alleine das, ist doch schon phänomenal!! Ich gebe zu, dass der letzte Kilometer wirklich nicht ohne war, aber mich hat der Ehrgeiz gepackt. Und das mit einer Turtle-würdigen Zeit: 42 Minuten.
Nun habe ich mich zwar nicht für einen Silvesterlauf angemeldet, aber das heute war mein kleines EndjahresMotivationsGeschenk an mich selbst: ICH KANN ES SCHAFFEN!!

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2. Doch damit nicht genug. Auch gewichtstechnisch hat sich einiges getan. Da ich mich nicht mehr allzuoft auf die Waage stelle (denn was für mich zählt, ist das Wohlfühl-Gefühl), habe ich nicht so ganz den Überblick, wann ich wie viel abgenommen habe. Aber das ich geschrumpft bin, merke ich an meinen Hosen doch ganz deutlich.
Heute morgen bin ich aber doch mal wieder auf die Waage gestolpert (und das am Tag nach der Weihnachtsvöllerei!) und ich habe meinen Augen kaum getraut:

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Das Ausschlaggebende für mich war aber nicht diese konkrete Zahl (denn noch ein Kilo weniger und der Zehner würde sich ändern!!), sondern dass sich genau mit diesem Gewicht mein BMI aus dem „Adipositas“ Bereich hinein in den „Nur noch Übergewichtig“ Bereich verschoben hat, also 29,9.
Dieses Ziel hatte ich schon so lange. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft es auf meiner „GuteVorsätzeFürsNeueJahrListe“ stand. Klar, wären 60 Kilo toller, aber das kam mir irgendwie utopisch vor. Aber nicht mehr „fettleibig“ zu sein, rein medizinisch eine erhebliche Senkung diverser Risiken, dass wäre doch schon echt der Wahnsinn. (Immerhin hatte die Waage im April noch 13 Kilo mehr  angezeigt. Und ich möchte an dieser Stelle auch noch mal erwähnen, dass diese Zahl nicht sooo hoch klingt, aber weil ich wirklich Mini-klein bin, war das doch viel, viel zu viel!!)

Liebe Leute, da sitze ich nun. Gleich mit zwei MegaErfolgen an einem Tag!

Hätte mir das im April diesen Jahres jemand prophezeit, dass ich es 2015 noch so weit schaffen würde…
Das erfüllt mich so voller Freue und Hoffnung und macht mich nun noch neugieriger, was denn kommende Jahr alles bringen wird. Und ich glaube fast, es ist alles möglich. ;o)

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Ich wünsche Euch ein wundervolles, neues, spannendes und erfolgreiches Jahr!

„Warum?“ – 37 gute Gründe endlich loszulaufen

Motivation ist ein besonderes und auch besonders wichtiges Thema für mich.

Das habe ich wieder bei unserem „Couch-Potato-Seminar“ auf der Alm kapiert.

Und klar bin ich motiviert, sonst wäre ich heute morgen nicht wieder kurz vor 6.00 Uhr in die Turnschuhe gehüpft. (Wobei sogar mir, als optimistischer Optimist, klar geworden ist, dass es nicht nur „Sonnenscheintage“ gibt und ich sicher noch viele Stolpersteine aus dem Weg wuchten muss.) Auch das ich hier schreiben darf, ist motivierend, denn ich will Euch ja was Tolles berichten können und das geht im „Sofa-Sitz-Modus“ eher schlecht.

Es gab ja auch eine Motivation überhaupt anzufangen, den Hintern hoch zu bekommen, endlich in die Pötte zu kommen…
Und davon möchte ich Euch heute erzählen:

Denn für die Bewerbung zur „Couchpotato des Jahres“ war auch ein Super-Motivationsgrund gefragt.
Ich wusste, ich will das! Ich will da mitmachen, mich bewerben und endlich mein Leben um 180 Grad drehen und nicht mehr nur denken, wünschen und hoffen, sondern endlich auch handeln.
So saß ich also nun vor meinem Computer und grübelte über meinen ultimativen Grund, der mich in in Zukunft immer über Wasser halten soll, wenn die Faulheits- und Chipswellen über mich hereinbrechen würden.

Der ultimative Grund?

Und während ich nachdachte, ging mir ein kleines Licht auf: es gibt ihn nicht, den EINEN Grund für mich. Mir kamen viele, kleine Situationen in den Kopf, die aber summiert dieses erschlagende Gefühl des Unwohlseins hervor riefen, oder positiv formuliert, die mein Zielbild ausmachten.

Und deswegen schrieb ich Anfang Juni folgende Bewerbungs-Mail:

——
Hallo.
Ui, jetzt wird es ernst… jetzt schreibe ich diese Mail also wirklich! ;o)

Ich habe gestern auf dem Blog von Judith Riemer von Eurer Suche nach einem waschechten Couchpotato gelesen und seit dem habe ich ständig daran denken müssen.
Angesprochen fühle ich mich. Definitiv. Auch wenn ich mich nicht als klassische Couchpotato bezeichnen würde. Denn ich versuche schon seit Jahren mehr Bewegung in mein Leben zu bringen. Doch leider sind diese Versuche meist zum Scheitern verurteil. Und so sitzt ich nun hier: 36 Jahre, Mutter von drei Kindern, alltagsgestresst, übergewichtig, unzufrieden mit mir und meinem Körper.

Und ich will das ändern! Schon so lange… aber irgendwie bekomme ich es alleine nicht hin. Und ich bin es leid, länger darauf zu hoffen, dass sich etwas ändert. Ich will es wirklich und JETZT!!

Und warum?
Eure Frage nach einem kreativen Motivationsziel fand ich ziemlich schwierig, da es so viele (teils auch klitzekleine) Dinge gibt, von denen ich träume.
Und deswegen dachte ich mir, ich schreibe einfach die ersten 37 Dinge auf, die mir in den Kopf kommen. Warum gerade 37? Weil ich wenigstens ein paar dieser Ziele bis zu meinem 37. Geburtstag (im April nächsten Jahres) endlich geschafft haben will.

  1. Ich möchte meine Beine an den Körper ziehen und mit den Armen umschlingen können und dabei soll es auch noch bequem sein (um diese Position beneide ich alle Schlanken!).
  2. Ich möchte meinen Kindern ein sportliches Vorbild sein.
  3. Bei einem Wettrennen möchte ich nicht nur gegen unser Nesthäkchen eine Chance haben.
  4. Auf Flohmärkten gibt es immer sooo tolle Kleider! Meist leider nur in Größen, in die ich nicht mal gequetscht hineinpasse.
  5. Ich möchte noch bei bester Gesundheit mit meinen Urenkeln im Garten tollen.
  6. Ich möchte mich rundum wohl im meiner Haut fühlen.
  7. Wenn ich nicht so viel über das Schlank-werden nachdenke, habe ich mehr freie „Gehirnkapazität“ für schöne Dinge!
  8. Ich will das Essen wieder genießen können, ohne ein permanent schlechtes Gewissen zu haben.
  9. Shoppen ohne Angst vor den Spiegeln in der Umkleide!
  10. Fit wie ein Turnschuh dem Bus hinterherrennen können, ohne aus der Puste zu kommen.
  11. Yoga machen können, ohne das der Bauch im Weg ist.
  12. Nie wieder gefragt werden, ob ich wieder schwanger bin!!!
  13. Den Umzug in eine neue Umgebung als Chance für einen „Neuanfang“ nutzen. (Außerdem ist es dort flacher, vielleicht wird es dann endlich was, mit meiner Läuferkarriere.)
  14. Meine Familie zieht gerade um und wir misten ordentlich aus. Viel unnötiger Ballast darf nicht mit ins neue zu Hause ziehen. Auch meinem Körper würde einmal „ausmisten“ sicherlich gut tun.
  15. Neue Sportarten ausprobieren können, ohne es „peinlich“ zu finden.
  16. Wenn ich jemals wieder Klettern gehen sollte, nicht wie ein schlaffer Sack in der Wand hängen… Ich möchte auch wie ein Äffchen nach oben kraxeln (und dabei diese super definierten Oberarme haben).
  17. Ich komme mir manchmal schon sehr alt vor… (ächz).
  18. Wieder einfach im stehen Schuhe zubinden können.
  19. Keine Angst mehr vor dem Hosenkauf.
  20. Im Sommer süße Kleider ohne Ärmel tragen können!
  21. Nicht im Erdboden versinken müssen, wenn ich zufällig Freunde von früher wieder sehe, weil ich so wahnsinnig dick geworden bin und die natürlich alle noch so unglaublich gut aussehen, wie vor fünfzehn Jahren.
  22. In meinem Tagebuch mal etwas anderes schreiben können, als über meine Gewichtsprobleme.
  23. Mein Leben verändern, endlich etwas schaffen und mir selbst wieder vertrauen können!
  24. Einen 10km Lauf absolvieren (auch egal, wenn ich als letzte ins Ziel komme!)
  25. Eigentlich bin ich ein sportlicher Mensch. Ich möchte wieder zu der Bewegungslust zurückfinden, die in meiner Jugend selbstverständlich war.
  26. Zu meinem 40. Geburtstag möchte ich besser aussehen, als an meinem 30. ;o)
  27. Das anziehen, was mir gefällt und mir darin gefallen (und nicht das anziehen müssen, was halt grad noch so passt!).
  28. Mit dem Fahrrad auch einen Berg hoch kommen, ohne absteigen und schieben zu müssen.
  29. Das erste mal in meinem Leben am Strand einen Bikini tragen.
  30. Einfach gesünder werden!
  31. Mit einem BMI im Normalbereich!!
  32. Ein Bewegungsprogramm nicht nur beginnen, sondern auch dran bleiben, durchbeißen und Stolz sein.
  33. Neben meinem natürlich schlanken Mann wieder eine bessere Figur machen.
  34. An einem Schaufenster vorbeilaufen können, ohne dabei den Bauch einzuziehen.
  35. Mein tolles, rotes Hochzeitskleid kürzen und an der nächsten Feier tragen (dafür natürlich erst mal wieder rein passen).
  36. Nicht alle Fotos von mir selbst schrecklich finden.
  37. Ich weiß, dass ich nicht automatisch ein glücklicher Mensch werde, nur weil ich schlank und sportlich bin… aber ich bin mir sicher, dass es ein glücklicheres Leben sein wird!

———-

Wenn ich diese Zeilen so lese, wird mir ganz komisch im Bauch. Einerseits, weil so viel Traurigkeit, so viel Frust und so viel Peinlichkeit in diesen Worten steckt. Aber anderseits auch so viel Hoffnung und ganz neu hinzu gekommen ist vielleicht auch in bisschen Stolz! Denn, wenn auch noch nicht sehr viele, ein paar Ziele habe ich bereits erreicht und ich glaube ganz fest daran, dass ich bis zu meinem Geburtstag noch einige mehr davon abgearbeitet habe.

Wie wäre es, wenn wir die Liste im April noch mal gemeinsam durchgehen?

Dann kann ich Euch stolz berichten, was denn alles abgehakt ist.

Wie ist das mit Eurer Motivation? Habt Ihr ein „großes Ziel“, einen „davon-träume-ich-Grund“?

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